sagen, auf einer Strecke von 200 Kilometern geht kein Mensch aufs Klo. (Neuerliche lebhafte Heiterkeit. – Abg. Böhacker: Das haben wir alles schon einmal gehört!) Ja, dann hören Sie sich das ein zweites Mal an! Vielleicht werden Sie dann einmal so schlau, dass Sie wissen, dass man im Zug auch ein Klo braucht. (Heiterkeit und Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) Sie haben aber nicht daraus gelernt, denn es gibt noch immer keine Toiletten in den Zügen. (Abg. Böhacker: Bin ich der Generaldirektor Draxler?)
Aber das war es nicht. Ich kann Ihnen noch ein paar Dinge erzählen, die ganz wichtig sind. (Abg. Achatz: Machen Sie Minister Einem dafür verantwortlich!) Die City-Shuttles, die "Wiesel" und auch viele andere sind erst nach Minister Einem gekommen, und die haben auch keine Klos. Das kann also nicht Minister Einem allein gewesen sein, sondern da waren hinterher noch einige beteiligt. (Abg. Achatz: Aha! Und jetzt ist es die Frau Forstinger alleine! Nicht?) Frau Forstinger ist jetzt verantwortlich, das hat sie sich selbst ausgesucht. (Heiterkeit und Beifall bei den Grünen und der SPÖ.) Ich habe sie nicht gebeten, Infrastrukturministerin zu werden. Ich nicht! (Abg. Wattaul: Haben Sie einen Misstrauensantrag eingebracht? – Heiterkeit bei den Freiheitlichen. – Abg. Achatz: Stellen Sie einen Misstrauensantrag!)
Frau Ministerin! Ich habe eine Frage an Sie: Was muss ich tun, damit ich, so wie Ihr "einfaches Parteimitglied" Jörg Haider den Koralpen-Tunnel gekriegt hat (Abg. Neudeck: Was wollen Sie für einen Tunnel?), den Umbau des Bahnhofes in Steyr und die Fertigstellung des Bahnhofes in St. Valentin bekomme? (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) Vielleicht können Sie mir das beantworten. Ich werde das tun, denn es kann nicht sehr schwierig sein. Herr Haider hat seinen Koralpen-Tunnel sehr schnell gekriegt, also müsste ich meine Investition auch bald kriegen. (Abg. Dr. Martin Graf: Einen gescheiten Wahlerfolg brauchen Sie!)
Aber ich rechne nicht damit, Frau Ministerin, weil Sie wirklich nicht bereit sind, dort Geld zu investieren, wo es notwendig ist. Sie lassen halb fertige Bahnhöfe jetzt mehr oder weniger in der Umbauphase stehen. Wahrscheinlich werden die in zehn Jahren schon wieder kaputt sein, bevor sie überhaupt einmal fertig gebaut worden sind.
Das, Frau Ministerin, ist Verschwendung von Steuergeld (Beifall bei den Grünen), und diese Verschwendung können Sie verhindern oder fördern. Aber so, wie das neue Konzept Ihrer Bahnhofsoffensive ausschaut, werden Sie das Geld umsonst beim Fenster hinausgeschleudert haben.
Ich habe letzte Woche in der Zeitschrift "NEWS" einen Artikel darüber gefunden, wie denn die ÖBB in Zukunft ausschauen sollen, was man sich da alles vorgenommen hat, was man da machen will. Da steht zum Beispiel, dass 2 100 Bahnkilometer ausgegliedert werden sollen. Frau Ministerin, wenn die ausgegliedert werden, was passiert denn dann mit denen? (Abg. Dr. Martin Graf: Dann werden die "Häuseln" gerichtet!) – Sie werden aufgelassen! (Abg. Wattaul: Da fährt ein Zug drauf!)
Dann steht in diesem Papier drinnen, dass 29 Nebenbahnen aufgelassen werden sollen. (Abg. Wattaul: Das stimmt nicht!) Ja, was heißt denn das? – Dass es nur mehr einen Zug von Wien nach (Abg. Neudeck: St. Valentin! – Abg. Wattaul: Nach Steyr!) Bregenz und wieder retour gibt? Und wer heute zum Beispiel in St. Pölten aussteigen muss, um dann mit einer Nebenbahn weiterzufahren, der hat ganz einfach Pech gehabt?!
Frau Ministerin! Was heißt es denn, wenn da drinnen steht, dass man im Personenverkehr weitere 2 100 bis 3 800 ÖBB-Bedienstete abbauen will? Auf wessen Kosten wird denn dieser Abbau gehen? Der geht auf Kosten der BahnbenutzerInnen, und er geht auch auf Kosten der noch verbleibenden ÖBB-Bediensteten, denn dann muss ein Zugbegleiter nicht mehr sieben oder acht Waggons alleine kontrollieren, sondern dann muss er halt zehn und zwölf Waggons alleine kontrollieren. Und das wird in der Praxis nicht möglich sein (Abg. Dr. Martin Graf: Weil Sie die Leute von der Arbeit abhalten!), noch dazu, wenn Sie dieses Kartenkaufen im Internet weiterhin so bravourös anbieten. Dann werden diejenigen, die mit der Bahn fahren, nur mehr deshalb fahren, weil sie gratis fahren können, weil der Zugbegleiter nicht mehr in der Lage ist, jemals die Karten zu kontrollieren. (Abg. Wattaul: Wenn keiner mitfährt, braucht er eh nicht zu kontrol