Volksbegehren umgesetzt? – Abg. Mag. Wurm – in Richtung Freiheitliche –: Sie haben die Sozialpolitik abgeschafft!)
Herr Abgeordneter! Ihnen möchte ich nur eines sagen: Sie würden sich viel leichter tun, wenn Sie ein Grammophon aufstellen und diese alte, zerkratzte Platte immer wieder auflegen würden, wenn ich hier beim Rednerpult stehe. Da würden Sie sich ein bisschen leichter tun.
Das ist wie bei einem Haus: Am Dach sind ein paar Ziegel kaputt, und anstatt die Ziegel auszubessern, reißt man gleich das ganze Haus nieder. – Das ist die Politik der Freiheitlichen und der ÖVP, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Wir kommen ohnehin gleich zum Thema. Ich habe mir Folgendes sehr genau angeschaut: Herr Bundesministerin, Frauenministerin Haupt wurde vor kurzem mehrfach zum Thema Einkommensunterschiede befragt. Er hat auf die Frage: Worin liegen denn die Gründe für die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen? geantwortet: Erstens ist es die Berufswahl, zweitens die Berufsunterbrechung wegen der langen Karenzzeiten, und drittens sind es zu geringe Qualifikationen. – Wie wahr, Herr Ministerin! Das stimmt hundertprozentig!
Sie sind dann aber auch noch gefragt worden: Wie schaut denn die Lösung aus? Wie könnte man zu geringeren Einkommensunterschieden kommen? – Darauf fiel Ihnen nur etwas zu Punkt eins ein, nämlich: der Eintritt in die klassischen Männerberufe. – Wenn das wenigstens auch mit Geld verbunden wäre, aber nein, Sie meinten, Sie wollen motivieren, und sonst nichts. (Abg. Mag. Schweitzer: Habe ich das überhört, wie Sie bilanziert haben?)
Zu den anderen Punkten, nämlich ganz konkret zum zweiten, zur Berufsunterbrechung wegen zu langer Karenzzeit, fällt Ihnen nur das Stichwort "Kindergeld" ein, also lange weg aus dem Beruf. Und damit wollen Sie die Einkommensunterschiede reduzieren?! (Abg. Dr. Pumberger: Sie haben Ihre Amtszeit verschlafen!)
Wie widersprüchlich und wie absurd diese Situation und diese Überlegungen sind, zeigt auch die Widersprüchlichkeit in Ihren eigenen Ausführungen. Sie schaffen gleichzeitig nach der Karenz die Bildungskarenz ab. Dazu sind Sie auch befragt worden, Herr Frauenministerin Haupt, nämlich was Sie zur Abschaffung der Bildungskarenz sagen. Darauf haben Sie gesagt, das kommt aus einem anderen Ministerium. Sie haben sich an Ihrem Sitznachbar schadlos gehalten, an Ihrem Kollegen Bartenstein. Und Sie meinten, Sie werden in Ihrem eigenen Ressort nach Möglichkeiten suchen.
Das haben Sie dann auch etwas ausgeführt, indem Sie gesagt haben, da muss dann die Frau, während sie in Zukunft das Kindergeld, oder wie immer das dann heißen wird, bezieht, auch noch ein bisschen Qualifizierung machen. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Sie wird ja auch voll arbeiten können während dieser Zeit, sie wird sich auch ein bisschen schulen lassen können während dieser Zeit, denn Kinderbetreuung läuft ja "ganz einfach nebenbei". Das wissen wir ja alle, wir Frauen unter uns, Herr Ministerin. (Beifall bei der SPÖ.)
Oder: Subventionszusagen für Frauenprojekte; auch eine ganz spannende Sache. Ich habe versucht, mir das Budget ganz genau anzuschauen, und habe festgestellt, dass es der größte Verschiebebahnhof aller Zeiten geworden ist. Es gilt anscheinend das Motto: Verschieben wir den einen Budgetansatz zum anderen Budgetansatz und dann zum dritten Budgetansatz, denn dann weiß niemand mehr, wie viel Geld wirklich da ist! Das ist die praktische Methode. (Abg. Mag. Schweitzer: Was haben Sie getan?!)
Aber Sie sind ja auch gefragt worden, was Sie in Sachen Frauenförderung vorhaben, und dazu möchte ich Sie wie folgt zitieren:
Ab 2001 werde ich jedoch meine eigenen Entscheidungen für die Subventionspolitik unseres Ressorts fällen. Dort, wo Kürzungen vorgenommen wurden, wie zum Beispiel beim "Unabhängigen Frauenforum", sprich "UFF", sind diese Entscheidungen auf meine Initiative zurückzu