anstalt aufgelöst wird, wenn sie uns mit falschen Unterlagen beliefert. Ansonsten muss man sie anerkennen, meine sehr geschätzten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)
Wir haben im ÖPUL 2000, in diesem Programm für eine umweltgerechte österreichische Landwirtschaft, im heurigen Jahr eine wesentliche Aufstockung für die Biobauern vorgenommen. Allerdings wollen wir das Geld den Bauern geben und nicht den Organisationen, damit es der Pirklhuber wieder in die Tasche stecken kann, meine sehr geschätzten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Schieder: Das ist unerhört!)
Die Flächenprämien für die biologischen Grünlandbauern werden im heurigen Jahr um 13 Prozent aufgestockt, die Flächenprämien für die Bioackerbauern werden um 11 Prozent aufgestockt. Das weiß der Pirklhuber natürlich sehr genau, allerdings spricht er hier wider besseres Wissen.
Auf die Ausführungen von Frau Abgeordneter Sima muss ich schon auch einige Antworten geben. Sie skandalisieren die gesamte Landwirtschaft. (Anhaltende Zwischenrufe der Abgeordneten Edlinger und Gradwohl. ) In Österreich gibt es 82 000 Bauern mit Schweinehaltung. Leider sind bei 36 Bauern Missstände aufgetreten, aber 36 Bauern sind weniger als ein halbes Promille. Wenn Sie deswegen alle Bauern in Misskredit bringen wollen, ist das meiner Meinung nach ungeheuerlich. (Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Oder: Es gibt in Österreich 100 000 Rinderbauern. Österreich, Finnland und Schweden gehören derzeit zu den einzigen Ländern in Europa, die keinen BSE-Fall haben. Angesichts von Medienberichten hat man den Eindruck, als ob Österreich sozusagen zur Gänze BSE-verseucht wäre. Bisher gab es keinen einzigen BSE-Fall! Die "Salzburger Volkszeitung" hat sogar in einer Glosse vor zwei Wochen geschrieben: "Die Vorfreude der Genossen war zu früh", weil sich der Verdacht in Tirol als nicht gerechtfertigt herausgestellt hat. (Abg. Edlinger: Ungeheuerlich, was Sie da sagen!)
Wenn es in der Vergangenheit in Brüssel Verhandlungen gab oder auch in Deutschland bei der Grünen Woche, dann hieß es immer: Jetzt kommen die Ökologen aus den Bergen. Wir haben bereits 1987 unter Minister Riegler mit der ökologischen Agrarpolitik begonnen; Molterer war bereits im Ministerbüro. Er hat schon damals sehr intensiv an diesem Programm mitgearbeitet. Ich kenne ihn so gut, dass ich weiß, dass er bis ins Innerste seines Herzens von dieser Idee beseelt ist. (Beifall bei der ÖVP.)
Eines muss ich aber schon sagen: Seit die SPÖ in Opposition ist, versucht sie, die österreichischen Bauern insgesamt zu ruinieren. (Abg. Edlinger: Das stimmt ja gar nicht! Die Opposition kann das nicht, Herrn Bauernbundpräsident!) Wir wissen, in den sozialistischen Ländern des Ostens ist die Landwirtschaft ruiniert worden. Dort sind nur Großbetriebe übrig geblieben, meine sehr geschätzten Damen und Herren. Wenn die Hetze so weitergeht, dann sind auch die Biobauern betroffen; das sollte auch der Pirklhuber wissen.
Die "Salzburger Nachrichten", nicht unbedingt eine ÖVP-nahe Zeitung, schreiben: "BSE-Krise trifft auch Biobauern." Der Geschäftsführer des Biobauernverbandes in Salzburg klagt, dass die Biobauern die gleichen Preisverluste zu verzeichnen haben. Ein Schlachtrind, ein Mastrind hatte den Biobauern vor einem Jahr noch 10 000 S gebracht, jetzt sind es nur mehr 7 500 S. Im vorigen Jahr wurden 40 000 Tonnen Biorindfleisch produziert, aber nur 8 000 Tonnen Biorindfleisch konnten zu einem besseren Preis verkauft werden, alles andere ging in die traditionelle Schiene.
Herr Bundesminister! Was wir in nächster Zeit brauchen, ist, dass das Vertrauen der Konsumenten wiederhergestellt wird. (Neuerliche Zwischenrufe der Abgeordneten Gradwohl und Edlinger. ) Wir brauchen dauerhafte Verbote für Tiermehl so lange, bis der Ansteckungsherd wissenschaftlich erwiesen ist. Minister Molterer tritt dafür in der Europäischen Union ein. Der Agrarministerrat hat in dieser Woche beschlossen, dass das Separatorenfleisch aus der Nahrungskette genommen werden soll.