Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 28

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Die Anhebung des Zugangsalters zur vorzeitigen Alterspension war im Grundsatz bei den Ver­handlungen mit allen politischen Parteien außer Streit und wird auch von allen Experten für not­wendig gehalten. Wir wollen diesen Weg behutsam und sorgfältig gehen. Wir beginnen Anfang 2004, und erst Anfang 2010 wird das Pensionsantrittsalter – ausgenommen Pension bei Krankheit oder Invalidität –, wie im Gesetz vorgesehen, bei 60 beziehungsweise 65 Jahren liegen. Gleichzeitig gibt es besondere Regelungen für Personen mit langer Versicherungsdauer.

Gleichzeitig – weil es in den Medien immer anders steht, betone ich das: gleichzeitig! – tritt ein umfangreiches Begleitpaket für den Arbeitsmarkt zur Hilfe für die älteren Mitarbeiter in Kraft. Qualifikations­offensiven und die bedarfsgerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes sind dabei ebenso inbegrif­fen wie eine spürbare Lohnnebenkostensenkung für Ältere – über 10 Prozent bei manchen Jahrgängen –, und zwar sowohl auf Dienstgeber- als auch auf Dienstnehmer-Seite.

Eine schrittweise Anhebung des Durchrechnungszeitraumes und eine Anpassung des Steige­rungsbetrages werden den Versicherungscharakter stärken. Diesem Ziel dient auch der Ausbau des Bonus/Malus-Systems.

Die Invaliditäts-, Berufsunfähigkeits- und Erwerbsunfähigkeitspension sollen überarbeitet wer­den. Auch diese Pensionen müssen den Bedürfnissen der neuen Arbeitswelt angepasst wer­den.

Die Forderung nach fairen Chancen für die Teilhabe an unserer Gesellschaft stellt sich auch für Menschen mit Behinderungen, und gerade das „Europäische Jahr der Menschen mit Behinde­rungen 2003“ nehmen wir erneut zum Anlass, um hier ihre Themen zu diskutieren.

Wir stehen für den gleichen Zugang aller Menschen zu Leistungen in allen Lebensbereichen. Wir wollen die soziale und berufliche Integration vertiefen und ein barrierefreies persönliches Umfeld schaffen. Ein Bundesbehinderten-Gleichstellungsgesetz wird erarbeitet, alle gesetz­lichen Bestimmungen werden auf Diskriminierungen hin überprüft und angepasst. Bei Um- und Neubauten im öffentlichen Bereich werden wir eine barrierefreie Nutzung sicherstellen. Geh­wege sollen österreichweit behindertengerecht gestaltet werden. – Meine Damen und Herren! Hier ist auch der Tourismus gefordert. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Zukunft braucht: solide Staatsfinanzen.

Die Prinzipien dieser Regierung – Sicherheit, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit – gelten natürlich auch als Leitlinien unserer Budgetpolitik. Wir haben schon in den letzten drei Jahren gezeigt: Diese Regierung steht für gesunde Staatsfinanzen. Wir haben mit der alten Schuldenpolitik Schluss gemacht.

2001 wurde erstmals ein Nulldefizit erreicht. 2002 hatten wir trotz Konjunkturflaute und Hoch­wasserkatastrophe ein ausgezeichnetes Ergebnis. Wir wollen mit einer verantwortungsvollen Finanzpolitik sicherstellen, dass die Zukunft der jungen Menschen nicht von Schuldenbergen verstellt ist, denn es gibt nichts Unsozialeres, als Schulden zu Lasten der nächsten Generation zu machen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Die Abgeordneten Mag. Wurm und Eder: Eurofighter!)

Wir werden daher bis 2006 die Abgabenquote auf 43 Prozent senken, und zwar durch zwei Steuersenkungen. Im Jahr 2010 soll sie dann 40 Prozent betragen.

Unsere Ziele:

Im Vordergrund steht eine deutliche steuerliche Entlastung. Sie wird ein Volumen von rund 3 Milliarden € umfassen und in zwei Etappen durchgeführt. Die erste Phase beginnt am 1. Jänner 2004 und bringt eine Nettoentlastung von 500 Millionen, 600 Millionen €. Durch eine vollständige Steuerfreistellung von Brutto-Jahreseinkommen von knapp 14 500 € werden 200 000 Österreicherinnen und Österreicher von der Steuerzahlung befreit. Dazu kommt eine Lohnnebenkostensenkung für ältere Arbeitnehmer. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite