Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 178

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Bereichen durchforsten. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Mertel: Durchforsten? – Roden! "Roden" hat Ihr Chef gesagt! "Rodungsbedarf"!)

Wir brauchen strukturelle Maßnahmen, Frau Kollegin Mertel, die die Attraktivität der Museen weiter steigern. Das Bundesmuseen-Gesetz ist die Basis für die Neuordnung der Museenlandschaft. Ein höherer Grad an Autonomie, größere Selbständigkeit auf der einen Seite bringen größere Gestaltungsmöglichkeiten, größere finanzielle Freiheit und die Notwendigkeit, effizient zu wirtschaften.

Auch museumsübergreifend müssen wir die Synergien nützen. Ich denke hier zum Beispiel an eine unterirdische Erweiterung des Kunsthistorischen Museums, die zu einer Verbindung zwischen Kunsthistorischem Museum, Naturhistorischem Museum und Museumsquartier führen soll. Ich denke auch an das Museumsquartier selbst, das eine Vielzahl attraktiver Angebote unter seinem Dach beherbergen wird. Gerade dieses Museumsquartier befindet sich im Wettstreit zwischen Ideenreichtum auf der einen Seite und Machbarkeit auf der anderen Seite. Das Museumsquartier wird sehr auf die Einhaltung der finanziellen Rahmenbedingungen zu achten haben und gleichzeitig um optimale Nutzungsmöglichkeiten bemüht sein müssen.

Ich denke bei museumsübergreifenden Synergien auch an das Völkerkundemuseum und an das Theatermuseum, die unter das organisatorische Dach des Kunsthistorischen Museums kommen sollen. Dies wird optimale Verwaltungsabläufe gewährleisten und ein effizientes Nützen der finanziellen Ressourcen sicherstellen. (Abg. Dr. Cap: Und das Uhrenmuseum?)

Eine Konzentration der Verwaltungsagenden bedeutet, dass sich die Museen ihren eigentlichen Aufgaben zuwenden können. Die Erhaltung des kulturellen Erbes und die Förderung der zeitgenössischen Kultur bedeuten einen Balanceakt für die Museen: einen Balanceakt zwischen notwendigen Einsparungen, wissenschaftlicher Tätigkeit, optimaler Archivierung und attraktiver Aufbereitung. (Abg. Dr. Cap: Was ist das kulturelle Erbe? – Abg. Dr. Mertel: Das steht nicht da!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir brauchen Museen modernen Zuschnitts. Wir brauchen Museen, die Kunst einem breiten Publikum zugänglich machen. Nach Jahren verfehlter sozialistischer Kulturpolitik und Kulturförderpolitik (Abg. Dr. Mertel: Endlich haben Sie den Satz wieder!) brauchen Kunst und Kultur wieder ein breites Interesse. (Abg. Dr. Cap: Noch einmal, bitte!) Museen schaffen die Verbindung zwischen Kunst und Publikum. (Abg. Dr. Cap: Noch viel stärker!) Die Aufgabe des Museumsquartiers wird es sein, Herr Kollege Cap, Frau Kollegin Mertel, möglichst vielen zeitgenössischen jungen Künstlern eine Brücke zum Publikum zu schlagen. (Abg. Dr. Mertel: Eine Sprechmaschine!) Es ist nicht notwendig, dass die dargebotene Kunst jedem Betrachter gefällt; Kunst soll Diskussionen auslösen – und da bin ich bei Ihnen, Kollege Cap. (Abg. Dr. Cap: Sollen wir bei diesem Text jetzt wirklich bleiben?)

Es braucht ein Grundverständnis für Kunst in der Bevölkerung. Dieses Grundverständnis für Kunst soll jeder Österreicher haben! (Abg. Dr. Mertel: Ja! Genau!)

Werte Damen und Herren der Sozialdemokratie! Ihre sozialistische Politik war nicht dazu angetan, das Grundverständnis für Kunst in diesem Land zu fördern! (Beifall bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Dr. Khol. )

Wir brauchen ein Grundverständnis, das bereits in Kindergarten und Schule vermittelt wird. Die Politik von heute hat auch die Versäumnisse der sozialistischen Kulturpolitik und Bildungspolitik zu berücksichtigen. (Abg. Dr. Cap: Geißel, Geißel!) Dabei ist es wichtig, dass auch die Museumspädagogik verstärkt Berücksichtigung finden wird.

Ich wünsche mir für die Zukunft, dass jeder Österreicher sich von Fragen der Kunst und Kultur angesprochen fühlen wird. Ich wünsche mir von der Zukunft, dass das Grundverständnis für Kunst und Kultur auch zu einem stärkeren persönlichen und finanziellen Engagement des Einzelnen führen wird. Der Staat ist für die Rahmenbedingungen zuständig (Abg. Dr. Cap: Das war jetzt eine Kritik an der ÖVP!), und es ist eine Herausforderung, größtmögliche steuerliche Erleichterungen für alle Sponsoren im Bereich von Kunst und Kultur zu schaffen! (Abg. Dr. Cap: Das war jetzt Kritik am Koalitionspartner, was Sie da jetzt gemacht haben! Wissen Sie das?)


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