Dann sprechen Sie noch von Impfungen, und dazu fallen Ihnen die Grippe ein – das ist in der Bevölkerung eine allgemein bekannte Erkrankung und damit auch dem Gesundheitsministerium bekannt – und dann die Zecken.
Nehmen wir einmal an: Ich nehme dem Patienten einige Hunderter aus der Tasche und biete ihm dafür an, dass er mit irgendetwas irgendwann einmal unter die Haut oder sonst wohin gestochen wird. – Na, hurra! Gesundheitspolitisches Konzept sehe ich dahinter keines. Ich werde aber noch darauf zurückkommen. (Beifall bei den Grünen.)
Wenn nun die Kassen – und da gibt es Modellrechnungen – ihrem Auftrag folgend nur jedem dritten Versicherten eine dieser vorgeschlagenen Impfungen – ich hoffe, es kommen einige logischere dazu – zur Verfügung stellen würden, dann würde das für die Kassen einen Mehraufwand bedeuten, der 25 Prozent über den von Ihnen durch die Chipkarte postulierten Einnahmen liegen würde. So unter die Arme greifen lasse ich mir nicht, wenn ich 25 Prozent Defizit habe.
Also nochmals: Was meinen Sie: die Arme oder den Kehlkopf? (Beifall bei den Grünen.)
Jetzt noch eine Quizfrage. Wenn man so argumentiert, den Kassen helfen zu wollen, und sich daraus letztlich Mehrkosten in einer sicher nicht einfachen finanziellen Situation der Sozialversicherungen entpuppen, dann frage ich mich, ob Ihnen das Abc der Ökonomie genauso fremd ist wie das Abc von Solidarität, Patientenrechten, Patientenwünschen und Patientensorgen. Ich fürchte, beide Abc haben Sie ungenügend gelernt. Sie haben ja gestern eine Dringliche Anfrage zum Thema Chaos in der Bildungspolitik eingebracht. Versuchen Sie vielleicht, an sich selbst zu arbeiten, und wir haben dann bessere Vorschläge auf dem Tisch. (Beifall bei den Grünen.)
Noch etwas: Sie sollten auch wissen und ... (Abg. Fink: Bisher haben Sie keinen einzigen Vorschlag gemacht!) – Wissen Sie, Sie müssen halt zuhören, dann werden Sie hören, was ich sage. Ich kann über die Notfalldaten mit Ihnen gern noch sprechen, wenn Sie wollen. Haupt hat mir genügend Zeit gelassen. (Weitere Zwischenrufe.) Okay, bleiben wir einmal bei dieser Sache. Bleiben wir dabei, dass Impfen – das ist vielleicht etwas Neues – nicht so etwas Harmloses ist, dass man sagt, okay, Hauptsache, es wird unter den Arm oder sonst wohin gespritzt, damit ist dem Patienten gedient. (Beifall bei den Grünen.)
Man müsste definieren Risikogruppen, Altersgruppen, welche Indikationen für diese Gruppen die interessantesten oder die mit dem größten Benefit wären, aber davon ist im Prinzip auch keine Spur. Wenn man die Verteilung von Impfungen mit dem Austeilen von "Manner Schnitten" verwechselt, dann ist das auch nicht besonders gut. Ich glaube, ich könnte mit Haupt schon darüber reden – und er ist auch dazu in der Lage –, welche Impfungen welchen Bevölkerungsgruppen, welchen Berufsgruppen nützlich sein könnten. Die Grotesken setzen sich ... (Abg. Steibl: "Manner Schnitten" sind etwas Gutes! Bekommen Sie für "Manner Schnitten"-Werbung etwas bezahlt?)
Wenn Sie einen Medizinunterricht wollen, dann beantragen Sie für mich noch 20 Minuten Redezeit. Ich erkläre Ihnen gern noch einiges dazu. Fangen wir vielleicht an, wenn Sie so neugierig sind! (Beifall bei den Grünen.)
Notfalldaten – dazu habe ich sicher eine ein bisschen differierende Meinung. Notfalldaten können gespeichert einen Sinn machen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass sie auf einer anderen Chipkarte gespeichert werden sollten, denn zuviel ist mir schon von Ihren vergangenen Gesetzesinitiativen bekannt. (Abg. Dr. Pumberger kratzt sich am Kopf.)
Wissen Sie, ich finde es nett, wenn Sie sich kratzen. Diese Bilder sieht man in gewissen Zeitschriften, etwa in "Universum", wo dann, ich sage einmal, die Wale vorkommen, aber die kratzen sich nicht so wie Sie jetzt. (Heiterkeit und Beifall bei den Grünen.)
Ich bin dafür, Notfalldaten auf eigenen Chips zu speichern. Diese kann man auch gesetzlich nicht festlegen oder nur schwer, weil es wiederum von Personen abhängt, was für sie ein Risiko