Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 26

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Es braucht ein modernes und leistungsorientiertes Besoldungssystem für Lehrer, eine bessere Verteilung bei der Lebenseinkommenskurve, die zu Beginn der Berufslaufbahn ein höheres, dann ein flacher ansteigendes Einkommen bringt.

Die Umsetzung der Universitätsreform, für die wir im Inland viel Zustimmung und im Ausland viel Beachtung gefunden haben, wird selbstverständlich fortgesetzt.

Wir bekennen uns zu sozial verträglichen Studienbeiträgen, denn es ist gerechtfertigt, dass ein künftiger Akademiker etwa 7 Prozent der Studienkosten selbst bezahlt; mehr als 90 Prozent zahlen sowieso die Steuerzahler, auch die kleinen und mittleren Steuerzahler, dazu. Die Bei­träge werden aber an den Universitäten zur Verbesserung der Studienbedingungen und der Qualität der Lehre verbleiben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wer in Österreich studieren will, kann das – unabhängig von seiner sozialen Lage. Wir werden in der Studienförderung für besonders Begabte eine Stiftung ein­richten und für Berufstätige in ihrem eigenen Berufsfeld Studienbeiträge steuerlich absetzbar machen – ein neuer Ansatz.

Analog zum Modell des Bausparens – höchst erfolgreich – könnte ein Modell des Bildungs­sparens entwickelt werden, das auch für die Finanzierung der Studienbeiträge verwendet werden kann. Ziel ist die Förderung des lebensbegleitenden Lernens.

Zur Anhebung der Forschungsquote stellen wir eine zweite Tranche von insgesamt 600 Mil­lionen € Sondermittel bis zum Jahr 2006 zur Verfügung.

Die Neustrukturierung der begonnenen Forschungsförderung ist ein wichtiger Schritt zur Verein­fachung der Strukturen, bringt mehr Transparenz, mehr Effizienz und bessere Ergebnisse für das eingesetzte Geld.

Zur Förderung des Forschungsstandortes Österreich zählt auch die Umsetzung der EU-Bio­patent-Richtlinie. Damit wollen wir die vielen Biotech-Unternehmen, vor allem die Start-ups, stärken.

Zukunft braucht: Gesundheit und Pensionssicherheit.

Zwischen Gesundheit und Lebensqualität besteht ein ganz enger Zusammenhang. Ein zeit­gemäßes Gesundheitssystem muss daher vorrangig zwei Aufgaben erfüllen: Wer krank ist, muss sich darauf verlassen können, dass das Angebot und die Leistungen unseres hochwerti­gen Gesundheitssystems zur Verfügung stehen. Wer gesund ist, soll unterstützt werden, Krank­heiten vorzubeugen. Deshalb werden wir die Eigenverantwortung, die Vorsorgemedizin deutlich stärken und die Menschen über Bonusmodelle zu dieser Eigenverantwortung aktivieren. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich sage es hier sehr klar: Es geht bei der notwendigen Reform des Gesundheitswesens nicht darum, weniger Geld für den Gesundheitsbereich bereitzustellen. Niemand spart auf Kosten der Gesundheit. Im Gegenteil: Frei werdende finanzielle Mittel sollen direkt den Patienten zugute kommen. Wir stellen die kranken Kassen auf gesunde Beine. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Unsere konkreten Reformpläne:

Durch die Zusammenführung von Kranken- und Unfallversicherung – natürlich bei Erhaltung der Qualität in beiden Bereichen – sowie Strukturreformen bei den Gebietskrankenkassen können wir durch weniger Verwaltung ohne Qualitätsverlust viel Geld der Versicherten sparen.

Die Einrichtung von Landesgesundheitsfonds, wie jetzt gerade in Vorarlberg erprobt, kann einerseits Kosten sparen, andererseits aber auch die Versorgung insbesondere bei den nieder­gelassenen praktischen Ärzten deutlich verbessern.

 


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