darisch mit unseren Kranken und Sterbenden. Wir machen den Umgang mit diesem sensiblen Thema zu einer gesellschaftlich relevanten Materie.
An dieser Stelle möchte ich im Namen der ÖVP-Fraktion einen Dank aussprechen, einen Dank an Kardinal Dr. Franz König und einen Dank an Caritasdirektor Dr. Michael Landau, die gemeinsam diese Initiative für die Hospizidee ergriffen und sozusagen als Mahnung an die Politik ein parteien- und kirchenübergreifendes Bündnis für Menschenwürde vorgeschlagen haben.
Ich möchte aber auch Mag. Hildegard Teuschl danke sagen – die heute diese Diskussion hier auf der Galerie verfolgt –, der Vorsitzenden des Dachverbandes Hospiz Österreich, die uns allen mit ihrem Fachwissen stets tatkräftig zur Seite gestanden ist. Sie hat auch diesen Entschließungsantrag gemeinsam mit unserem Gesundheitssprecher Dr. Rasinger vorbereitet. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ich möchte auch noch anmerken, weil gerade der heutige Tag meiner Meinung nach sehr geladen war, dass Dr. Rasinger zum Beispiel im Ausschuss erwähnt hat: Selten habe ich in einer Sache wie dieser ein so konstruktives Klima erlebt. Die Diskussion verlief sachlich und fruchtbringend. Alle Fraktionen unseres Hohen Hauses haben sich entschieden gegen ein aktives Sterbehilfemodell à la Niederlande ausgesprochen. – Zitatende.
Für diese Entscheidung verdienen wir alle, glaube ich, und auch Österreich ein Dankeschön.
Ich glaube, dass gerade das ein wichtiges Thema ist, denn "aus dieser Welt scheiden" geht uns alle an. Wir wollen die letzte Lebensphase eines lieben Mitmenschen und die damit verbundenen Sorgen nicht nur den Medizinern, den Philosophen, dem Pflegepersonal, den Kirchen und den Politikern überlassen – das ist ein Thema der Gesellschaft, ein Thema der Familien! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie der Abg. Haidlmayr. )
Wir sagen auch nein zur aktiven Sterbehilfe, meine Damen und Herren, denn wir respektieren ethische Grenzen. Menschen sollen an der Hand eines anderen vom Leben Abschied nehmen, nicht durch die Hand eines anderen. Gerade das ist jetzt auch in diesem Entschließungsantrag festgeschrieben.
Außerdem sollte man festhalten, dass Österreicherinnen und Österreicher keine aktive Sterbehilfe wollen. Laut einer Umfrage der Ärztekammer sprechen sich 33 Prozent der Bevölkerung entschieden dagegen aus. 24 Prozent befürworten diese Vorgangsweise, auf eigenen Wunsch aus dem Leben zu scheiden, und 31 Prozent sind unentschlossen. Und gerade diese unentschlossene Gruppe bedarf unserer Zuwendung, um ihr aufzuzeigen, wie wichtig dieses Thema ist, wie wichtig es ist, Solidarität zwischen den Generationen gerade für diese Generation zu stärken, um menschenswertes Leben zuzulassen. 81 Prozent der Menschen sagen, sie möchten zu Hause in vertrauter Umgebung aus diesem Leben scheiden dürfen.
Ich möchte auch sagen, dass es laut Statistik weit über 90 Prozent der Frauen sind, die die Pflegearbeit zu Hause übernehmen; meistens neben dem Beruf oder auch in einer anderen Lebenssituation. Das birgt immens viel Belastung in sich. Man sollte nicht vergessen, dass gerade in der heutigen Zeit diesen Frauen nicht nur viel Verantwortung aufgelastet wird, sondern auch viel Bürde, die zu tragen aber auch etwas Besonderes ist, und dass wir sie daher unterstützen müssen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie der Abg. Haidlmayr. )
Deswegen ist die Integration der Hospizgrundsätze und der Hospizarbeit in das gesamte Gesundheits- und Sozialwesen Österreichs unerlässlich. Sterbende Menschen aller Altersgruppen müssen bestmögliche palliative Vorsorge erhalten, und auch die Finanzierung darf kein Hindernis darstellen. Unbestritten ist es eine zentrale Aufgabe der öffentlichen Hand, für eine ausreichende professionelle palliative Versorgung Sorge zu tragen. Es wird aber auch an der Gesellschaft liegen, die unentgeltliche, ehrenamtliche Arbeit im Hospizbereich stärker anzuerkennen und zu fördern.