Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 69

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gebührt vor allem den Beamten ganz besonderer Dank. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Dieser Grüne Bericht zeigt auf, dass sich das Minus bei den in der Landwirtschaft erzielten Einkommen durchaus fortsetzt – das ist sehr betrüblich –, zeigt aber auch auf, dass gerade in der Tierhaltung besonders starke Einbußen zu verzeichnen waren.

Meine Damen und Herren! Es ist mehr als interessant und bedauerlich, wenn ein Rindfleisch-Konsument, also jemand, der begeistert Rindfleisch essen möchte, durch Europa fährt und diese Diskussion miterleben muss: Da gibt es das Land Österreich, das bis heute keinen einzigen BSE-Fall hat (Ruf bei der SPÖ: Gott sei Dank!)  – keinen einzigen! –, aber es wird hier diskutiert, als ginge die Welt unter! (Abg. Murauer: So ist es!) So kann es doch wohl nicht sein, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Dass wir bis heute BSE-frei sind, zeigen die knapp 13 000 Untersuchungen. Dies ist ein Verdienst der von der Politik gesetzten Maßnahmen – Tiermehl-Verbot in diesem Bereich seit 1990, Risikotests ebenfalls seit langem –, es ist dies aber vor allem auch ein Verdienst der verantwortungsvollen Bauernschaft Österreichs, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Daher sollte – auch wenn es der Opposition noch so schwer fällt – die Wahl der Worte ein bisschen genauer überlegt werden. Meine Damen und Herren! Dieser Bundesminister, der mit Engagement und sehr sorgsam und mit großen Verdiensten eine österreichische Agrarpolitik leitet, die sich international mehr als sehen lassen kann, verdient Unterstützung. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich behaupte auch, meine Damen und Herren, dass wir noch nie vorher eine derart positive und gute Fleischqualität hatten. Fragen Sie die Profis!

Ich habe im Zusammenhang mit einem so genannten Konsumentenschützer, der hier auftritt und einige Fläschchen herstellt, eine Frage: Was passiert denn, wenn die Konsumentenschützer, die Arbeiterkammer Preisüberprüfungen durchführen und bei den Restaurants feststellen, dass Preisunterschiede gegeben sind, dass in dem einen Lokal das Schnitzel 120 S kostet und in dem anderen 140 oder 150 S? – Dann wird darauf hingewiesen und dieser Betrieb quasi als Preistreiber vor den Vorhang gezerrt. – Das kann es doch wohl nicht sein! (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Man sollte einmal hergehen, meine Damen und Herren, und die biologische, die hervorragende Qualität, die dieser Betrieb vielleicht verwendet, hervorheben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wenn es wirklich so einfach wäre: klein, überschaubar, biologisch gewirtschaftet – und wir haben absolute Sicherheit. Aber absolute Sicherheit gibt es nirgends – leider!, füge ich hinzu –, denn es ist erwiesen, meine Damen und Herren, dass es in der Schweiz, die auch eine kleinstrukturierte Landwirtschaft hat, 360 Verdachtsfälle auf BSE gegeben hat, und davon sind nach unserer Information immerhin vier Tiere aus Bio-Betrieben betroffen – Herr Kollege Pirklhuber, immerhin vier waren von Bio-Betrieben!

Meine Damen und Herren! Diese Diskussion, das stelle ich eindeutig fest, ruiniert in erster Linie die kleinstrukturierte österreichische Landwirtschaft, ruiniert aber auch viele Wirtschaftszweige, die mit Hunderttausenden Schilling, mit in die Millionen Schilling gehenden Inseraten dann wieder versuchen müssen, eine gegensteuernde PR-Kampagne zu starten. Diese Diskussion ruiniert vielleicht aber auch Zigtausende Arbeitsplätze in der fleischverarbeitenden Industrie. Wir sollten uns daher alle miteinander ein wenig mäßigen!

Eines fällt mir heute schon auf, und zwar die völlig ruhige Verhaltensweise der früheren Bundesministerin Prammer. Ganz ruhig ist sie heute, heute wird nichts gesagt. Sonst hört man öfters so manche Zwischenrufe von ihr, was sie alles weiß und besser machen würde. Aber vielleicht gründet sich das auf Ihre ehemalige Kompetenz, Frau Bundesministerin a.D.! Der


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