haben; sie kommen ja als Führungskräfte gerne wieder nach Österreich zurück –, aber das eigentliche Problem liegt in der Ausbildung der unteren Ebene; ich nenne dass immer die Ausbildung für die "Arbeiten am Gast", im Service und in der Küchen. Dort mangelt es!
Der Ruf nach Saisonniers kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein! Wo ist der Deckel, wann hört man auf? Ich sehe da insgesamt großen Handlungsbedarf, unter anderem bei den Sozialpartnern, denn ich glaube, dass der Schlüssel bei ihnen liegt. Es sind nämlich dort nach wie vor beharrende Kräfte am Werk, die möglichst wenig ändern, von Modernisierung auch in diesem Bereich teilweise noch wenig hören wollen. Ich bin aber sehr optimistisch – es gibt nächste Woche in St. Johann das große Tourismusforum zu diesem Thema –, dass sich die Sozialpartner einen Ruck geben und darüber nachdenken, wie man für Lehrlinge einen möglichst einfachen Zugang zum Tourismus ermöglichen könnte.
Ich erwähne es hier in diesem Hohen Haus, weil es vielleicht manche nicht wissen: Wenn heute ein Cafetier in einem Kaffeehaus oder der Betreiber eines kleinen Restaurants mit einer kleinen Speisekarte – ich spreche jetzt von der kleinen Speisekarte! – einen Lehrling ausbilden will, dann darf dieses Kaffeehaus oder dieses kleine Restaurant nicht einmal einen Lehrling im Service ausbilden, weil die Speisekarte zu klein ist. – Bitte schön, das darf es doch heutzutage nicht mehr geben! (Abg. Verzetnitsch: Ändern Sie das ...!)
Sie wissen genau, dass wir die Sozialpartner dazu brauchen, und deshalb betone ich: Hier sehe ich viele Chancen! – Ich habe für meine Idee der Modullehre bereits Mitstreiter in der Wirtschaftskammer Salzburg. Ich habe auch Mitstreiter in der Fachgruppe Hotellerie, die es zustande gebracht haben, die "Etagen-Fachkraft" mit einer zweijährigen Lehre zu ermöglichen. Was dort möglich ist, muss doch auch im Bereich der Gastronomie möglich sein! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Zweytick: Aber ein paar Saisonniers brauchen wir schon noch!)
Ich glaube, damit wäre ein gewisses Nachwuchsproblem mit einem Schlag gelöst. Man gibt den jungen Menschen endlich Chancen in diesem Beruf. Wir brauchen doch – und das ist mir auch ganz wichtig – die österreichische Identität bei den Fachkräften, bei den Arbeitskräften im Umgang mit dem Gast. Es kann doch nicht immer nur der Ruf nach Saisonniers erfolgen! Es geht sonst unser gutes österreichisches Produkt, nämlich die sprichwörtliche österreichische Gastfreundschaft, mittelfristig, langfristig kaputt. Das wollen wir alle nicht, deshalb bitte ich Sie hier von dieser Stelle aus, im Rahmen der Sozialpartnerschaft diesbezüglich tätig zu werden. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Verzetnitsch. )
Abschließend möchte ich mich selbstverständlich noch bei den Mitarbeitern, bei den hohen Beamten in unserem Haus, die hier noch anwesend sind, für die hervorragende Arbeit recht herzlich bedanken.
Nur einen Satz noch zu Frau Kollegin Haidlmayr, die jetzt nicht mehr anwesend ist (Abg. Schwemlein: Was ist mit LEADER?): Zu ihrer Kritik, dass die Quote bei den Behinderten nicht ausgeschöpft worden wäre, kann ich nur sagen, dass sie sogar mehr als doppelt ausgeschöpft wurde. Vielleicht können Sie ihr das ausrichten! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Schwemlein: Was tun Sie mit LEADER? Was machen Sie mit LEADER?)
Ich freue mich auf den Tourismusbericht, den wir – das ist auch eine neue Umgangsform – selbstverständlich zeitgerecht hier im Hohen Haus präsentieren werden; ich hoffe, noch vor der Sommerpause und nicht erst eineinhalb Jahre später, wie das bisher Usance war, was ich an die alte Regierung gerichtet durchaus kritisch anmerken möchte.
Sie werden diesen Bericht zeitgerecht bekommen. Es werden neue Aspekte darin enthalten sein, die ich gemeinsam mit Ihnen erarbeitet habe, und ich freue mich schon auf eine Diskussion darüber. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Schwemlein: Was ist mit LEADER? – Abg. Verzetnitsch: Sie können sofort zwischenbetrieblich ausbilden! Das können Sie sofort tun!)
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