Das heißt, unsere Lohnnebenkosten sind um 70 Milliarden Schilling höher als im EU-Schnitt, und deswegen ist diese Bundesregierung auch der Ansicht, dass es immens wichtig ist, die Lohnnebenkosten zu reduzieren. Der erste Schritt, den diese Bundesregierung sich in dieser Legislaturperiode vorgenommen hat, ist die Senkung der Lohnnebenkosten um 15 Milliarden Schilling bis zum Jahre 2003. (Abg. Edlinger: Da ist ja der 13. und 14. drinnen! Diese Argumentation ist ja absurd!)
Das sind Maßnahmen, die den Wirtschaftsstandort beziehungsweise auch die Beschäftigung in Zukunft sichern werden. Sie leben immer in der Welt der Scheineffekte beziehungsweise Einmaleffekte. Sie glauben, wenn wir einmal etwas realisieren, das Erfolg hat, dann passt es schon. Genauso ist Ihre Argumentation auch beim Verkauf der Telekom-Aktien. Für uns und für viele strategische Anleger und auch für den privaten Anleger ist eine Aktie ein Wertpapier. Sie hingegen glauben, eine Aktie ist ein Lottoschein, wo heute ein Ausgabekurs von 9 da ist, und in einer Woche ist der Kurs vielleicht auf 12, und ich kann verkaufen. (Abg. Edlinger: Das haben Sie den Bürgern vorgegaukelt, dass es ein Lottoschein ist! Das werfe ich Ihnen vor!) Sie sind in dieser Beziehung blauäugig.
Wenn der Bürger Schaden erlitten hätte, dann wäre der Schaden anders entstanden, und zwar in der Form, dass die Papiere mit 12 oder 13 auf dem Markt gekommen wären, und dann wäre der Kurs auf 8 abgerutscht. Dann wäre ich Ihrer Argumentation gefolgt, aber unsere Vorgangsweise, dass man vorsichtig mit 9 hinaus gegangen ist und dass man den Kurs als langfristiges Papier sichert, hält Ihrer Argumentation jederzeit stand. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Und wenn Sie da in Ihrer unbeholfenen Art argumentieren ... (Abg. Silhavy: Da hat der Aktionär vielleicht einen Schaden! Wie viel Prozent der Bevölkerung sind Aktionäre?) – Kümmern Sie sich zuerst einmal um Ihre Mietverhältnisse in der Löwelstraße! Bringen Sie das einmal in Ordnung, dann können wir wieder über andere Dinge reden. Dann sind Sie sozial wieder glaubwürdig, aber solange Sie das nicht regulieren, sind Sie es nicht. (Zwischenruf des Abg. Edlinger. )
Sie stellen ja auch falsche Rechnungen aus! Da gibt es eine Rechnung im burgenländischen Wahlkampf – wer ist der Unterzeichner?, aha: Medieninhaber: SPÖ Burgenland! –, und da heißt es: Studiengebühr für ein Kind – 10 000 S an Belastung. Da wird nicht auf soziale Aspekte Rücksicht genommen, da wird nicht Rücksicht genommen darauf, dass sich die Stipendien erhöhen werden, und da wird auch nicht darauf Rücksicht genommen, dass eben für Kinder aus sozial schwachen Familien über Stipendien der Zutritt zu den Universitäten gewährleistet und sichergestellt ist.
Der zweite Bereich, den Sie heranziehen: der Benzinpreis. Dieser habe sich um 3 360 S verteuert, heißt es da. – Das hat nichts mit der Bundesregierung zu tun. (Abg. Dr. Kostelka: Aber Sie verdienen daran!) Das sind die Rohölpreise, das ist das Kursrisiko, das hier eingetreten ist! Seien wir doch froh, dass dank dieser Bundesregierung die Mineralölsteuer, wie Sie es haben wollten, Herr Kollege Edlinger, in der Größenordnung von 1,10 S nicht zum Tragen gekommen ist, dass das die neue Bundesregierung nicht so vollzogen hat. Sonst wäre der Benzinpreis nämlich noch um einiges höher gewesen, als er derzeit ist. (Zwischenruf des Abg. Edlinger. ) Sie wären dafür verantwortlich gewesen, wenn die Mineralölsteuer in der von Ihnen gewünschten Form eingeführt worden wäre!
Bei der Autoversicherungssteuer gehen Sie mit einer Bewertung von 1 300 S davon aus, dass jeder Burgenländer einen Mercedes 500 S hat. – Sie sind ja nicht mehr glaubwürdig! Stellen Sie doch die Dinge richtig dar, und stellen Sie nicht Rechnungen an über eine Belastung von 17 000 S, weil diese Rechnungen vorne und hinten nicht stimmen. So wie die Papiere der SPÖ-Burgenland nicht stimmen, haben leider auch Ihre Papiere, die Sie an dieser Stelle hier oft bei Reden präsentiert haben, nicht gestimmt. (Abg. Edlinger: Das ist eine patscherte Argumentation, Herr Abgeordneter Trattner!)
Dass die Bundesregierung nicht nur Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung in Gang gesetzt hat, sondern auch einiges für Technologie und Forschung bereitgestellt hat, ist auch daran zu