ungerechte Vorwürfe gemacht habe. Heute liegt mir das Protokoll der gestrigen Fragestunde vor. Ich habe mich auf die Rednerliste setzen lassen, um hier klarzustellen, dass Sie das, worüber ich Ihnen laut der Presseaussendung Vorwürfe gemacht habe, tatsächlich in der Fragestunde gesagt haben.
Ich darf zitieren. Betreffend die beiden Projekte in Kärnten im Zusammenhang mit der Bewerbung für die Fußball-Europameisterschaft haben Sie gemeint, dass diese beiden Kärntner Projekte (Zwischenbemerkung von Vizekanzlerin Dr. Riess-Passer ) erstens einmal in keinem Zusammenhang mit der Frage der Bewerbung um die Fußball-Europameisterschaft stehen. – Das, Frau Vizekanzlerin, habe ich in meiner Aussendung auch gesagt. Es heißt darin:
"Riess-Passer hat auch bestätigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen den Kärntner Stadionprojekten und der Bewerbung Österreichs für die Fußball-EM gibt." – Wo ist hier eine unterschiedliche Auffassung? (Zwischenrufe.)
Außerdem haben Sie betreffend das Klagenfurter Stadion gemeint, dass es hier "noch einer Konkretisierung der Projektunterlagen der Betreiber betreffend die Nachnutzung dieses Stadions und der Konkretisierung der Berechnungen der in Aussicht genommenen Baumaßnahmen" bedarf. "Sobald mir diese konkreten Unterlagen vorliegen, werden wir das Förderungsansuchen aus Kärnten prüfen und dann auch eine entsprechende Entscheidung treffen." – Ich habe in meiner Aussendung unter anderem gesagt, dass "für den Umbau des Klagenfurter Stadions nach wie vor keine konkreten Pläne vorliegen und daher auch keine konkrete finanzielle Zusage des Bundes möglich sei." – Frau Vizekanzlerin! Das ist fast wortidentisch mit dem, was Sie mir gestern hier gesagt haben. (Zwischenbemerkung von Vizekanzlerin Dr. Riess-Passer. )
Frau Vizekanzlerin! Ich habe gestern die Frage deswegen an Sie gerichtet, weil die Situation in Kärnten anders dargestellt wird, und ich wollte von Ihnen die Information haben, wer nun Recht hat: Sie oder der Kärntner Landeshauptmann und der scheidende Landessportreferent? Wer hat hier also Recht?
Sie waren voriges Jahr, meiner Erinnerung nach im Mai, in Kärnten, und als Sie abgereist sind, hat Herr Reichhold, der zurückgetretene Sportreferent, erklärt, dass Sie mit vollen Taschen nach Kärnten gekommen seien und dem Klagenfurter Stadion 80 Millionen Schilling zur Verfügung stellen werden. Kostenteilung: 40 Millionen Schilling Bund, 40 Millionen Schilling Land. – Presseaussendung des Herrn Reichhold. (Abg. Zweytick: Das kennen wir vom Klima beim "Ö-Ring"! – Vizekanzlerin Dr. Riess-Passer: So ist es ja auch!) So ist das auch, sagen Sie jetzt hier. (Vizekanzlerin Dr. Riess-Passer: Ja!)
Als ich dann auf Grund dieser Presseaussendung ... (Zwischenruf des Abg. Ing. Scheuch, der zwischen den Bankreihen nach vorne geht.) Geh, setz dich nieder, du blamierst ja deine eigene Fraktion! (Beifall bei der SPÖ. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Ing. Scheuch. )
Als ich wenige Tage danach eine schriftliche parlamentarische Anfrage an Sie gerichtet habe – genau zu diesem Thema, Frau Vizekanzlerin! –, haben Sie mir auf diese Frage geantwortet: Grundsätzlich möchte ich anmerken, dass Sporteinrichtungen vom Bund nur dann gefördert werden, wenn sie dem internationalen oder dem gesamtösterreichischen Sport dienen. – Und Klagenfurt betreffend: Es wurde vereinbart, ein Konzept mit wirtschaftlichen Plänen und sportpolitischen Zielsetzungen vorzulegen. Die weitere Vorgangsweise kann daher erst nach Vorliegen des vereinbarten Konzepts festgelegt werden.
Sie haben aber bereits vorher festgelegt, für das Klagenfurter Stadion 40 Millionen Schilling herzugeben. Was ist jetzt richtig: Ihre parlamentarische Anfragebeantwortung oder das, was Ihre Parteifreunde in Kärnten ausgesendet haben?
Meine Damen und Herren! Es geht dann noch weiter. Als die Olympia-Silbermedaillen-Gewinnerin Stefanie Graf – für uns alle ein Begriff – von der Olympiade nach Hause zurückgekehrt ist, hat Ihr Herr Mathias Reichhold gesagt: Morgen kommen schon die Beamten vom Bundesministerium für Sport und werden das Klagenfurter Stadion inspizieren. Es muss ausgebaut werden,