Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 173

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Sagen, was ist, heißt auch, über die Frage zu sprechen: Warum gibt es solche Schwierigkeiten mit dem GATS? – Das hat uns bei der letzte Woche abgehaltenen Enquete des Wirtschafts­ministeriums Peter Carl von der Europäischen Kommission erklärt: Das hängt damit zusammen, dass einerseits die Formulierungen zu technisch sind und andererseits die Globalisierungskriti­ker schuld sind an jenem Abgrund, der sich zwischen den Regierenden und der Bevölkerung auftut.

Das ist wieder so eine Geschichte, bei der ich mir denke: Hiob, schau herab! – Die schlechte Botschaft wird mit dem in Verbindung gebracht, der sie überbringt. Man möge also darauf achten, nicht der Hiob zu sein.

Jetzt wollte ich eigentlich noch etwas zu dem Freud’schen Versprecher von Frau Rauch-Kallat sagen – dieser wird wirklich in die Geschichte eingehen! (Ruf bei der ÖVP: Geh!)

Ich möchte meine Ausführungen abschließen, indem ich eine Lebensweisheit meiner Groß­mutter zitiere, die ich verworfen habe. Sie hat immer gesagt: Der Mann ist das Haupt und die Frau ist der Hals – und das Haupt muss sich dort hinwenden, wo der Hals es hindreht. – Ich meine aber: Ich möchte kein Hals sein, ich möchte auch ein Haupt sein! – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Scheibner: Aber es gibt nur einen Haupt, und das ist unser Vizekanzler; das ist das Problem!)

18.02


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Rosenkranz. Gleiche Redezeit. – Bitte.

18.02


Abgeordnete Barbara Rosenkranz (Freiheitliche): Herr Präsident! Werte Mitglieder der Bun­desregierung! Hohes Haus! Der Satz, dass diese Regierung den Menschen nichts vorgaukelt, sondern die Dinge beim Namen nennt, ist ein sehr guter Satz, und er ist ja auch schon sehr oft zitiert worden. Er ist auch deshalb gut, weil das in der Vergangenheit nicht jede Regierung so gehalten hat. Wäre es nämlich so gewesen, dann hätte man im vorigen Jahrzehnt nicht im Zuge von Wahlkämpfen „Pensionistenbriefe“ versandt, sondern man hätte die Pensionsreform – die schon damals notwendig gewesen wäre – in Angriff genommen.

Dass diese Regierung es mit diesem Grundsatz ernst meint, daran kann kein Zweifel bestehen, und das tut im Hinblick auf das Pensionssystem auch Not. Es tut Not, dass dies jetzt wirklich mit Ernsthaftigkeit angegangen wird. Das vermisse ich bei der Opposition ein bisschen. Jede Regierung hätte das jetzt angehen müssen! Einerseits fehlt bei manchen diesbezüglich offenbar die Einsicht, und bei anderen tritt, wenn Sie an diese Frage herangehen, eine sehr große Leich­tigkeit zutage. Wenn ich Klubobmann Dr. Cap zuhöre, dann muss ich feststellen: Seine Ausfüh­rungen sind zwar sehr kurzweilig und auch von einer großen eloquenten Leichtigkeit – vor 25 Jahren hätte ich das im Zuge eines ÖH-Wahlkampfes sicher sehr genossen –, aber man merkt doch, dass es dabei ein bisschen an Bodenhaftung fehlt und dass da doch mit eher wenig Ernst an diese Sache herangegangen wird. Genau das ist es aber, was man in dieser schwierigen Lage brauchen wird! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Faktum ist, dass wegen des Rückgangs des erwerbsfähigen Bevölkerungsanteils die Pensionen nicht mehr gesichert sind, wenn in diesem Bereich nicht etwas geschieht. Faktum ist, dass das an sich erfreuliche Ansteigen der Lebenserwartung dieses Problem noch verschärft. Faktum ist weiters, dass der Kindermangel, den wir seit Jahrzehnten zu verzeichnen haben, die Ursache dieser Krise ist. Faktum ist auch, dass sich der banale Satz, dass es für die Alterssicherheit Kinder braucht, bewahrheitet.

Damit komme ich auf die Eltern dieser Kinder zu sprechen, auf die Frauen und auch Männer – von diesen sind es eher noch wenige –, die mit der Übernahme der Aufgabe der Erziehung eine gesellschaftliche Aufgabe übernehmen, die im Interesse der Sicherung der Pensionen aller unverzichtbar ist, die aber damit – und das ist eigentlich ein Paradoxon und zeigt auch die Schieflage des Systems – ihre individuellen Chancen auf Alterssicherheit massiv schwächen. Man muss es ganz deutlich sagen: Wenn sich jemand im Interesse des Systems verhält und


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