kunft Vertrauen hat. Darum wird diese Budgetkonsolidierung auch von der Wirtschaft mitgetragen und besonders begrüßt, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
War das Ziel der Vollbeschäftigung noch Hauptanliegen vergangener Regierungen, so stellen wir heute eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt fest. Unternehmer finden keine Mitarbeiter mehr, die Hälfte der freien Stellen kann in einem Vierteljahr nicht durch geeignete Personen ersetzt werden. Ein besonderer Mangel herrscht an Facharbeitern.
Vor diesem Hintergrund gewinnt die Lehrlingsausbildung in den Betrieben eine besondere Bedeutung. Wir haben uns gemeinsam bemüht, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen und Betriebe zu motivieren, auch in Zukunft auszubilden. Die Betriebe haben diese Botschaft verstanden. Eine Umfrage des steirischen Wirtschaftsbundes hat zu Tage gebracht, dass 13 Prozent der steirischen Betriebe wieder gewillt sind, Lehrlinge auszubilden, obwohl sie das bisher nicht getan haben.
Was macht die Opposition? – Sie trägt nicht nur die politische Auseinandersetzung auf die Straße, sondern sie scheut auch nicht davor zurück, Schüler von Polytechnischen Schulen zu missbrauchen und mittels politischer Falschmeldungen zu verunsichern. (Abg. Amon: Unerhört!)
Meine Damen und Herren! Ich habe hier einen Prospekt der Jungen Generation der SPÖ. (Ruf bei der ÖVP: Das ist unglaublich!) Ich zitiere wörtlich: Was die Regierung schon beschlossen und noch geplant hat, ist ein für Österreich einmaliger Abbau der Rechte der Jugendlichen. (Abg. Amon: Wahnsinn!) Die Lehrlinge werden zu billigen Hilfskräften gemacht. Sie müssen für die Berufsschulzeit selbst bezahlen. Keine einzige Bestimmung bringt den Lehrlingen Vorteile, das erfolgreiche duale Ausbildungssystem wird total zerschlagen. – Und so geht es weiter.
Jetzt kommt die Spitze: Es gibt eine Aufforderung der Jungen Generation der SPÖ, die lautet: Ich schlage zurück! – mit dem Boxhandschuh. Ich schlage zurück: Das ist die Aufforderung der SPÖ! (Abg. Steibl: Was ist das für eine Sprache? – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) Ich bedauere diese Vorgangsweise zutiefst, Herr Präsident! Sie machen damit nicht nur die Stimmung auf dem Lehrlingsmarkt kaputt, sondern Sie schaden mit solchen Aktionen auch dem Wirtschaftsstandort Österreich. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Neudeck: Die Republik wird brennen, haben sie gesagt!)
Wir müssen dem Arbeitsmarkt die Fesseln nehmen – so hat einmal ein Schlagwort gelautet. Ich plädiere dafür, Herr Bundesminister, das AMS zu einem kompetenten Partner der Wirtschaft weiterzuentwickeln, das AMS zu ermuntern, Projekte zu starten, die auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung Bedacht nehmen, um Arbeitnehmer für die Wirtschaft in ausreichender Zahl zur Verfügung zu haben.
Die Personalsuche ist ein Thema in diesem Land, meine sehr geehrten Damen und Herren! Es muss daher auch die Frage der Ausländerbeschäftigung ehrlich diskutiert werden, und man muss ohne Scheu an dieses Thema herangehen.
Wir freuen uns über den Erfolg des Bundeskanzlers, den er in Stockholm erzielen konnte, indem er eine 7-jährige Übergangsfrist für den freien Zugang zum Arbeitsmarkt erreicht hat und damit den berechtigten Sorgen – das gebe ich zu – vor allem von Arbeitnehmervertretern entgegengekommen ist. (Beifall bei der ÖVP.)
Wir wünschen uns aber ebenso ein flexibles Modell, das besonders auch von Wirtschaftsminister Bartenstein vertreten wird, um unserer Volkswirtschaft jene Arbeitskräfte zu sichern, die sie braucht, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können. (Abg. Verzetnitsch: Haben Sie der Frau Staatssekretärin zugehört?) – Ja, ich glaube schon. Ein flexibles Modell zu erreichen, das auf alle Bedürfnisse Rücksicht nimmt, kann nicht so schwer sein, Herr Präsident, wenn wir uns bemühen. (Beifall bei der ÖVP.)