Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 47

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Angesichts der BSE-Krise und des Schweineskandals ist es zu einer verstärkten Nachfrage für biologische Produkte gekommen.

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde betreffend Zurücknahme der Kürzungen für die Organisationen des Biologischen Landbaus im Jahr 2001

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft wird ersucht, die im Budget 2001 vorgesehenen Kürzungen für die Organisationen des Biologischen Landbaus zurückzunehmen und für den angesichts der verstärkten Nachfrage erhöhten Beratungs-, Organisations- und Kooperationsaufwand bei den Bioorganisationen ausreichend Mittel zur Verfügung zu stellen.

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Meine Damen und Herren! Das sind jene zwei Anträge, von denen ich mir erwarte, dass wir sie heute hier in diesem Haus beschließen. Symbolisch möchte ich Ihnen abschließend dieses Paket mit unseren Forderungen und Anträgen überreichen. Schauen Sie sich das bitte noch einmal genau an, wir werden nach diesem Tagesordnungspunkt auch eine Diskussion dazu mit Ihnen führen. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber überreicht dem auf der Regierungsbank sitzenden Bundesminister Mag. Molterer eine Schachtel, der diese sogleich öffnet. – Abg. Ing. Westenthaler: So eine Riesenkiste – und nichts ist drin! Das ist ein Flop!)

10.48

Präsident Dr. Heinz Fischer: Die beiden verlesenen Entschließungsanträge sind ordnungsgemäß unterstützt und stehen daher mit in Verhandlung.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schwarzenberger. – Bitte.

10.48

Abgeordneter Georg Schwarzenberger (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geschätzter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich bin entsetzt über die Polemik der Opposition und über den Aktionismus, der hier auf dem Rücken der Bauern ausgetragen wird. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich nehme es von Sima noch hin, dass sie hinsichtlich der Struktur der österreichischen Landwirtschaft von Ahnungslosigkeit geplagt ist. Aber ich kann es nicht vom Abgeordneten Pirklhuber hinnehmen, der selbst Geschäftsführer eines Kontrollverbandes in der Landwirtschaft ist und darüber hinaus von Massentierhaltung in Österreich spricht.

Ich habe hier drei Tafeln (der Redner hält diese in die Höhe) über die Betriebsgrößenstruktur der einzelnen EU-Länder, auch Österreichs, und zwar Betriebsgrößenstruktur bei Schweinen, Anteil der Schweine in Beständen über 1 000 Stück. Österreich steht mit 2,2 Prozent mit Abstand an letzter Stelle – das ist die Gesamtzahl der Schweine in Betrieben –, während etwa in Irland 89 Prozent aller Schweine in Beständen über 1 000 Stück sind.

Entsprechendes habe ich hier für den Rinderbereich. Betriebsgrößenstruktur bei den Milchkühen, Prozentsatz der Betriebe, wo mehr als 50 Kühe im Betrieb stehen: in Österreich 0,7 Prozent, in Großbritannien 82 Prozent. Gesamtrinder: In Österreich stehen 1,2 Prozent der Rinder in Betrieben mit über 100 Rindern, während es in Großbritannien ebenfalls 69 Prozent sind. Der EU-Durchschnitt liegt bei 42 Prozent.

Ich verstehe nicht, wie Sie in diesem Fall von einer Umkehr der Agrarpolitik in Österreich sprechen können. Oder diese Tafeln sind falsch. Wenn Sie sagen, die Tafeln sind falsch, die von der Bundesanstalt für Bergbauernfragen stammen, dann verlangen wir, dass diese Bundes


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