Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 91

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setzlichen Provisoriums sicher, ersparen wir dem Steuerzahler zumindest 15 Millionen €, setzen wir ein klares Signal an die Finanzmärkte, ein Signal der Sicherheit, ein Signal der Stabilität!

Wenn wir uns ansehen: Welches Problem haben wir?, dann stellen wir fest, es gibt eine ganz klare, beste Lösung dazu. Diese beste Lösung wurde bestätigt vom Präsidenten des Rech­nungshofes, von Herrn Professor DDr. Frisch sowie von Herrn Dr. Eder von der Bundesfinan­zierungsagentur, und zwar ist das der Beschluss des gesetzlichen Budgetprovisoriums.

Ich denke auch, dass gerade in schwierigeren und weltweit instabileren Zeiten dieses Signal der Stabilität, dieses Signal der Sicherheit – die Liquidität der Republik sicherzustellen, die Zah­lungsfähigkeit sicherzustellen, und zwar möglichst günstig für den Steuerzahler – ein sehr wich­tiger Beschluss ist. Daher ersuche ich Sie, dieses Signal heute zu setzen und wenn möglich dieses gesetzliche Budgetprovisorium gemeinsam zu tragen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

14.59


Präsident Dr. Heinz Fischer (den Vorsitz übernehmend): Meine Damen und Herren! Ich unter­breche nunmehr die Beratungen zum 1. Punkt der heutigen Tagesordnung, damit wir nach den einschlägigen Bestimmungen der Geschäftsordnung zeitgerecht um 15 Uhr zur Kurzdebatte über eine Anfragebeantwortung des Herrn Bundesministers für Finanzen gelangen.

Kurze Debatte über die Anfragebeantwortung 13/AB


Präsident Dr. Heinz Fischer: Wir kommen zur Kurzdebatte über die Anfragebeantwortung mit der Ordnungszahl 13/AB. Diese Anfragebeantwortung ist schriftlich im Saal verteilt worden, so­dass sich eine Verlesung durch den Schriftführer erübrigt.

Wir gehen in die Debatte ein.

Ich mache darauf aufmerksam, dass in dieser Debatte die Erstrednerin, Frau Abgeordnete Dr. Moser, 10 Minuten sprechen kann, alle anderen in der Debatte für 5 Minuten das Wort erhalten, wobei jede Fraktion zu Wort kommt, und ein Regierungsmitglied, falls es sich zu Wort meldet, Herr Bundesminister, ebenfalls eine Redezeit von bis zu 10 Minuten zur Verfügung hat.

Die Uhr ist auf 10 Minuten eingestellt. – Bitte, Frau Abgeordnete.

15.01


Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Finanzminister! Meine Damen und Herren! Von Budgetprovisorien war jetzt kurz die Rede, und über wesentliche Teile von Einnahmen und Schuldentilgungen wird noch ausgiebig diskutiert werden. Sie, Herr Finanzminister, haben insgesamt neben Ihrem Generalziel, dem so genann­ten Nulldefizit – das Sie ja in bereits in geradezu sträflicher Form vernachlässigen –, immer gesagt, eines Ihrer Leitmotive, eine Ihrer Leitlinien in der Finanzpolitik, in der Budgetpolitik sei die Schuldentilgung.

Zu diesem Zweck, behaupte ich, ist Ihnen wirklich jedes Mittel recht und jedes Mittel heilig, zum Beispiel auch der Verkauf der Bundeswohnungen, der zurzeit in einem Stadium ist, bei dem wir nicht recht wissen, wo es lang geht. Ihre Beantwortung meiner Anfrage lässt ja einiges offen. Sie haben sich noch nicht entschlossen, ob der Asset Deal verkauft wird, ob strukturiert wird, ob Teilverkäufe vorgenommen werden. Aber eines steht fest, auch durch die Regierungserklärung und die Fortführung der Politik der vergangenen Legislaturperiode, nämlich, dass verkauft wird – und wahrscheinlich zu einem Preis, bei dem Immobilienspezialisten schlechthin von Ver­schleuderung des Volksvermögens reden. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Eder.)

Gerade deshalb ist mir diese Diskussion innerhalb einer Budgetdebatte sehr wichtig, weil hier von Ihrer Seite noch einmal klar auf den Tisch gelegt werden muss, wohin es geht und wie viel Sie sich jetzt wirklich erwarten.

 


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