Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 64. Sitzung / Seite 103

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Frau Staatssekretärin! Wenn wir das jetzt versäumen, geht sehr viel für die österreichische Vielfalt und für das Angebot auf dem Freizeit- und Tourismusmarkt verloren, und das kann niemand in diesem Saal, so meine ich, wollen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

15.47

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Als Nächste spricht Frau Staatssekretärin Rossmann. – Bitte.

15.48

Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit Mares Rossmann: Werter Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte zunächst auf die Ausführungen des Kollegen Schwemlein eingehen und sagen: Ich bin vollkommen seiner Meinung, dass zurzeit das Splitting in der Werbung mehr als unerträglich ist. Wir sind deshalb auch sehr bemüht, mit allen relevanten Organisationen Gespräche zu führen und die Bündelung der Marketing-Aktivitäten voranzutreiben. Wir sind zum Beispiel im Gespräch mit der AMA, um deren tourismusrelevante Bereiche endlich einmal in unsere Aktivitäten zu integrieren.

Genau aus diesen Überlegungen heraus treibe ich mit aller Kraft das berühmte "Österreich-Haus" voran. Wir sind auch in diesem Zusammenhang wiederum im Gespräch mit der AMA, aber auch mit der Österreichischen Weinmarketingserviceges.m.b.H. und mit vielen anderen Organisationen, um sie einzubeziehen, sodass sich Österreich in diesem "Österreich-Haus" prominent präsentiert.

Zu den betrieblichen Kennzahlen erlauben Sie mir schon die Bemerkung: Ich bin vier Jahre hier als Abgeordnete an das Rednerpult getreten, und auf der Regierungsbank saß ein sozialdemokratischer Finanzminister. Wie oft habe ich da die dramatische Situation der Betriebe hervorgestrichen, und wie oft habe ich gerade auch aus Ihrem Mund und von Ihrem Minister gehört, ich würde den Tourismus krankreden! Es ist nie zur Kenntnis genommen worden, wie dramatisch die Eigenkapitalsituation in den Betrieben ist und wie dramatisch schlecht die Rahmenbedingungen – auch die steuerlichen – für die Betriebe in Österreich sind. Ich muss sagen: Es gilt dafür zu sorgen, dass die Betriebe endlich aus eigener Kraft die nötige Kapitalkraft erwirtschaften und endlich einmal Gewinne machen können. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Schwemlein: Dann tun Sie etwas!)

Es ist auf die Versäumnisse der letzten zwei Jahrzehnte zurückzuführen, dass wir uns in dieser Situation befinden. (Abg. Schwemlein: Sie sind jetzt in der Regierung!) Sie werden sich wundern, wenn ich sage – auch wenn Sie es nicht hören wollen –: Ich bin sehr optimistisch, dass es uns gelingen wird, nach der Budgetkonsolidierung eine wirkliche steuerliche Erleichterung auch für die touristischen Betriebe zu ermöglichen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Die Eigenkapitalsituation ist nach wie vor nicht erfreulich. Das hängt – das wissen Sie auch – mit der Auslastung zusammen, und deshalb treiben wir alles voran, um Jahresauslastungen, Zwei-Saisonen-Betriebe zu ermöglichen.

Wir haben aber – das ist nicht abzustreiten – nach dem letzten Winter wiederum und trotz nicht immer idealer Schneelage eine Rekordwintersaison zu verzeichnen, deren Ausmaß mich selbst verwundert. Es zeigt sich, dass die in den letzten Jahren erfolgten Milliardeninvestitionen in Beschneiungsanlagen wirklich Erfolg bringen, denn dadurch sind wir im Winter wetterunabhängig, schneeunabhängig geworden. Das ist ein großer Erfolg. Mein Dank gilt da auch den Liftgesellschaften, die das zusammen mit dem Bund und mit den Ländern immerhin mitfinanziert haben. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Aber auch die Buchungslage für Ostern ist hervorragend, ebenso die für Sommer. Ein wenig Sorge bereitet uns natürlich die Kurzbuchungsphase, die Buchungen werden immer kürzer. Diesbezüglich gilt es – und ich sage das auch und gerade hier im Hohen Haus –, meinungsbildend überall darauf einzuwirken, dass die Betriebe sich bereit erklären, ihre Zimmer auch für


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