profit-Organisationen gesprochen. Auch diese brauchen Geld. Meine Frage geht dahin: Die Flugrettung fliegt bei vielen Einsätzen mit hohem Risiko für Gerät und Personal. Wenn man etwas ausgliedert, wird sich das in Versicherungsprämien und Besoldungsforderungen niederschlagen.
Haben Sie Berechnungen, inwieweit eine Ausgliederung auch zu einer Verteuerung des Flugrettungsdienstes führen könnte?
Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Inneres Dr. Ernst Strasser: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Es tut mir Leid, dass ich nicht ganz Ihrer Meinung sein kann, was die Reputation der Flugrettung für unser Haus betrifft. Es ist dies nämlich leider ein riesiger Defizitposten, der 100 Millionen Schilling ausmacht, die dem Exekutivdienst und der öffentlichen Sicherheit woanders abgehen.
Es ist richtig, dass die Rettungsflieger, die Flugretter und die Ärzte hervorragende Arbeit leisten, ich konnte das in einer vorigen Frage schon festhalten. Beim Management der Flugrettung haben wir leider einen Abgang in der Höhe von 100 Millionen Schilling zu beklagen. Wir wissen, dass andere Organisationen unter denselben Voraussetzungen eine schwarze Null in diesem Bereich schreiben.
Das heißt, mein Ziel ist es, dass wir erstens die hohe Qualität der Flugrettung nicht nur erhalten, sondern weiter ausbauen – das wird durch ein neues Fluggerät möglich sein –, und dass wir zweitens eine effiziente Abwicklung sicherstellen, die dafür sorgt, dass Kosten, die derzeit nicht anfallen müssten, auch in Zukunft nicht anfallen.
Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Leikam, bitte.
Abgeordneter Anton Leikam (SPÖ): Herr Bundesminister! Schon in der gestrigen Fragestunde, aber auch heute sprachen Sie davon, dass Ihr neuer, beabsichtigter privater Betreiber der Flugrettung Milliarden an Investitionen vornehmen wird, dass die Qualität gesteigert wird und dass es sich bei den von Ihnen gewünschten Organisationen um eine Non-profit-Organisation handelt, die, wie zwischenzeitlich bekannt wurde, keine Piloten zur Verfügung hat und daher auf die gut ausgebildeten und erfahrenen und auch mit großem finanziellem Aufwand ausgebildeten Piloten der Exekutive zurückgreifen muss.
Was empfindet – das ist meine Frage – der österreichische Innenminister dabei, wenn diese gut ausgebildeten Piloten die Exekutive verlassen und einem privaten Betreiber zur Verfügung gestellt werden?
Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Inneres Dr. Ernst Strasser: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Es ist schön, wenn man eine Wahlmöglichkeit hat, und es ist auch schön für die Piloten, wenn sie eine Wahlmöglichkeit haben, und diese Wahlmöglichkeit werden wir zur Verfügung stellen. Wenn sie es wünschen, können sie in dieses neue Vertragswerk einsteigen. Wenn sie es nicht wünschen und weiterhin ihre Arbeit im Bundesministerium für Inneres tun wollen, dann werden sie für Exekutivaufgaben eingesetzt werden. Ich finde, das ist eine gute zusätzliche Möglichkeit für jemanden, der gut ausgebildet ist und seine Arbeit und bisherige Tätigkeit hervorragend macht. Diese Wahlmöglichkeit möchte ich anbieten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Knerzl, bitte.
Abgeordneter Anton Knerzl (Freiheitliche): Herr Bundesminister! Könnten Sie sich als möglichen Flugrettungsstandort für die Obersteiermark den Union-Flughafen Niederöblarn vorstellen?
Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Bundesminister, bitte.