Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 70

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Karikaturist Haderer hat Sie ja einmal ganz gut dargestellt, meine Damen und Herren von der SPÖ, im Hinblick auf Ihre Kompetenz in der Tierhaltung. (Der Redner hält eine Karikatur in die Höhe, auf der Abg. Mag. Prammer und ein Schwein auf einer Wiese zu sehen sind, wobei die Abgeordnete auf das Schwein deutet und sagt: "Kuh!")  – Das sagt wohl alles, oder? (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Was ich bedauere, das ist die Berichterstattung in den Medien, besonders auch im ORF. Am 23. Jänner gab es die Meldung: 16 Schweinefarmen wurden gesperrt, ich betone: 16 Schweinefarmen. Und dann konnte man in der einen oder anderen Zeitung noch lesen: Diese Farmen haben einige hundert Schweine. (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: Was ist daran falsch?)  – Da wird ein Bild gezeichnet, das skandalös ist!

Die Organisation "Vier Pfoten" hat sich in meinem Bezirk, in Bachmanning, bemüßigt gefühlt, einen Betrieb sozusagen vorzuführen (Abg. Achatz: Zu besetzen!), zu besetzen, und dann musste man wieder abziehen – man hat sich bis heute nicht entschuldigt! –, weil der Amtstierarzt festgestellt hat, dass dies ein Fünf-Sterne-Betrieb ist. Ich schäme mich für diese Organisation! Sie sollte wenigstens den Mut haben, sich bei diesem Bauern zu entschuldigen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Khol  – in Richtung Grüne –: So schaut es aus! – Gegenruf des Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber. )

Es geht um die Vorverurteilung, die da erfolgt! Herr Kollege Pirklhuber, vielleicht haben Sie die Möglichkeit, dieser Organisation zu sagen, dass es so nicht geht. Diese Vorverurteilung, die man mit vielen Betrieben und mit vielen Bauern aufführt, ist ein Skandal! Das ist ein Skandal, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Diese Bauern können sich nicht helfen. (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: Setzen wir uns zusammen, Kollege Auer!)

Ich bekenne mich dazu: Wenn jemand illegal, verbotenerweise Medikamente einsetzt – egal, ob dies ein Tierarzt verteilt oder ein Bauer einsetzt –, dann gehört er entsprechend bestraft und zur Verantwortung gezogen. Das sollte klargestellt sein. Aber was derzeit gemacht wird, ist eine Zumutung!

Zur Struktur der österreichischen Bauernschaft. Da können Sie sich einmal ein Bild zu Gemüte führen, wie etwa die Milchindustrie in Neuseeland aussieht, wie die Milch in anderen Ländern produziert wird. (Der Redner hält eine Photographie in die Höhe. Diese zeigt eine weitläufige Halle mit kreisförmiger Rinderhaltung.)  – Das ist ein Melkkarussell für 500 Kühe. Österreichische Bauern haben im Vergleich dazu nur ein paar Tiere, ein Zehntel des Bestandes, wie er hier an einem einzigen Melkkarussell auf einmal aufgetrieben wird. Und dann reden Sie vom Trend zur Massentierhaltung. Das ist doch schön langsam eine Zumutung! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ich bitte Sie, setzen Sie Ihre erfolgreiche Agrarpolitik trotz des Störfeuers weiter fort – im Interesse der Bauern, im Interesse der österreichischen Konsumenten, die wissen, wem sie diese österreichische Qualität zu verdanken haben: den Taten und den Maßnahmen des Bundesministers, der Verantwortung der österreichischen Bauern, aber nicht den Zwischenrufen mancher Oppositionspolitiker! (Bravo-Rufe bei der ÖVP. – Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Schwemlein  – in Richtung des sich zu seinem Sitzplatz begebenden Abg. Auer –: Jakob, du hättest noch "Halleluja!" nachrufen müssen!)

12.24

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Gaßner. – Bitte.

12.25

Abgeordneter Mag. Kurt Gaßner (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Auer, du hast gemeint, in Österreich gibt es noch keinen BSE-Fall. Ich sage: Gott sei Dank gibt es noch keinen BSE-Fall! Als ich deiner Rede aber weiter gefolgt bin, hat sie in mir den Eindruck erweckt, als ob du meinst, na ja, es gibt ohnehin keinen BSE-Fall, also tun wir weiter so, wie wir es bisher getan haben. (Abg. Schwarzenberger: Damit es weiter


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