Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 64. Sitzung / Seite 104

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vier und fünf Tage zur Verfügung zu stellen. Wenn man heute anruft und ein Hotelzimmer für Ostern buchen möchte, bekommt man kaum ein Zimmer für vier Tage, sondern meist nur für eine Woche.

Das neue Urlaubsverhalten sieht so aus, dass die Urlaubszeiten immer kürzer werden, der Trend geht in Richtung Kurzurlaub. Man bekommt zwar letzten Endes meist ein Zimmer für ein paar Tage, eine solche Buchung ist aber erst drei, vier Tage vor Urlaubsantritt möglich. Es gilt daher, auch von meiner Seite noch meinungsbildend in diese Richtung zu wirken.

Zum Tourismusbudget: Es ist etwas verwirrend und aus den Budgetzahlen nicht ganz klar ersichtlich, aber ich kann es Ihnen sagen: Der Großteil ist, wie Sie wissen, bei der ÖHT konzentriert; wir haben schon das letzte Mal darüber gesprochen. Es ist ein großer Wurf, dass die Tourismusförderungen endlich an einer Stelle konzentriert sind. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Es werden dort nicht nur die Tourismusförderungen abgewickelt, sondern es wird dort auch – und das ist auf Grund der dramatischen Kennziffern der Betriebe ganz wichtig – ein betriebswirtschaftliches Coaching angeboten, denn mit Förderung allein ist es nicht getan. Die Förderungen müssen zielgerichtet sein, müssen aber vor allem von anderen Maßnahmen begleitet werden, die helfen, dass die Betriebe in Zukunft auch wirklich eine Chance haben und zukunftsorientierte Investitionen tätigen können.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass das Schutzhütten-Programm nahezu zur Gänze aufrecht erhalten geblieben ist. Das ist wichtig für Österreich! Wir wissen, wie wichtig gerade für unsere Berge, für die Bergwelt, für das Wandern die Schutzhütten sind. Es freut mich auch ganz besonders, dass sich der Bergrettungsdienst nach wie vor mit einer Million Schilling im Budget wiederfindet, denn gerade die Bergrettung ist ein wichtiger Faktor. Ich sage immer: Die Sicherheit in unseren Bergen, das Bewusstsein, dass ich, sollte etwas passieren, gerettet werde, ist einfach ein Vorteil, den Österreich zu bieten hat. In anderen Ländern ist das bei weitem nicht so. Wir haben bei der Bergrettung einen Deckungsgrad von – man kann sagen – 100 Prozent. (Abg. Dr. Einem: Mit einer Million? Fürchten Sie nicht, dass das ein bisschen wenig ist?)

Wir haben schon letztes Mal ausführlich über das Destinationsmanagement debattiert; ich glaube, das brauche ich hier nicht mehr auszuführen. Es gibt seit gestern eine Finanzierungsvereinbarung in Form eines Schreibens, einer Zusage des Finanzministers, wo es heißt, dass bis einschließlich 2003 die Finanzierung der Österreich Werbung garantiert ist. Das ist sehr schön, weil endlich und erstmalig die Geschäftsführung der Österreich Werbung mittelfristig planen kann. Man kann sich das nicht vorstellen, wie das ist, wenn eine Organisation dieser Größe nur von einem Jahr zum anderen budgetär planen kann! Dass professionelles Marketing bisher nicht möglich war, liegt auf der Hand. Jede kleine Institution kann es bereits mit Mehrjahresverträgen, doch bei der Österreich Werbung war es bisher nicht möglich. Es ist dort die Wirtschaftskammer unser Partner. Ich hoffe, sie wird das ebenfalls adaptieren und eine Garantie bis einschließlich 2003 abgeben.

Schön ist auch – und damit sind wir leider wieder bei tragischen Ereignissen, die auch immer wieder passieren, bei Naturkatastrophen und sonstigen Katastrophen –, dass wir 33 Millionen Schilling zugesagt bekommen haben, damit wir in solchen Fällen schnell handeln können. Beim letzten tragischen Ereignis mussten wir wirklich jeden Schilling zusammenkratzen und haben dann mit Ach und Krach 12 Millionen Schilling zustande gebracht. Nun haben wir 33 Millionen Schilling zur Verfügung und können damit auch marketingmäßig klotzen und nicht kleckern, was in Krisensituationen erforderlich ist.

Ein weiterer Punkt, der mir wichtig ist, ist das Thema Tourismus-Arbeitsmarkt. Wo immer ich hinkomme, höre ich den Ruf nach Saisonniers. Manche Betriebe sagen, es sei schon bald leichter, Gäste zu bekommen als Mitarbeiter. Das ist natürlich eine vielschichtige Problematik, und ich stehe schon auch sehr kritisch dazu. Wir bilden in Österreich hervorragende Mitarbeiter in unseren Tourismusschulen aus, diese sind aber eher im Managementbereich angesiedelt. Wir wissen, dass die ins Ausland gehen – Gott sei Dank, die jungen Menschen sollen Chancen


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