Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 9. Sitzung / Seite 32

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dern das ist im demokratischen Umgang eigentlich eine Stimme, die nicht zählt, weil damit die Wahl von zwei Parteien zum Ausdruck gebracht wird. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Meine geschätzten Damen und Herren! Ich möchte aber die Gelegenheit auch dazu nützen, darauf hinzuweisen, dass es schon einzigartig ist, dass hier immer zwei oder mehrere Firmen­theorien entwickelt werden. Zum Beispiel haben diese „GRÜNÖ“ nur in fünf Wahlkreisen die erfor­derliche Unterstützung bekommen. Um dann landesweit antreten zu können, haben ge­schwind drei Abgeordnete der Freiheitlichen mit unterschrieben, was also auch ein eigenartiges Licht auf die gesamte Regierungsfraktion von VP und FP fallen lässt.

Ich möchte noch etwas hinzufügen: Meine geschätzten Damen und Herren, ich finde es außer­ordentlich bemerkenswert, dass man, wenn es für die jeweilige Partei unangenehm wird, so tut, als würde die Bundespartei überhaupt keine Funktion oder Rolle im Hinblick auf die Umsetzung zum Beispiel des Belastungspaketes haben. Herr Dr. Pröll hat mit Sicherheit sehr stark mitge­wirkt, das Kabinett Schüssel I zu installieren. Als er aber dann merkte, dass 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher das Kabinett Schüssel II gar nicht wollen – die Fortsetzung dieser Chaos-Regierung wollten 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher nämlich nicht –, ging er auf Distanz zur Bundesebene, aber auf eine sehr geringe Distanz: Er ist nämlich selbst mit einem Niederösterreicher aus seiner Familie vertreten, aber das ist nicht das Thema. (Abg. Jakob Auer: Zwei!) Von seiner Familie ist nur einer vertreten! (Beifall bei der SPÖ.)

Zum Zweiten, meine geschätzten Damen und Herren, ist es endlich an der Zeit, dass die Nie­derösterreicher einmal sehen, dass es eine Einheit von Verantwortung gibt und es nicht so ist: Hier bin ich Landeshauptmann, hier ist alles ganz anders – und das, was die „böse“ Bundes­partei der ÖVP tut, geht mich nichts an!

Ich meine, es ist eine Frage der Redlichkeit, dass man zu den politischen Beschlüssen seiner Partei steht, und zwar auf allen Ebenen, auf Landes- und Bundesebene. (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn die ÖVP plakatiert, Niederösterreich ist ein schönes Land, dann stimme ich dem zu; wir haben viel dazu beigetragen. Aber Niederösterreich ist zu schön, um nur schwarz zu sein! (Bei­fall bei der SPÖ.)

16.06


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Sburny zu Wort gemeldet. 2 Minuten. Bitte beginnen Sie mit dem Sachverhalt, den Sie berichti­gen wollen – und stellen Sie diesem den berichtigten Sachverhalt gegenüber, ohne wertende Kom­mentare. – Bitte.

16.07


Abgeordnete Michaela Sburny (Grüne): Herr Kollege Spindelegger hat festgestellt, dass die jetzige Spitzenkandidatin von „GRÜNÖ“ 1998 in Mödling Spitzenkandidatin für die Grünen war und dass die Grünen ihre damaligen Nazi-Vergleiche voll gedeckt hätten. – Das ist unrichtig!

Richtig ist vielmehr, dass Frau W.s Äußerungen damals zu einem Parteiausschlussverfahren geführt haben, das dann zu diesem Zeitpunkt eingeleitet wurde. (Beifall bei den Grünen.)

16.08


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr gelangt Frau Abgeordnete Binder zu Wort. Redezeit 5 Minuten. – Bitte.

16.08


Abgeordnete Gabriele Binder (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Staatssekre­tär! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Grüne oder „GRÜNÖ“, das ist die Frage, und ich denke tatsächlich, dass die Verunsicherung sehr groß ist und vor allen Dingen die Unterschied­lichkeit der Parteien noch viel größer ist.

Grundsätzlich meine ich auch, dass wir in Niederösterreich viele interessierte und informierte WählerInnen haben, die sicherlich wissen, was sie tun. Aber die Zulassung der Kurzbezeich­nung „GRÜNÖ“ und die Unterstützung dieser Partei durch Unterschriften ist die eine Seite der Medaille, die andere Seite der Medaille schaut tatsächlich anders aus.

 


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