Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 151

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Der Residenzverlag steht im Eigentum des Österreichischen Bundesverlages, und das Verlagsprogramm konzentriert sich vorwiegend auf die Schwerpunkte Kunst- und Architekturbände. Es ist an sich ein kleiner Verlag, die Auflage der Bücher wird mit zirka 1 500 bis 3 000 Stück angegeben und ist eher gering. Vorwiegend beschäftigt sich dieser Verlag mit Werken öster-reichischer Autoren.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sie wissen alle, dass es für einen kleinen Verlag äußerst schwierig ist, sich im Umfeld der Anbieter zu behaupten. So bemühte sich der Residenzverlag mit Marktnischen, sich in diesem Bereich zu positionieren, was ihm aber nur zum Teil gelungen ist.

Die Prüfung durch den Rechnungshof erfolgte im Jahre 1998, und die Analyse dieses Berichtes, wenn man sie nüchtern betrachtet, ergibt, dass die wirtschaftliche Lage äußerst angespannt ist und dass grundsätzliche Änderungen der Geschäftspolitik notwendig sind. Ich möchte das auch mit einigen Zahlen untermauern.

So lag im Wirtschaftsjahr 1996/1997 – der Bilanzstichtag ist immer der 31. Mai – der Umsatz bei rund 24,2 Millionen Schilling, und in den folgenden zwei Jahren, 1998/1999, verringerte sich dieser Umsatz auf 17,2 Millionen Schilling; ein gewaltiger Umsatzeinbruch! Dementsprechend erhöhte sich auch die buchmäßige Überschuldung. Im Berichtsjahr 1998/1999 stieg sie auf rund 8,9 Millionen Schilling.

Für mein Verständnis – und so steht es letztlich auch im Rechnungshofbericht – wurde es verabsäumt, die Umstellung auf die neuen Gegebenheiten zeitgerecht vorzunehmen. So wurden beispielsweise die Wirtschaftspläne, die immer im laufenden für das nächste Geschäftsjahr erstellt wurden, regelmäßig verfehlt. Es wurde zwar versucht, auf der Ausgabenseite – speziell im personalen Bereich – Einsparungen zu tätigen, aber diese Maßnahmen reichten nicht aus, um eben durch die Kostensenkung die Verluste abzudecken.

Es gibt einige Empfehlungen des Rechnungshofes in seinen Schlussbemerkungen. Ich fasse diese in fünf Punkte zusammen:

Der Rechnungshof bemerkt, dass ein Unternehmenskonzept zu erstellen wäre, dass der Anteil jener Bücher, welche einen positiven Deckungsbeitrag erwarten lassen, zu erhöhen wäre, dass eine gemeinschaftsrechtskonforme Lösung zur Abdeckung der buchmäßigen Überschuldung erarbeitet werden soll, dass mehrjährige Fördervereinbarungen anzustreben sind und dass letztlich ein fachlicher Beirat den Aufsichtsrat ersetzen soll.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es wurde heute schon darauf hingewiesen, dass mittlerweile die Geschäftsführung abgelöst wurde; es wurde eine neue Geschäftsführerin angestellt. Es hat darüber auch im Ausschuss Diskussionen gegeben. Vielleicht war die Optik dieses Wechsels nicht ganz in Ordnung, aber wie auch seitens des Rechnungshofes berichtet wird, war der Wechsel aus rechtlicher Sicht in Ordnung, ist er auch nachvollziehbar.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es bleibt jetzt abzuwarten, inwieweit die neue Geschäftsführerin mit dem Eigentümer Unternehmenskonzepte erstellt und diese auch umsetzt. In wenigen Wochen wird ja die Bilanz per Mai 2000 über das Wirtschaftsjahr 1999/2000 vorliegen. Ich meine aber, der Zeitraum wird noch zu kurz sein, um auch eine Aussage zu tätigen.

Ob diese Konsolidierungsbemühungen letztendlich greifen, wird vermutlich das Wirtschaftsjahr 2000/2001 zeigen. Dies wird die Bewährungsprobe, die echte Bewährungsprobe für die neue Geschäftsführerin sein. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

18.35

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Haller zu Wort gemeldet. – Frau Abgeordnete, bitte beginnen Sie mit der Wiedergabe des Sachverhaltes, den Sie zu berichtigen wünschen.


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