Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 61. Sitzung / Seite 123

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dort war der Lichtschalter ungefähr in 1,7 oder 1,8 Meter Höhe angebracht, also noch höher, als das bei normalen Lichtschaltern der Fall ist. Das Bett war viel zu nieder. Infolgedessen habe ich gefragt: Was ist hier eigentlich behindertengerecht? – Darauf gab man mir die Antwort: Das ist ebenerdig!

Ich kann nachfühlen, wie es einem gehandikapten Menschen geht, der in einem Hotel absteigt oder der viel unterwegs ist oder der selbstverständlich auch Urlaub machen will, etwa vielleicht als Dialysepatient.

Um diesen Prozess in Gang zu setzen, bezüglich dessen es in Österreich auch noch einen entsprechenden Bewusstseinsprozess geben muss, haben wir den heurigen Preis auf der "Gast 2001" bei der Innovationsbörse an ein Unternehmen vergeben, das internationale, aber auch österreichische Betriebe ins Internet gebracht hat. Man findet unter "Tourismus im Internet" genaue Informationen über die Zugänglichkeit öffentlicher und touristischer Einrichtungen für ältere und behinderte Menschen. Dieses Unternehmen hat den ersten Preis bekommen, eben als Signal dafür, dass in diesem Bereich noch viel zu tun ist und noch viel getan werden soll.

Als Zweites möchte ich Ihnen sagen, dass wir bei der Österreich-Werbung bei der Internetportalerstellung auch gerade diesem Bereich eine Plattform widmen werden, um die touristischen Einrichtungen hier zu präsentieren.

Abschließend kann ich Ihnen noch sagen, dass wir den heurigen Tourismuspreis – jedes Jahr wird vom Wirtschaftsministerium ein Tourismuspreis vergeben – an den besten Betrieb mit behindertengerechter Einrichtung und Erreichbarkeit und mit Dialysestation vergeben werden. Das wäre das Allerschönste. Vielleicht gelingt uns das. Vielleicht ist das auch ein Anreiz für die Tourismusbetriebe. Ich lade Sie recht herzlich dazu ein, bei dieser Preisverleihung anwesend zu sein. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

17.49

Präsident Dr. Heinz Fischer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Neudeck. – Bitte.

17.49

Abgeordneter Detlev Neudeck (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Kollegin Pecher hat bereits zum Thema "Schönbrunner Bad" Stellung genommen, und es geht dabei nicht nur um den Badebetrieb, sondern auch darum, wie im Kompetenzwirrwarr zwischen Stadt Wien und dem Bund Betreiber beziehungsweise Pächter hin- und hergeschickt werden.

Bei dieser Petition zur Rettung des Schönbrunner Bades, das im Jahre 1999 – nach 146 Jahren! – seinen Betrieb einstellen musste, weil der bisherige Pächter starb, geht es darum, dem Badeschluss, der nach dem Willen der SSKB, der Schloss Schönbrunn-Kultur- und Betriebs-GmbH, und der Gemeinde Wien ein dauernder sein sollte, weil keiner die Kosten für die Sanierung übernehmen will, ein Ende zu setzen.

Erst eine Bürgerinitiative musste darauf hinweisen, dass die Schönbrunn-Kultur- und Betriebs-GmbH per Bundesgesetz zur Erhaltung dieser beliebten Schwimm- und Freizeitanlage verpflichtet ist und sich daher nicht aus der Verantwortung stehlen kann.

4 000 Unterschriften wurden gesammelt und vom Bürgersprecher Günther Kasal Frau Staatssekretärin Mares Rossmann übergeben, die für die Anliegen dieser Bürgerinitiative ein offenes Ohr hat und gemeint hat, dass die Schönbrunn-Gesellschaft bekanntlich über ein großes Investitionsvolumen verfügt und es sich daher auch ausgehen sollte, dass für dieses historisch gewachsene Bad, das ein Bestandteil des Gesamtkomplexes Schönbrunn ist, etwas abfallen sollte.

Mehr als 50 000 Badegäste wären bei Schließung dieses Bades gezwungen gewesen, in andere, oft überfüllte Bäder auszuweichen. Die im Jahre 1992 ausgegliederte Schloss Schönbrunn-


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