Ich meine daher, dass die Universitätsreform 2002 auch eine sinnvolle Maßnahme sein kann, wenn man die Zeichen der Zeit in der Autonomie erkannt hat und dort, wo die Qualifikation durch Habilitation nachgewiesen ist, auch diese Nachteile, die heute noch laut Statistik gegeben sind, beseitigt.
Ich glaube auch, sehr geehrte Damen und Herren, dass die neuen medizinischen Universitäten beachtenswert sind und auch von meiner Seite als Bundesminister, der auch für Gesundheit zuständig ist, beleuchtet werden sollen. Ich sage das in aller Klarheit, weil ja an manchen Universitäten das Gerücht ausgestreut worden ist, dass ich und Kollegin Gehrer hier in einem Gegensatz stünden. Nein! Wir haben eine klare Einteilung auf Grund des Ministeriengesetzes: Ich bin für die Krankenanstalten und für die entsprechenden Standesgesetze zuständig, und Frau Kollegin Gehrer ist – was von mir auch nicht eine Minute in Frage gestellt oder nicht akzeptiert worden wäre – für die universitäre Ausbildung, für die Universitäten, für die Forschung und für die Lehre zuständig.
Ich glaube, sehr geehrte Damen und Herren, dass es höchste Zeit war, diese medizinischen Universitäten zu bilden, denn wenn ich die so viel zitierte interdisziplinäre Zusammenarbeit der medizinischen Fakultät in Wien mit den Teilbereichen der Naturwissenschaft auf der einen Seite betrachte und sie mit der Zusammenarbeit mit anderen universitären Einrichtungen im Wiener Raum vergleiche, so ist unübersehbar, dass die Zusammenarbeit im Bereich der Gentechnik, im Bereich von experimenteller Chirurgie, in Bereichen, die heute schon bis weit in die Operationssäle hineinreichen – ich denke etwa an meine eigene Universität, die Veterinärmedizinische Universität, oder auch an die Bereiche der Gentechnik und der Mikrobiologie der Universität für Bodenkultur –, weiter gediehen ist als die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereiche der Naturwissenschaften und der medizinischen Fakultät.
Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn wir uns vor Augen halten, dass die nächsten 30 Jahre nach Meinung namhafter Wissenschafter unter dem Einfluss der Gentechnik als neuer Leittechnologie stehen werden, und wenn wir wissen, dass es in der österreichischen Gesellschaft einen Grundkonsens gibt und es unbestritten ist, dass die Gentechnik aus der Medizin in der heutigen Form nicht wegzudenken ist, und dass sie nachweislich auch schon erhebliche Vorteile sowohl in der Behandlung als auch in der Lebensrettung und in der Lebensqualität für Tausende Patientinnen und Patienten in Österreich mit sich bringt – 6 500 Organtransplantierte in Österreich, die heute bei durchwegs guter Lebensqualität eine neue, eine zweite, oftmals sogar schon eine dritte Chance bekommen haben, ein Leben in lebenswerter Qualität zu führen –, so glaube ich, dass diese Ausgliederung und diese Neuformierung der medizinischen Universitäten dringend notwendig ist. Das ist auch im Hinblick darauf zu sehen, dass Wien ehemals zur Spitze oder mit zu den Spitzen der medizinischen Wissenschaften auf der gesamten Welt gehörte und heute nur mehr den 27. Platz in der gentechnologischen Forschung auch im medizinischen Bereich einnimmt.
Durch diese Reform, durch diese Zusammenarbeit und durch diese neuen Möglichkeiten, die die Universitätsreform bietet, kann und soll gewährleistet werden, dass dieser wichtige Zukunftsbereich, der allen Menschen in diesem Staate zugute kommen soll, Österreich wieder in eine Spitzenposition bringt und die österreichische Medizin in Zukunft wieder an eine bessere Position stellt als jene, an der sie heute zu finden ist.
Ich mache kein Hehl daraus, dass meiner Überzeugung nach die Ausgliederung der medizinischen Universitäten ein erster wichtiger Schritt ist. Ich sage aber auch in aller Klarheit: Dieses vorliegende Gesetz gibt den medizinischen Universitäten auch die Chance, über die bestehenden Grenzen der heutigen und über die bestehenden Grenzen der morgigen Universitäten hinaus interdisziplinäre Zusammenarbeit zu suchen, zu formulieren und erfolgreich weiterzubetreiben.
Sehr geehrte Damen und Herren! Aus meiner Sicht als Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen ist diese Universitätsreform 2002 daher nicht nur unterstützenswert, sondern es ist gerade im medizinisch-gesundheitlichen Bereich höchste Zeit, diesen Schritt zu setzen. Ich glaube, dass Österreich mit seinen Leistungen im medizinischen Bereich, aber auch im Be