Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 67. Sitzung / Seite 107

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bewährt hat. Jahr für Jahr entdecken mehr und mehr Besucher diese Nationalparks und machen von den vielfältigen Programmen Gebrauch. Damit sind die Nationalparks eindeutig zu einem Wertschöpfungsfaktor für die regionale Wirtschaft geworden, der in einmaliger Weise Naturschutz mit Erholung, Bildung und Forschung verbindet.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es gibt Umfragen, die uns diesbezüglich besonders Gutes nachsagen. Im Sommer 2000 hat das Fessel-Institut eine solche Telefonumfrage durchgeführt mit dem Ergebnis: Nur 4 Prozent der Befragten haben noch nie von einem Nationalpark gehört. Was aber noch wichtiger ist: Der Grad der Befürwortung entspricht einem der höchsten Zustimmungswerte der letzten Zeit für eine staatliche Einrichtung.

Bei den Jugendlichen liegt die Zustimmung mit 95 Prozent noch höher als die allgemeine Zustimmung. Was mich persönlich besonders freut, ist: Am bekanntesten sind der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel – kein Wunder, ich bin dort seit Jahren im Vorstand tätig! – und der Nationalpark Hohe Tauern. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.)

Betreffend Nationalpark Neusiedler See möchte ich vielleicht noch anmerken: Es gibt dort auch eine ganz besonders gute Zusammenarbeit mit dem WWF. Der jetzige Präsident des WWF, Herr Dr. Pechlaner – er ist der Direktor des Tiergartens Schönbrunn –, ist ebenfalls Mitglied des Vorstandes, daher funktioniert das bestens.

Heuer – und das ist in Bezug auf das Budget interessant – werden die Nationalparks vom Bund mit 130 Millionen Schilling kofinanziert. Mit diesem Geld werden nicht nur die Ansprüche der Grundbesitzer im Sinne des Vertragsnaturschutzes befriedigt, sondern auch zahlreiche Investitionen getätigt. Die Investitionen betreffen besonders die Bereiche Infrastruktur und Dienstleistungen. Neben den direkten Investitionen entstehen durch den Betrieb des Nationalparks aber auch und vor allem viele Impulse, die, wie ich schon betont habe, Auswirkungen auf die Regionalwirtschaft haben.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das mittlerweile sehr reichhaltige Bildungs- und Erholungsangebot der Nationalparks zieht von Jahr zu Jahr mehr Leute an, vor allem auch Schulklassen. Eine Auswertung des Vorjahres zeigt, dass im letzten Jahr 50 000 Kinder und Jugendliche die fünf österreichischen Nationalparks besucht haben.

In diesem Zusammenhang ebenfalls sehr wichtig ist der Tourismus. – Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Ökotourismus wird immer bedeutender. Die WTO veranstaltet heuer in Salzburg eine internationale Konferenz zu diesem Thema, eine weitere mehrtägige Veranstaltung des EUROPARC findet ebenfalls in Österreich statt. Damit haben die österreichischen Nationalparks die Möglichkeit, sich international bekannt zu machen. Wir haben das bereits vor zwei Jahren anlässlich der Weltausstellung in Lissabon hervorragend gemacht und dort eine besonders gute Aufnahme dieser Nationalparks bei der gesamten Weltbevölkerung verzeichnen können. (Beifall bei der ÖVP.)

Besonders gerne – das möchte ich abschließend betonen – erinnere ich mich daran, dass diese Nationalparks auch im Bereich der Diplomatie sehr wichtig sind. Der damalige Wirtschaftsminister Dr. Schüssel, der heute als Bundeskanzler – Gott sei Dank! – hinter mir sitzt (Heiterkeit, Beifall und Bravo-Rufe bei der ÖVP), war seinerzeit mit den EFTA-Ministern bei uns und hat damit, was Österreich betrifft, sicherlich einen guten Eindruck hinterlassen. Er hinterlässt übrigens immer einen guten Eindruck, nicht nur in Apetlon, sondern auch hier in Wien, wofür ich als Abgeordneter sehr dankbar bin. (Neuerliche Heiterkeit, Beifall und Bravo-Rufe bei der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Dank gebührt allen, die sich freiwillig im Naturschutz betätigen! Dank gebührt allen, die in einem Nationalpark tätig sind! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Dr. Khol: Super! – Abg. Dr. Rasinger: Und die sich nicht im Schilf verstecken!)

16.07

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Hannes Bauer. Ich erteile ihm das Wort.


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