Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 30. Sitzung / Seite 222

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gerade von Abgeordneten des Hohen Hauses –, um damit einfach das gute Image bei der Bevölkerung nicht zu verlieren und sie nicht zu verunsichern. Es besteht kein Grund dazu. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Frau Kollegin, Sie waren ja am Wochenende selbst bei den Weinbauern. Es kann schon passieren, dass man vielleicht den einen oder anderen Schluck mehr trinkt und dann gewisse Dinge missversteht. Das kann ja sein. Ich unterstelle Ihnen aber nichts, Frau Kollegin. Ich habe Ihnen zugehört und bin der Meinung, dass gerade die Veranstaltung VieVinum ... (Abg. Gradwohl: Eine Frage! Eine Zwischenfrage!)  – Herr Kollege Gradwohl, ich habe vorhin nicht dazwischen gesprochen, und ich möchte auch nicht, das du jetzt dazwischen sprichst. Ich hätte vorhin auch viel dazwischen reden können.

Aber vielleicht warst du bei der Veranstaltung VieVinum am vergangenen Wochenende in Wien – eine der bedeutendsten Weinausstellungen auf der ganzen Welt. Es waren an diesen drei Tagen fast 10 000 Menschen zu Besuch. Es hat ein sensationelles Renommee gegeben. Die Veranstalter – die Weinbauern in den Regionen mit ihren Beratern –, aber auch die verantwortungsvollen Politiker mit den entsprechenden Rahmenbedingungen gesetzlicher Natur sind letztlich dafür verantwortlich, dass die Konsumenten kommen und sich gegenwärtig weltweit am österreichischen Wein so erfreuen.

Das ist ein Erfolgserlebnis, wie wir es vorher nicht hatten und nicht kannten. Aber heute ist das ein Faktum, und auf diesem werden wir weiter aufbauen. Daher sind die notwendigen Maßnahmen in der heutigen Novelle zum nationalen Weingesetz enthalten, und zwar die notwendigen Anpassungen zum EU-Weinmarktordnungsgesetz. Ein wichtiger Punkt ist im § 39a enthalten, der die Installierung von Erzeuger- und Branchenorganisationen betrifft.

Eine neue Zieldefinition der europäischen Weinmarktordnung ist es, die regionale Situation autonomer zu verantworten. Diese Möglichkeiten werden den Mitgliedstaaten eingeräumt. Der österreichische Weinbau sieht darin die Chance, in Hinkunft heimische Winzer und heimischen Wein innovativer ins nationale und internationale Rampenlicht zu stellen. Auch deswegen müssen wir unser nationales Weingesetz anpassen.

Der Herr Bundesminister kann durch die Verordnungsermächtigung Branchenverbände installieren, so genannte interprofessionelle Komitees. (Abg. Mag. Schweitzer: Bravo, Hannes!) Diese bestehen aus Praktikern, Kennern und Experten, deren Aufgabe es sein wird, die regionalen Weinstrukturen zu analysieren, Absatzmärkte zu erschließen und Mängel künftig zielgerechter als bisher und für das Gebiet effizienter zu regeln.

Die Vorschläge werden an die Minister herangetragen, um regionalen Herkunftsweinen ein stärkeres Profil zu geben, aber vor allem auch, um sie in ihrer Einzigartigkeit zu schützen. Per Verordnung des Ministers werden diese Maßnahmen dann auch amtlich.

Ich nehme an, Sie alle wissen, wie eine Weinflasche aussieht. (Der Redner deutet auf eine auf dem Rednerpult stehende Weinflasche.) Hier steht eine Weinflasche, und es steht "Welschriesling" darauf. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Khol: Hannes! Schlussapplaus! – Abg. Mag. Schweitzer: Sonst fehlt uns die Redezeit! – Heiterkeit.)

Frau Abgeordnete Parfuss! Wir sind im selben Wahlkreis. Künftig könnte ja draufstehen "Steirischer Welschriesling". Und wissen Sie, was auch Untersteirer im heutigen Slowenien draufschreiben können? – Auch "Steirischer Welschriesling". Daher ist die Herkunftsbezeichnung ein ganz wesentlicher Schutz für die gesamte Region und natürlich für den österreichischen Wein. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

20.59

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Wenitsch. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

20.59

Abgeordneter Robert Wenitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Landwirtschaftsminister! Ich darf Ihnen sowie den bäuerlichen


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