Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 63. Sitzung / Seite 165

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

gebe ich Ihnen Recht, das soll nicht geschehen. (Abg. Haigermoser: Da müssen Sie auch für die Doping-Geschichte sein! Wie ist das jetzt?)

Jetzt waren Sie gerade draußen, Kollege Haigermoser. Bevor Sie hinausgegangen sind, haben Sie bellende Gesten gesetzt. Jetzt machen Sie wieder mit Ihren völlig infantilen Zwischenrufen weiter. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Haigermoser: Es ist die Frage offen!) Es ist nicht einfach mit solchen Kollegen in der Fraktion, Frau Vizekanzlerin, nicht wahr? Schwierig, nicht?

Aber, Kollege Grabner, ich denke schon, dass es gerechtfertigt ist, sich anzuschauen, wofür hier etliche Hunderte Millionen Schilling verwendet werden. Ich habe auch in Sachen Sportangelegenheiten die Abrechnung der letzten Jahre hinterfragt. Sie haben die Abrechnung nicht da, aber doch Zahlen vorgelegt – allein, auch das ist relativ dünn. 30 Millionen Schilling für Sportstätten beispielsweise sagt auch noch relativ wenig, wenn daraus nicht ablesbar ist, was damit gemacht wird. Ich glaube schon, dass es hier wirklich notwendig wäre, endlich zu einer Transparenz zu kommen. Wenn das der Fall ist, dann können wir über das Sportbudget und über eine Zustimmung unsererseits durchaus diskutieren. (Abg. Dr. Pumberger: Wir machen es ohnehin schon!)

Ich wollte aber noch auf einen Punkt zurückkommen, den ich gestern in der Fragestunde eingebracht habe, und ich möchte versuchen, es Ihnen noch einmal darzustellen, weil die Antwort etwas daran vorbeigegangen ist. Ich versuche also, das Problem noch einmal zu umreißen: Wir haben im Nachwuchsfußball die Situation, dass in den Ligen keine Beschränkung für nichtösterreichische Spieler gegeben ist. Dort können Nichtösterreicher bis zum Alter von 16 Jahren frei spielen. Und dann gibt es den Bruch in den Statuten: Alle, die vorher spielberechtigt waren, werden mit 16 Jahren, wenn sie nichtösterreichische Staatsbürger sind, auf einmal in eine besondere Kategorie eingeteilt: Sie sind nämlich nicht mehr normal spielberechtigt, sondern sie sind nur den Österreichern "gleichgestellt". Wenn sie wirklich gleichgestellt wären, dann könnte man noch sagen: Okay. Diese Gleichstellung ist allerdings mit einer Beschränkung verbunden. Und siehe da: Mannschaften, in denen viele Ausländer – Ausländer jetzt im Sinne von nichtösterreichischen Staatsbürgern – mitgespielt haben, werden auf einmal gezwungen, sich anders zu strukturieren. (Abg. Zweytick: Nichtösterreichische Staatsbürger muss man ganz korrekt dazu sagen!) Korrekt! Nichtösterreichische Staatsbürger! Sie werden gezwungen, sich einen anderen Verein zu suchen, bei dem sie dann spielberechtigt sind. Ab 16 Jahren sind nur mehr fünf solche Spieler pro Verein zulässig.

Jetzt kommt wieder die ÖFB-Geschichte. (Vizekanzlerin Dr. Riess-Passer: Wie in der UEFA!)  – Das ist keine UEFA-Regelung! Wenn Sie sich anschauen, was hinsichtlich der Sportrichtlinien von der Europäischen Union kommt, dann stellen Sie fest, es ist genau dazu aufgefordert worden, diese Diskriminierungen gerade im Amateurbereich zu beseitigen. Eine UEFA-Regelung ist das überhaupt nicht. Sie wissen doch ganz genau, dass die Regelung in der Ersten Fußballdivision, die momentan gang und gäbe ist, EU-widrig ist. Die Erste Fußballdivision hat eine Beschränkung von EU-Ausländern – siehe "Lex Lustenau", die haben eineinhalb Millionen Schilling Abfertigung bekommen, damit sie bei dieser EU-widrigen Regelung mitspielen und keine Klage einbringen. – Also da ist einiges zu tun.

Es ist schon klar, dass wir nicht die Statuten des ÖFB machen, aber wir haben Förderungsstrukturen, und sowohl der ÖFB als auch die BSO und die anderen Dachverbände bekommen massive Förderungen. Die politische Verantwortung wäre es doch, wenigstens Rahmenbedingungen zu setzen, damit solche – und ich sage es jetzt wirklich – Missstände abgestellt werden können. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Mag. Schweitzer: Fangen wir einmal mit der Kunstförderung an!) Genau deshalb gibt es doch auch die Möglichkeit, zu fördern und damit Richtlinien vorzugeben. (Abg. Mag. Schweitzer: Das müsste man bei der Kunstförderung machen!)

Sie haben gestern noch gemeint: Man kann die Probleme des Nachwuchssports nicht durch Einbürgerungen lösen. Darüber könnte man wirklich diskutieren. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Mag. Schweitzer. ) Darüber ist wirklich zu diskutieren, aber das Problem ist: Amateurfußball hat doch wirklich nichts mit dem Profisportverein zu tun. Da geht es doch wirklich um eine ganz andere Kategorie. Was wir fordern, ist, dass es zumindest im Bereich des Amateurfuß


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite