das gesagt. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Haigermoser: Heinz und Joschka! – Heiterkeit bei den Freiheitlichen.)
Dass es hier differenzierte Anschauungen gibt, wissen wir, das ist richtig, aber es gibt eben auch solche, die ja schon auf den Azoren ganz klar gezeigt haben, dass man Lösungen finden muss, und der Weisenbericht war eben eine solche Lösung. Seien wir froh darüber! (Abg. Dr. Fischer: Aber Kollege Ofner hat den Bericht ganz anders analysiert! – Abg. Haigermoser: Werden Sie wieder Präsident! Setzen Sie sich hinauf und werden Sie präsidial!)
Herr Präsident! Hier sind schon so viele selektive Wahrnehmungen dargestellt worden, dass ich glaube, ich gehe jetzt besser auf die Darstellung der österreichischen Außenpolitik danach ein. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Hier haben wir zwei wesentliche, zwei ganz große Anliegen: Das eine ist natürlich die Regierungskonferenz, die wir jetzt mit besonderem Nachdruck und mit aktiver österreichischer Beteiligung angehen müssen. Dabei geht es vor allem darum, dass wir unseren Kommissar auch in Zukunft beibehalten werden. Das wird nicht einfach sein, aber da werden wir ganz klar Allianzen auch mit den anderen bilden, denn die Kommission – auch das wird ein ganz wichtiges österreichisches Anliegen sein – wird in Zukunft auch eine wesentliche Rolle spielen müssen und nicht eine intergouvernementale Zusammenarbeit, wie es sich in der Vergangenheit gezeigt hat und wie es auch im Zusammenhang mit den Sanktionen negativ war. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ein zweiter ganz wesentlicher Punkt ist die Erweiterung. Ich glaube, das ist für uns ein historisches Anliegen. Wie können wir die Erweiterung volksnah machen? – Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich stelle einer Volksabstimmung hier eindeutig die Österreich-Plattform gegenüber. Ich glaube, wir müssen alle innerhalb Österreichs einbeziehen, und ich bin eben bereit, zu einer solchen Plattform einzuladen – ich denke, nach der Regierungskonferenz ist es sinnvoll –, und da werden wir natürlich die Schwierigkeiten, aber auch die positiven Dinge für Österreich sehr genau analysieren müssen. (Präsident Dr. Fasslabend übernimmt den Vorsitz.)
Aus diesem Grunde halte ich es auch für so wichtig – das habe ich schon lange angespro-
chen –, dass wir vor allem mit unseren Nachbarn, aber auch mit allen anderen Beitrittskandidaten in einen Dialog eintreten. Gerade wir haben die große Chance, wenn wir das vernünftig machen, wieder strategische Partner zu werden, und zwar strategische Partner zu werden auf beiden Seiten, nicht nur von Österreich aus, sondern auch auf der anderen Seite. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Gusenbauer:
Zu spät applaudiert! Aufpassen!)
Wir müssen daher natürlich großes Verständnis für die Sorgen in unserer Bevölkerung haben, denn es gibt, wie wir alle wissen, einige schwierige Fragen, die tatsächlich gelöst werden müssen. Diese Fragen müssen aber – meine sehr geehrten Damen und Herren, vertrauen Sie mir; Sie haben mir ja auch bei den Sanktionen sozusagen viel anvertraut – bilateral ausgeräumt werden. Wir sind auf dem besten Weg dazu. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Die EU-Erweiterung darf keine Geheimnisse vor der Bevölkerung beinhalten. Ich glaube, man sollte daher im Vorfeld, während der Verhandlungen – wir werden gerade in der schwedischen Präsidentschaft in die Verhandlungen eintreten – die Sorgen der Bevölkerung einfließen lassen. Und dazu scheint mir diese Österreich-Plattform eigentlich das geeignete Mittel zu sein. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ich darf Ihnen sagen, dass zum Beispiel schon morgen der kroatische Außenminister nach Österreich kommt. Auch bei diesem Besuch wird der Schwerpunkt eine EU-Annäherung sein. Ich glaube, wir sollten alles tun, um eben als ein Land im Zentrum Europas diese geostrategische Position tatsächlich zu nützen und auch die Länder an die Union heranzuführen, die derzeit noch nicht im Kandidatenstatus sind.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich kann Ihnen auch sagen, dass mich die österreichischen Botschaften während dieser schwierigen Zeit wirklich ausgezeichnet unterstützt haben in diesem Kampf für Österreich. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)