Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 64

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

umsetzen, vorausschauende Interventionen, erlebnispädagogische Ansätze, Bildung kleiner Gruppen ermöglichen, Einsetzen von zusätzlichen Werteinheiten für erziehliche Förderungen und so weiter.

Und wenn all das nichts nützt, dann ist er für Erziehungsverträge, für den präventiven Ausschluss bei Schulveranstaltungen und so weiter. Auch das muss möglich sein und muss diskutiert werden, meine Damen und Herren.

Wir haben nichts davon, wenn wir heute unseren Schülern zumuten, sie sollen machen, was sie wollen. Sie werden dann im Leben auch nicht mitkommen. Wir stehen dafür, dass wir unsere Kinder und Jugendlichen auch in der Schule – und Schule kann nie die Erziehungsarbeit der Eltern ersetzen, sondern immer nur ergänzen – zu partnerschaftlichen, eigenverantwortlichen Mitgliedern unserer Gesellschaft erziehen.

Das Zweite ist die Förderung von Spitzenleistungen. Auch dazu bekennen wir uns. Wir halten nichts von einem bildungspolitischen Bürstenhaarschnitt, einer Einheitsschule oder von einem Golfrasen, der hier pädagogisch angeboten werden soll. Wir wollen die Blumenwiese in der Pädagogik, wo sich Talente entfalten können, wo Begabungen gefördert werden und wo den Schwachen geholfen wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Herr Kollege Gaßner hat vorhin von den "Posaunen von Jericho" gesprochen. Ich habe heute in der Früh zwischengerufen: "Hört auf mit den Schmähs!", denn jedes Mal, wenn ein sozialistischer Redner als Erstredner herauskommt, bedauert und moniert er, dass gerade die sozial Bedürftigen und die Einkommensschwachen bei dieser Regierung durch den Rost fallen werden. – Genau das Gegenteil ist der Fall, meine Damen und Herren: Wenn wir nicht bereit sind, das Budget zu sanieren, entsprechende Zahlen auf den Tisch zu bringen, und zwar schwarze Zahlen, dann werden wir uns die roten Zahlen der Vergangenheit nicht mehr leisten können, und dann fallen vor allem jene Menschen durch den Rost, die Sie jetzt so bejammern, nämlich die sozial Schwachen. Gerade weil es notwendig ist, für die sozial Schwachen etwas zu tun, müssen wir das Budget sanieren.

Sie sagen, die sozial Schwachen und Bedürftigen sind unsere Mitglieder, für die setzen wir uns ein. Na dann frage ich mich, wie das zusammenpasst, wenn Sie die roten "Bettelmönche" mit der Kasse gerade zu den sozial Schwachen, die Sie vertreten, hinschicken, um Parteispenden zu erbitten. Das kann doch nicht wahr sein!

Meine Damen und Herren! Ich komme zum letzten Punkt, weil das Licht schon blinkt, nämlich zu den Erziehungsinhalten. Die Schule ist kein Experimentierfeld, wie es das vielleicht einmal war. Ich erinnere an die Mengenlehre, die gelehrt worden ist, mit der die Schüler malträtiert worden sind: Du musst das lernen und jenes lernen! Auch die Lehrer haben das lernen müssen. Und jetzt hat sich halt herausgestellt, dass die Mengenlehre nicht unbedingt das war, was in den siebziger Jahren als die hohe Schule der neuen Mathematik herausgekommen ist.

Aber ich glaube, einige Kassiere der SPÖ-Bundespartei haben Mengenlehre gelernt. Das Finanzdebakel in der Kassa kann nur darauf zurückzuführen sein, dass vielleicht in der Schule nicht normale Algebra und Mathematik gelehrt worden sind, sondern Mengenlehre, nach dem Motto: Wenn in der Parteikassa ein Minusguthaben von 200 Millionen Schilling ist und ich eine Teilmenge von 200 für den Wahlkampf herausnehme, dann muss ich wieder eine Schnittmenge von 400 Millionen hineingeben, damit nichts drinnen ist. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Das ist die Mengenlehre sozialistischer Prägung. Damit wollen wir nichts anfangen, meine Damen und Herren. Wir wollen unseren Schülern eine gediegene Ausbildung zukommen lassen!

Diese Ausbildung ist bei unserer Bundesministerin Elisabeth Gehrer in besten Händen. Frau Bundesministerin! Sie haben dabei unsere Unterstützung. Wir, die Koalition, werden daran arbeiten, die Ziele, die im Regierungsprogramm festgeschrieben sind, zu realisieren. (Präsident Dr. Fasslabend übernimmt den Vorsitz.)


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite