Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 160

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Man rechnet mit 10 Milliarden TV-Zuschauern. Es wird 10 000 akkreditierte Journalisten geben. Es werden 300 000 Euro-Touristen erwartet. Es soll über 1 Million Nächtigungen im Veranstaltungsbereich geben. Diese hochgerechneten und durch eine Studie bestätigten Daten sollen den wirtschaftlichen Aspekt klar definieren. Es kann keine Gegenstimmen und Gegenmeinungen betreffend dieses gemeinsame Ziel geben.

Persönlich verbinde ich mit dieser Kandidatur aber noch den Wunsch, dass auch ein Schwung durch Österreichs Fußballszene gehen möge. Wir haben gerade in Korea und Japan gemerkt, welche Leistungsentwicklung diese Veranstalterländer in bestimmten Bereichen zu verzeichnen haben. So etwas Ähnliches würden wir uns auch wünschen.

Herr Präsident, Sie merken es: Wir gehen schon davon aus, dass wir den Zuschlag bekommen. Ich glaube, diesen Optimismus sollen wir ausstrahlen und durchaus nach außen verbreiten, wenngleich man nicht verschweigen darf, dass sich die nordischen Länder und andere auch bewerben werden. Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden wollen sich gemeinsam bewerben, Russland wird aussichtsreich kandidieren, außerdem Ungarn, Bosnien-Herzegowina mit Kroatien sowie Griechenland und die Türkei. Es gibt also schon genügend Kandidaten und Bewerber. Aber wir sind davon überzeugt, dass mit dieser Vorbereitung und nicht zuletzt auch mit dieser Fleißaufgabe, mit diesem "Schubserl", das wir hier gemeinsam beschließen, das Projekt gelingen kann. Alles Gute dazu! (Beifall bei den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten der ÖVP und der SPÖ.)

18.08

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Prähauser. – Bitte.

18.08

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Hohes Haus! Kollege Grollitsch hat es gesagt: Der Optimismus soll uns gestatten, jetzt schon davon zu reden, dass wir fest annehmen, den Zuschlag für die Europameisterschaft zu bekommen. Diese Hoffnung und dieser Optimismus sind zugleich aber auch Auftrag, alles daranzusetzen, es tatsächlich zu erreichen, die Bewerbung gemeinsam zu unterstützen. Es ist ein guter Punkt, dass vier Parteien hier gemeinsam an einem Strang zu ziehen bereit sind. Bei der Olympiabewerbung für Salzburg und Tirol ist das noch nicht gelungen. Für die Europameisterschaft im Fußball mag das ein gutes Omen sein.

Ich glaube aber auch, dass die Europameisterschaft 2008 für Österreich eine Chance wirtschaftlicher und vor allem sportlicher Natur ist, die meine Vorrednerin Kollegin Schasching schon dargelegt hat. Wir haben es bei der jetzt abgewickelten Weltmeisterschaft in Japan und Korea gesehen, wie die Freude der Bevölkerung dazu beigetragen hat, das Engagement der Nationalteams so anzuspornen, dass diese sportlichen Leistungen letztendlich möglich waren. Es ist nämlich nicht so, dass man über Nacht zu einem Wunderfußballer wird, wenn vorher nicht die Ansätze vorhanden sind.

Meine Damen und Herren! Ich glaube, wir haben auch in Österreich Ansätze für die nächste Zeit. Ich habe gestern einen Ausschnitt aus einer Pressekonferenz der Frau Vizekanzlerin gesehen, in der von einer Challenge-Europameisterschaft für Nachwuchsfußballer gesprochen wurde. Ich glaube, das ist an sich ein guter Ansatz, aber ich meine, es ist zu wenig, um die Talente derart sichten zu können, dass die Besten und Talentiertesten eine Chance haben, den fußballerischen Durchbruch zu erreichen.

Ich habe in den letzten 20 Jahren sehr viel mit Nachwuchsfußball zu tun gehabt und immer wieder erlebt, dass in den verschiedensten Mannschaften echte Talente vorhanden waren, die aber letztendlich den Durchbruch deswegen nicht schafften, weil sie unentdeckt blieben.

Wie schaut das in der Praxis aus? – Ich nehme wieder Salzburg als Beispiel, das ist ein kleineres Umfeld. Es sind 25 Juniorenmannschaften im Land tätig, eine davon Casino Salzburg, die natürlich durch die erste Kampfmannschaft vorbelastet ist, die in der Bundesliga spielt, und somit hat der Nachwuchs einen anderen Stellenwert. Das heißt aber noch lange nicht, dass in die


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