Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 53

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Südtirol!) Wenn du das gemeint hättest, wenn du von diesen 108 000 Kilometern in Österreich gesprochen hättest, dann wäre das ein anderer Einstieg gewesen. – Wir befinden uns ja mit diesem heute zu beschließenden Antrag auf einem guten Weg, in welchem steht, dass alle bestens geeigneten Forststraßen für das Mountainbiking zu erschließen sind. Die Sportministerin, aber auch die Tourismussektion helfen da eifrig mit. Auch den Herrn Landwirtschaftsminister haben wir diesbezüglich zur Mitarbeit eingeladen, und wir konnten auch seine Zustimmung dazu erreichen.

Man hätte es eben über die Landwirtschaft, über die Forstwirtschaft weiter versuchen sollen. Aber da wärst du, lieber Günther Kräuter, mit dieser deiner heutigen Idee schon viel früher gescheitert!

Wege mit 1,5 Meter Breite sind Forstwege, meine Herrschaften, das sind jene Wege, die für die Holzbringung eine Zeit lang benötigt werden. Dorthin wollte in Wirklichkeit Kollege Kräuter die "Off-Road-Bikerei" forcieren, wie es von Extremisten verlangt wird. Doch da war unser Widerstand einfach klar: Wir sind für diesen Sport, wir sind für die Ausweitung des Mountainbike-Netzes, wir sind aber dagegen, dass man gegen die Grundbesitzer und gegen Regionalinteressen vorgeht! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Weil Sie Herrn Zadrobilek zitiert haben: Wir haben in der Zwischenzeit in mehreren Sitzungen auch von seiner Seite her volle Unterstützung für diese Vorgangsweise bekommen. Diese Sache ist in besten Händen, verlassen Sie sich darauf! (Abg. Brosz: Im Ausschuss haben Experten etwas anderes gesagt!)

Eine eigenartige Rolle – wenn Sie schon dazwischenreden, Kollege Brosz, muss ich es Ihnen sagen – spielen Sie: Europaweit gibt es keine Grünen, die in dieser Frage so aggressiv für das Eindringen in Natur und Wald vorstellig werden, wie Sie es hier tun. (Abg. Dr. Kräuter: Es ist überall in Europa erlaubt!) Das gibt es ganz einfach nicht, aber das mag damit zusammenhängen, dass Sie im Sportbereich nicht wissen, wovon Sie reden.

Es werden noch einige Redner aus meiner Fraktion dazu Stellung nehmen. Ich möchte nur noch anmerken, dass wir mit der Lösung, die mit unserer Entschließung hier heute eingebracht wird, voll zufrieden sind. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

11.40

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Pirklhuber. – Bitte.

11.40

Abgeordneter Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Frau Vizekanzlerin! Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Diese Mountainbike-Frage ist ein politischer Dauerbrenner. Seit gut zehn Jahren gibt es darüber eine intensive Diskussion. Ich glaube, dieser Initiativantrag der SPÖ hätte Ihre Aufmerksamkeit verdient. Es hat dazu mehrere Ausschusstermine und zwei Hearings gegeben. Ich meine, dass das eine Chance war, die Sie leider nicht genutzt haben. Doch das werden Sie von vielen Konsumentinnen und Konsumenten, von vielen jungen Leuten zu spüren bekommen.

Meine Damen und Herren! Es ist einfach nicht verständlich, warum die Benützung von Forststraßen, die in anderen Ländern erlaubt ist, wie zum Beispiel in Bayern oder in der Schweiz oder in Südtirol, aber auch in Frankreich, in Österreich verboten ist. Dieser freie Zugang zum Wald ist ein Grundrecht unserer Bürgerinnen und Bürger in Österreich, doch Sie sind nicht bereit, hier konstruktiv auf einen wirklich sehr konkreten Vorschlag der SPÖ einzugehen. Und das halte ich wirklich für ungebührlich, für unglaublich.

Herr Kollege Grollitsch, wenn Sie konkrete Kritikpunkte darin finden – und da gebe ich Ihnen Recht: Es gibt einiges, wo auch wir glauben, da könnte man konkreter bestimmte Anliegen der Ökologie, den Wald betreffend, aber auch Rechte der Grundbesitzer, der Tourismusgemeinden auch noch integrieren (Abg. Dr. Grollitsch: Na eh! Stellen Sie einen neuen Antrag!)  –, dann hätten Sie sie doch vorbringen können! Sie hätten doch im Ausschuss diese guten Vorschläge


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