Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 3. Sitzung / Seite 12

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arbeiterinnen und Mitarbeiter der Parlamentsdirektion oft als selbstverständlich erachten. Auch Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren hier im Hause, unseren persönlichen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement. (Allgemeiner Beifall.)

Ich glaube – mein Vorredner hat ja bereits darauf hingewiesen –, dass der vorliegende Gehalts­abschluss, auf Sozialpartnerebene ausverhandelt, sowohl im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch im Interesse des Dienstgebers Bund ein guter ist, auch wenn wir alle immer wieder mit Einsparungen konfrontiert sind. Ich darf, wie mein Vorredner, darauf hin­weisen, darum ersuchen und dazu einladen, künftige Gehaltsrunden – wie das ja in der Vergan­genheit der Fall war – gemeinsam mit Vertretern der Länder, der Städte und Gemeinden zu verhandeln.

Wichtig und notwendig war es auch, dass dieser Gehaltsabschluss nicht nur einen Prozentsatz von 2,1, sondern mit einer Erhöhung um mindestens 30 € auch eine soziale Komponente be­inhaltet. Gerade in diesem Zusammenhang werde ich noch auf einen Bereich, und zwar einen, der im Dienstrecht angesiedelt ist, zu sprechen kommen.

Es ist überhaupt keine Frage, dass hier auch eine Regelung mitbehandelt wird, die im A-Schema für alle eine Selbstverständlichkeit darstellt und auch im M-Schema eine solche ist. Wir verstehen, dass nicht nur ein Wunsch der Exekutive – im konkreten Fall: ein Wunsch der Bun­desgendarmerie – dem zu Grunde liegt, um auch eine Regelung für die Exekutive, nämlich jene im Bereich E 1/12, umzusetzen.

Was ich nicht verstehe – inhaltlich gibt es darüber ja überhaupt keine Diskussion –, ist aller­dings, dass man, obwohl man immer wieder von „neuer Qualität des Umgangs mitein­ander“ und „neuer Politik“ hört und liest, diesen Punkt im Wege eines Abänderungsantrages noch rasch vor der Ausschusssitzung eingebracht hat.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! In diesem Zusammenhang sage ich auch ganz offen – wir haben das ja auch im Budgetausschuss ausführlich diskutiert –, dass mich jene Fragen, die im Artikel 5 angesprochen werden, doch nachdenklich stimmen. Und in diesem Zusammenhang erlaube ich mir, folgende drei Fragen hier anzusprechen.

Erstens: Wenn man in einer Gesetzesnovelle, nämlich im Gehaltsgesetz, einen Gehaltsab­schluss regelt, zu dem wir alle stehen und wo wir alle uns immer wieder bemühen, die Kosten so effizient wie nur möglich zu gestalten, man aber im dienstrechtlichen Teil derselben No­velle – auch wenn ich Ihre Argumente schon kenne, dass Sektionen und Abteilungen einge­spart worden sind – die Zahl der Funktionsgruppen von acht auf neun anhebt, muss ich Sie schon fragen, meine sehr geehrten Damen und Herren, ob das Tausende Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst verstehen werden.

Froh bin ich darüber, dass ungefähr 30 Prozent der Kolleginnen und Kollegen von der Regelung „mindestens 30 € mehr“ profitieren, aber, meine sehr geehrten Damen und Herren: Was die Aufwertung in die Funktionsgruppe 9 anlangt, wo man ohnehin schon bei den Höchstbezügen angesiedelt ist – und ich bin wirklich nicht einer, der einem anderen etwas nicht vergönnen würde –, überlasse ich es Ihrer Beurteilung, meine Damen und Herren, was sich jene Kollegin­nen und Kollegen, die 30 € mehr bekommen, denken werden, wenn ohnehin schon gut Einge­stufte ein Vielfaches dessen erhalten! (Beifall bei der SPÖ.)

Dieser Artikel 5 wirft aber noch weitere Fragen auf. Es ist immer so gewesen – und es wird auch jetzt so sein, auch wenn es erst in einigen Wochen der Fall sein wird; ich weiß ja nicht, wie lange es dauern wird, bis wir eine neue Bundesregierung haben werden –, dass wir als eines der ersten Gesetzeswerke ein Bundesministeriengesetz hier im Nationalrat zu behandeln gehabt haben. Glaubt jemand, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass die öffentlich Bediensteten und die Öffentlichkeit verstehen, dass überhaupt jemand versteht, warum heute hier im Bereich der Sektionen, wo es um Umbenennungen oder Umorganisationen geht, etwas geändert wird, wenn ohnehin in einigen Wochen wieder etwas anderes zur selben Materie in denselben betroffenen Sektionen beschlossen werden wird? Daher hätte man, wie ich meine,


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