Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 106

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Seite negativ aus. (Abg. Steibl: Das stimmt ja nicht! Es ist die Zuverdienstgrenze angehoben worden!) Zugleich machen Sie mit der Senkung der Ermessenausgaben allen Initiativen das Leben schwer, die versuchen, genau solchen Frauen die Integration auf dem Arbeitsmarkt wieder zu ermöglichen. (Beifall bei den Grünen.)

An der Kürzung der Ermessensausgaben zeigt sich auch, dass Ihr angebliches Ziel der Steige­rung der Erwerbsquote von Frauen nicht mehr als ein Lippenbekenntnis ist. (Beifall bei den Grünen.)

15.59


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Rossmann. Die Uhr ist ebenfalls wiederum auf 5 Minuten gestellt. – Bitte.

15.59


Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Hohes Haus! Ich glaube, die beste Bestätigung, dass wir mit dem Budgetprovisorium die richtige Entscheidung getroffen haben, nämlich dieses heute hier zu beschließen, hat uns Rechnungshofpräsident Fiedler selbst gegeben. Er sagte: Wenn das 50-Prozent-Limit bis April ausgeschöpft wird und es kein Provisorium gibt, sind wir plötzlich darauf angewiesen und haben keine andere Möglichkeit mehr, als das über Kassenstärker zu finanzieren – Zitatende. – Das hat auch der Finanzminister schon ausgeführt.

Ich glaube, das wäre unverantwortlich gewesen. Deshalb haben wir uns auch, trotz der einen oder anderen Debatte im Vorfeld, dazu entschlossen, diesem Budgetprovisorium zuzustimmen. Wir hätten keine andere Wahlmöglichkeit mehr und wären einfach dem Zinsendruck ausgelie­fert gewesen.

So ersparen wir letzten Endes dem Steuerzahler mehr als 12 Millionen € täglich und gewähr­leisten auch – und ich glaube, das ist auch ganz wichtig – den Ministerien die Möglichkeit, die Projekte rasch anzugehen und voranzutreiben – wenn man weiß, dass viele gute Projekte auf dem Tisch liegen und die Beamten eigentlich nur darauf warten, sozusagen auf Knopfdruck all diese Projekte in Angriff nehmen zu können. (Präsident Dr. Khol übernimmt wieder den Vor­sitz.)

Letzten Endes, so glaube ich, war es die richtige Entscheidung, hier eine 5-Prozent-Bindung festzuschreiben, um den konsequenten Weg, ausgabenseitig zu sanieren, weiter zu gehen.

Wir sind aber sehr froh, dass es auch in der abgelaufenen Legislaturperiode trotz eines restrikti­ven Budgetkurses und trotz des Hochwassers möglich war, zwei große allumfassende Kon­junktur­pakete zu beschließen. Ich erwähne das deshalb, weil ich gestern die Wahl kämpfende Landesrätin Onodi aus Niederösterreich gesehen habe (Abg. Scheibner: Die ist doch so selten irgendwo!), die von Betrieb zu Betrieb geht und sagt: Wir brauchen dringend einen Lehrlings­fonds, denn die Be­triebe müssen entlastet werden, wenn sie Lehrlinge ausbilden!

Da frage ich mich schon: Haut die Information zwischen der SPÖ-Bundesfraktion hier und der Landesfraktion in Niederösterreich nicht hin? – Es gibt ein allumfassendes Konjunkturpaket mit 1 000 € pro Lehrling; für jeden Lehrling im Betrieb gibt es 1 000 €. Wenn das keine Entlastung ist, was dann? (Abg. Parnigoni: Liebe Kollegin Rossmann! Sie haben das nicht verstanden!) – Ich weiß schon, Sie wollen einen Fonds, bei dem die bestraft werden und einzahlen müssen, die keine Lehrlinge ausbilden. (Abg. Parnigoni: Sie wissen gar nicht, worum es geht! Das haben Sie nicht verstanden!) – Ich habe das schon verstanden, aber wir gehen den anderen Weg, nämlich ohne Bestrafung und ausschließlich über Anreize zu wirken. Ich meine, das ist der sinnvollere Weg! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Aber ich möchte schon in Erinnerung rufen, dass wir mit einer allumfassenden Qualitätsoffen­sive für Jugendliche in Form von Umschulungen auch auf dem Arbeitsmarkt einige neue groß­artige Möglichkeiten geschaffen haben. Das taten wir auch mit der Wiedereinführung der Investitionsprämie – wenn wir uns auch mehr gewünscht hätten beziehungsweise sich die Wirtschaft mehr gewünscht hätte, aber das war der erste Schritt in diesem Konjunkturpaket mit


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