Und dann erwähnt
er – mir geht leider die Zeit aus –, dass die Landeshauptleute ihre
Emissäre beziehungsweise Verwandten in diese Bundesregierung schicken durften,
damit in dieser Regierung nichts von ihnen Ungewolltes passiert. – Das ist
eigentlich die Neustrukturierung und die neue Kompetenzverteilung dieser
Bundesregierung! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)
20.01
Präsident Dr. Heinz Fischer:
Nächste Rednerin
ist Frau Abgeordnete Grander. – Bitte.
20.01
Abgeordnete Maria Grander (ÖVP): Sehr geehrter Herr
Präsident! Sehr geehrte Herren Staatssekretäre! Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich halte heute meine erste Rede hier im
Nationalrat. Ich habe schon etwas Fuß gefasst, denn ich bin seit 1999 im
Bundesrat, also nicht mehr ganz frisch in diesem Metier.
Mir sind der
Gesundheitsbereich und der Pflegebereich ein ganz großes Anliegen. Das sind
meine Professionen. Ich arbeite in diesem Bereich seit über 30 Jahren. Und
ich meine, hier soll viel geschehen!
Gesund zu sein,
ist, wie wir wissen, ein wichtiger Wunsch der Menschen. Jeder von uns wünscht
anderen zu bestimmten Anlässen Gesundheit, und jeder wünscht sie sich auch
selbst. Es ist dies ein elementares Grundbedürfnis der Menschen. Im Gesundheitsministerium
sind alle Agenden des Gesundheitswesens zusammengefasst. Erstmals befinden sich
der Spitalsbereich und der niedergelassene Bereich in einer Hand. Diesbezüglich
hat es ja immer wieder Kritik hinsichtlich der Zuständigkeit, ob Kasse oder Ministerium,
gegeben. (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn übernimmt den Vorsitz.)
Wir brauchen in
der Gesundheitspolitik endlich ein integriertes Reformkonzept, das von den
richtigen Prinzipien und Zielen geleitet ist und Vertrauen erzeugen kann, sowie
größtmögliche Effizienz der finanziellen Mittel und Strukturen im
Gesundheitsbereich. Das muss ganz im Vordergrund stehen.
Ein zeitgemäßes,
erstklassiges Gesundheitssystem muss für den Menschen Folgendes erfüllen: Wenn
er krank ist, muss er sich auf den sicheren Schutz der Solidargemeinschaft in
Form eines hochwertigen und effizienten Gesundheitssystems verlassen können.
Wer gesund ist, wieder gesund geworden ist oder bedingt gesund ist – denn
es ist ja nicht immer so, dass man, wenn man krank war, dann wirklich wieder
ganz gesund wird –, soll unterstützt und dazu aktiviert werden,
Krankheiten vorzubeugen und seine Gesundheit nachhaltig zu sichern.
Ich spreche jetzt
das große Thema Diabetes an: Ich weiß, dass ich mit meiner Diabetes leben
müssen werde und weiterhin an Diabetikerschulungen und so weiter teilnehmen
muss, um trotz meiner Erkrankung möglichst lange gesund zu bleiben. Es ist
nachgewiesen, dass das sehr unkompliziert geht, wenn jemand seinen Teil als
Patient beziehungsweise Mensch dazu beiträgt.
71,6 Prozent
der Bevölkerung sind mit der Gesundheitsvorsorge in Österreich sehr zufrieden.
All das ist eine Leistung der Frauen und Männer, die in den Einrichtungen des
Gesundheitssystems arbeiten. Ich möchte jetzt speziell die Gruppe der
Pflegepersonen und Ärzte erwähnen. Im Gesundheitssystem und in Krankenhäusern
braucht man wirklich alle, von den Abteilungshilfen bis zum
Arzt und zur Verwaltung, damit alles im Sinne der Menschen, die zu uns kommen
und von uns Leistungen brauchen, gut funktioniert.
Die Menschen, die
dort arbeiten und ihre Leistung erbringen, verdienen unsere Anerkennung. Soweit
ich mich erinnern kann – und ich war auch zehn Jahre lang in der Lehre im
Bereich der Krankenpflege tätig –, stand als Leitbild immer der Mensch im
Mittelpunkt. Auf mündige Patienten wurde stets Wert gelegt, und auch darauf,
dass diese gefördert werden.
Um den großen Bedarf an Pflegeleistungen zu decken und die Entwicklung nötiger Versorgungsstrukturen zu ermöglichen, muss in Österreich eine ausreichende Anzahl von Pflege-