Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 64. Sitzung / Seite 82

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einzigen Groschen auf eigenes Risiko verdient beziehungsweise dafür Geld eingesetzt haben! Das muss ich Ihnen einmal sagen! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Cap: Aber der Gaugg schon!)

Wenn ich von etwas nichts verstehe, Herr Cap, dann rede ich nicht groß, sondern dann höre ich zu und lerne. Und das würde ich auch Ihnen empfehlen! (Zwischenrufe bei der SPÖ. – Abg. Mag. Schweitzer  – in Richtung SPÖ –: Der Gaugg war auch in der Privatwirtschaft!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Wirtschaft weiß ganz genau, dass sie Arbeitnehmer braucht, die gut verdienen, ist dieser Arbeitnehmer doch auch ein Konsument, der Geld sozusagen wieder in die Wirtschaft zurückfließen läßt. Daher ist selbstverständlich jeder Arbeitgeber bestrebt, dass ein Arbeitnehmer gut verdient, damit dieser eben auch konsumieren kann.

Natürlich: Wenn man der Ansicht ist, wie das beim Herrn Öllinger der Fall ist, dass der einzige soziale Gewinn der Gewinn des Unternehmers ist (Abg. Dr. Cap: Das sagt der Gaugg aber nicht!), und der Rest interessiert ihn nicht, dann braucht man darüber hier nicht weiterzureden! Aber Herr Öllinger ist ja jetzt leider nicht hier.

Was passiert denn, Herr Cap, wenn es keinen Gewinn gibt, wie das ja in der Regierungszeit Ihrer Partei lange genug der Fall war? Wie wurde denn damals gewirtschaftet? Kreisky hat als Oppositionspolitiker gesagt: 4 Milliarden Schilling Staatsdefizit sind eine Katastrophe, eine Frechheit! – Als Regierungschef aber hat er gesagt: 1 Milliarde Schilling Schulden sind mir lieber als Arbeitslose! – Letztendlich hatten wir fast 2 Billionen Schulden! Und in Ihrer Regierungszeit gab es die höchste Arbeitslosenrate überhaupt! Erst unter dieser Bundesregierung gibt es in Österreich wieder annähernd Vollbeschäftigung: dank einer funktionierenden Wirtschaft, die selbstverständlich auch von Europa kommt. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Cap: Das sagt jetzt der Gaugg wieder! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren von der SPÖ, was haben Sie denn gemacht in Ihrer "Wirtschaftskunst"? – Sie haben die kleinen und mittleren Betriebe fast kaputtgewirtschaftet, aber die Industrien unterstützt! Zum Schluss hatten wir in Österreich Schulden – und keine Arbeitsplätze!

Der Stamm der Cheyenne hat dazu ein passendes Sprichwort: Reiter, wenn du bemerkst, dass dein Pferd tot ist, dann steig ab! – Sie haben bemerkt, dass Ihr Pferd tot ist, haben aber nie das Pferd ausgewechselt, sondern noch drei tote Pferde dazu gekauft und wahrscheinlich gedacht, dass Sie damit das Rennen machen werden. (Heiterkeit und Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Cap: Das sagen aber nicht die Cheyenne, sondern nur Sie!)

Sie haben das Rennen aber verloren! Und Sie haben es "geschafft", dass Österreich diesbezüglich das Schlusslicht Europas wurde! Das war Ihr "Erfolg"! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Herr Nürnberger, Sie haben – außer Forderungen zu stellen! – Ihr Leben lang nichts gemacht! Haben Sie einmal einen Groschen Geld verdient, wo Sie Ihr Kapital eingesetzt haben? – Kein einziges Mal! Das lassen Sie sich von einem Unternehmer einmal sagen! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe des Abg. Nürnberger. )

Zu den Gewerkschaftern und zu Ihnen, Herr Nürnberger: Wenn heute ein ausgebildeter Kfz-Mechaniker laut Kollektivvertrag monatlich netto 12 000 S verdient, dann frage ich Sie schon, wozu Sie hier sitzen. Handeln Sie zumindest 14 000 S heraus, und dann wird es diesem Kfz-Mechaniker besser gehen! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Nürnberger: Lesen Sie doch einmal, was in diesem Kollektivvertrag wirklich drinnen steht!)  – Dann bräuchte ich diesen Kfz-Mechaniker nicht 20 Prozent über dem Kollektivvertrag zahlen, denn dann würde ihm das auch so zustehen. (Neuerliche Zwischenrufe des Abg. Nürnberger. )


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