Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 153

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wir so, wie Sie ihn eingebracht haben, mit Sicherheit nicht unterstützen. Im Unterschied zu Ihnen wollen wir es so haben, dass die Sportförderung – auch die Spitzensportlerförderung – auch künftighin nicht geschlechtsspezifisch festgelegt wird. Das ist auch gar nicht notwendig, denn die Sportförderung als solche – egal, ob im Bund, in den Ländern oder in den Gemeinden – war und wird niemals geschlechtsspezifisch sein. Es sei denn, es bedarf Ausnahmen; diese sind sowieso berücksichtigt.

Ich denke, wenn es darum geht, einen neuen Förderkatalog auszurichten, dann kann man darüber reden, weil es permanent vitale Bedürfnisse von Sportlerinnen und Sportlern gibt. Diesen Bedürfnissen wollen wir mit der Sportförderung gerecht werden, und das werden wir auch tun, Frau Kollegin! (Abg. Schasching: Es ist offensichtlich nicht so schwierig ...!)

Jetzt komme ich ein bisschen auf Kollegen Wittmann zu sprechen. Er hat gemeint, ich hätte etwas über Karlheinz Kopf geschrieben. Es stimmt, ja, ich stehe dazu. (Zwischenruf des Abg. Kopf. ) Aber der tiefere Sinn meiner damaligen Botschaft war, dass dieser Vertreter einer Partei endlich seiner Partei auch mitteilt, dass es Zeit wird, mit den Sozialisten aufzuhören, weil es wesentlich sinnvoller wäre, einmal mit uns Sportpolitik zu machen. (Abg. Grabner  – in Richtung des Abg. Kopf –: Jetzt tut er sich entschuldigen!) Wir glauben, ein bisschen mehr davon zu verstehen, Herr Kollege Grabner! Und so, Herr Kollege Karlheinz Kopf, möchte ich das auch im Nachhinein verstanden wissen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Zu Kartnig: Herr Kollege Grabner – und das gilt auch für Kollegen Miedl von der ÖVP dort oben –, ich respektiere, anerkenne und freue mich auch für die Leistung von Sturm Graz. Aber dass ich mit Hannes Kartnig nicht unbedingt Mitleid habe, werden Sie verstehen, Herr Kollege Grabner. (Abg. Nürnberger: Ja, weil ihr allweil verliert gegen ihn!)

Was mir überhaupt auffällt – und es ist schön, wenn man das als Vorsitzender eines Ausschusses weiß –, ist, dass die Mitglieder dieses Ausschusses eigentlich sehr human, mit dem nötigen Respekt, sehr sympathisch und freundlich miteinander umgehen. Ich glaube, das sollte hier auch einmal bemerkt werden. Die Diskussionen und die Debattenbeiträge der letzten Tage waren alles andere als sympathisch. Hier zeigt sich wiederum, dass Sport einfach in der Lage ist, mehr zu bewegen als – unter Anführungszeichen – "bloß" die Politik. Wenn ich "bloß" sage, meine ich damit, dass die Sportpolitik eine andere Form der Politik ist, als man sie in der Realpolitik vorfindet. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich könnte zehn Stunden darüber reden, so, wie ich etwa zehn Jahre Funktionär eines großen Vereines war.

Herr Khol, wollen Sie etwas von mir? (Abg. Dr. Khol deutet, zu seinem Platz gehend, auf seine Armbanduhr. – Heiterkeit des Redners.) Sie wollen heimfahren? (Demonstrativer Beifall bei der SPÖ.) Ich kann Ihnen damit leider nicht dienen. Oder kommen Sie jetzt, weil ich gesagt habe: Kopf ist kopflos? (Abg. Grabner: Jetzt hast ihn erwischt! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Geschätzte Damen und Herren! Lassen Sie mich ein bisschen ernster werden. Ich möchte ein wenig auf die Geschichte der Sportförderung eingehen, damit ich (Abg. Dr. Khol lässt sich auf seinem Sitz nieder – Heiterkeit bei der SPÖ)  – danke schön, Herr Kollege Khol! – den tieferen Sinn meiner Ausführungen klarmachen kann. Ich nehme vorweg, was der tiefere Sinn ist: Ich möchte mit meinen Ausführungen bewirken, dass man die Schwachstellen, die es im Sport zum Teil auch durch Mitwirken der Sportpolitik gibt und die teilweise bereits artikuliert worden sind – ich denke etwa nur an Kollegen Brosz, der das vortrefflich zum Ausdruck gebracht hat –, ein bisschen deutlicher zu verstehen vermag.

Es ist ungefähr 51 Jahre her, dass sich die weisen Herrschaften hier im Hohen Hause dazu entschlossen haben, die damaligen Toto-Mittel zu verwenden, um ein Bundesbudget einzurichten, das sich mit etwa 19 Prozent der Einnahmen aus den Toto-Mitteln der Sportförderung widmet. Damals – zu einer Zeit, als man mehr oder weniger noch mit dem Fetzenlaberl Fußball spielte und mit Fassdauben Ski fuhr – war der Beschluss über 19 Prozent der Toto-Mittel eine beachtliche, mutige Entscheidung der Politik. Das war ein beachtlicher und mutiger Beweis für den Stellenwert, den der Sport damals schon eingenommen hat.


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