Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 3. Sitzung / Seite 42

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Natürlich müssen wir dafür sorgen, dass diese Menschen auch ihre Jobs behalten. Das ist klar, das ist uns allen voll und ganz bewusst. Wir werden diese Arbeitskräfte bis zum Jahr 2010 dringend brauchen.

Geschätzte Damen und Herren! Daher sieht die von Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel vor­gegebene Aktion „60 plus“ auch eine Senkung der Lohnnebenkosten für diese Altersgruppe um 10 Prozent vor. Weitere Maßnahmen werden und müssen natürlich noch folgen.

Reformen sind notwendig, um unser Pensionssystem nachhaltig zu sichern. Schließlich sollen unsere Kinder, wenn schon keine stattliche Pension, so wenigstens eine staatliche Pension er­halten. Je länger wir diese Reformen aufschieben, umso schmerzlicher werden diese Ein­schnitte werden. Das sollte hier jedem bewusst sein.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich mich freue, dass dieser Antrag im Budgetaus­schuss die Zustimmung aller vier Parteien erhalten hat. (Beifall bei der ÖVP.)

11.23


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Partik-Pablé. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 7 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

11.23


Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (Freiheitliche): Sehr geehrte Damen und Herren! Frau Abgeordnete Lapp hat ja ein wahres Gewitter an Vorwürfen auf die schwarz-blaue Bundes­regierung im Sozialbereich losgelassen. „Schläfrig“ sei die Bundesregierung gewesen, man­gelndes Engagement habe sie im Sozialbereich gezeigt. – Das ist ja alles paradox, Frau Abge­ordnete, denn im Handumdrehen haben Sie gesagt, dass Österreich im Sozialbereich gut dasteht, und haben das auch noch mit einer EU-Studie untermauert.

Frau Abgeordnete! Sie sollten endlich einmal mit diesen ständigen Schuldzuweisungen auf­hören. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Es ist doch nicht möglich, dass Sie vergessen haben (Zwischenruf der Abg. Mag. Lapp), mit welchem Schuldenstand diese schwarz-blaue Bundes­regierung belastet war. Hätten wir weiterhin das Geld so ausgegeben wie Sie in der sozialis­tischen Ära, dann hätten wir jetzt neben Frankreich und Deutschland den blauen Brief von der EU bekommen. (Ruf bei den Freiheitlichen: So schaut es aus!) Das müssen Sie doch auch einmal bedenken! Es ist doch lächerlich, immer nur zu fordern, ohne irgendwann einmal einen Bedeckungsvorschlag vorzulegen. (Abg. Mag. Schweitzer – in Richtung der Abg. Mag. Lapp –: Das ist eine „Sozialdemokratin“!)

Noch etwas, Frau Abgeordnete Lapp! Sie bemängeln die mangelnde Altersvorsorge für Frauen. Ich werde Ihnen etwas sagen: Auch in diesem Bereich vermisse ich den Reformgeist der SPÖ und habe ihn Jahre hindurch vermisst. Im Jahre 1986 war ich selbst Leiter einer freiheitlichen Arbeitsgruppe zur Pensionsreform. Damals schon habe ich Sozialminister Dallinger vorgeschla­gen, das Drei-Säulen-Modell mit einer Vorlaufzeit von zwanzig Jahren einzuführen. 1986! Wir hätten bereits jetzt dieses Pensionsmodell, ein modernes Pensionsmodell, die Vorlaufzeit wäre fast abgelaufen, und die Österreicher müssten nicht mehr um ihre Pensionen zittern, wie sie es jetzt auf Grund dieses sozialdemokratischen Erbes, Frau Abgeordnete Lapp, tun müssen. (Bei­fall bei den Freiheitlichen.)

Sie kündigen Aktivitäten an. Sie sagen, Sie werden die Schläfrigkeit umwandeln und so weiter. – Also vor Ihren Aktivitäten, Frau Abgeordnete Lapp, fürchte ich mich – und die behin­derten Menschen in Österreich auch. Unter dem Titel „Verbesserung des Pflegegeldes“ wollen Sie den Behinderten das Verfügungsrecht über das Pflegegeld, das ihnen gesetzlich zusteht, nehmen. (Abg. Mag. Schweitzer: Das ist ja unglaublich! Das ist wirklich unglaublich!)

Frau Bures! Unter dem komplizierten Titel „Integrierte Gesamtreform der Pflegevorsorge“ wollen Sie kaltblütig den Behinderten die freie Verfügungsmacht über das Pflegegeld nehmen. Das ist nicht nur meine Ansicht, sondern es hat sich ja schon eine Plattform gegen Ihre Anschläge gegründet, Frau Abgeordnete.

 


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