Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 47. Sitzung / Seite 119

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Ich habe die Aufgeregtheit heute nicht ganz verstanden, als mein Kollege Jakob Auer Ihnen den Vorwurf gemacht hat – wir sind jetzt Gott sei Dank wieder zu einer sachlichen Diskussion zurückgekehrt –, dass der Verdacht bestanden hat, dass man hier mit Emotionen politisches Kleingeld machen und den Konsumenten verunsichern möchte.

Herr Kollege Cap! Ich beziehe mich noch einmal auf Sie. Sie haben gemeint, dass der Wirt das Schweindl persönlich gekannt hat, von dem Sie dann das gute Schnitzel gegessen haben. Für mich ist das eine Unterstützung, und das möchte ich hier auch einmal feststellen. Gute Qualität bei Tieren setzt eine gute Haltung, eine gute Fütterung voraus. Das war in diesem Saal nicht immer unbestritten, denn gerade die Grünen haben immer anklagend gesprochen. Die Bauern wissen, dass sie ihre Tiere gut füttern müssen, dass sie sie gut halten müssen, weil nur dann gute Qualität zustande kommt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Es ist heute schon sehr oft darauf hingewiesen worden, dass bereits vieles passiert ist. Ich möchte hier noch einmal festhalten, dass Österreich Vorreiter bei der Forderung und auch bei der Umsetzung der Rinderkennzeichnung war. Jede österreichische Kuh hat einen Stammbaum, einen so genannten Pass. Man kann jedes Stück österreichisches Rindfleisch bis hin zum Tierhalter und zum Bauernhof zurückverfolgen. Ich glaube, dass das den Konsumenten ungeheuer wichtig ist, daher ist uns auch diese Kennzeichnung sehr wichtig. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Zwei Kollegen haben heute hier im Haus zum Teil unterschwellig und verdeckt die AMA-Firma kritisiert. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn ich zu Hause vor dem Fernseher sitze, bin ich Normalverbraucherin. Ich bin der Firma AMA sehr dankbar, die mit ihrer Werbestrategie sehr wohl zeigt und den Konsumenten darauf aufmerksam macht, wo man hinschauen muss, wie man tatsächlich den Weg des Produktes verfolgen kann, woher es kommt, und dass es im Grunde genommen letztendlich auch wichtig ist, ein österreichisches Produkt zu kaufen, um Rechtssicherheit und Riskenminimierung beim Kauf dieses Stückes Fleisch zu haben.

Ich glaube, das muss man grundsätzlich auch sagen. Es ist schon darauf hingewiesen worden, dass wir die strengsten Normen bei der Erzeugung von Tiermehl haben. Die strengsten Richtlinien hinsichtlich des Verbotes der Verfütterung von Tiermehl an Wiederkäuer, das ist schon festgehalten worden.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Was mir so wichtig ist als Folge dieser Diskussion: Es ist vielfach von den Biobauern und vom Schutz der Biobauern gesprochen worden. Wir dürfen hier nicht durch eine emotionale Diskussion, durch Anschuldigungen gegenüber dem Minister, gegenüber der Regierung, den Eindruck erwecken, es sei nichts passiert. Wir dürfen die Konsumenten nicht dahin gehend verunsichern, dass sie sich dann natürlich davor fürchten, diese Produkte zu kaufen, weil damit gerade den kleinen Bauern Schaden zugefügt wird. Diese kleinen Bauern sind nämlich die Ersten, die wahrscheinlich zusperren müssen, die ihren Betrieb aufgeben müssen. Damit wird den Konsumenten eigentlich die Chance genommen, diese Produkte zu kaufen, dann haben die großen Tierfabriken und Tierproduzenten letztendlich die Chance, auf den Markt zu kommen.

Es kann nicht so sein, dass Versäumnisse des Auslandes – es sind hier viele angesprochen worden –, Schlampereien beziehungsweise auch Fahrlässigkeiten unseren heimischen Produzenten auf den Kopf fallen und dass man undifferenziert, einfach um sich schlagend, argumentiert und letztendlich Schaden anrichtet, der die heimischen Bauern trifft. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich glaube, mit unserem Entschließungsantrag und dem von den beiden zuständigen Ministern Gesagten können wir getrost in die Zukunft blicken. Ich begrüße auch den Punkt des Entschließungsantrages, der das "A"-Gütesiegel betrifft. Ich glaube, dass wir mit dem vorliegenden Antrag und dessen Umsetzung in Österreich wieder ein besonderes Vorbild in der EU sein werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

17.10


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite