Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 164

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Und dann erwähnt er – mir geht leider die Zeit aus –, dass die Landeshauptleute ihre Emissäre beziehungsweise Verwandten in diese Bundesregierung schicken durften, damit in dieser Regierung nichts von ihnen Ungewolltes passiert. – Das ist eigentlich die Neustrukturierung und die neue Kompetenzverteilung dieser Bundesregierung! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

20.01


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Grander. – Bitte.

20.01


Abgeordnete Maria Grander (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren Staats­sekretäre! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich halte heute meine erste Rede hier im Nationalrat. Ich habe schon etwas Fuß gefasst, denn ich bin seit 1999 im Bundesrat, also nicht mehr ganz frisch in diesem Metier.

Mir sind der Gesundheitsbereich und der Pflegebereich ein ganz großes Anliegen. Das sind meine Professionen. Ich arbeite in diesem Bereich seit über 30 Jahren. Und ich meine, hier soll viel geschehen!

Gesund zu sein, ist, wie wir wissen, ein wichtiger Wunsch der Menschen. Jeder von uns wünscht anderen zu bestimmten Anlässen Gesundheit, und jeder wünscht sie sich auch selbst. Es ist dies ein elementares Grundbedürfnis der Menschen. Im Gesundheitsministerium sind alle Agenden des Gesundheitswesens zusammengefasst. Erstmals befinden sich der Spitalsbereich und der niedergelassene Bereich in einer Hand. Diesbezüglich hat es ja immer wieder Kritik hinsichtlich der Zuständigkeit, ob Kasse oder Ministerium, gegeben. (Präsident Dipl.-Ing. Prinz­horn übernimmt den Vorsitz.)

Wir brauchen in der Gesundheitspolitik endlich ein integriertes Reformkonzept, das von den richtigen Prinzipien und Zielen geleitet ist und Vertrauen erzeugen kann, sowie größtmögliche Effizienz der finanziellen Mittel und Strukturen im Gesundheitsbereich. Das muss ganz im Vordergrund stehen.

Ein zeitgemäßes, erstklassiges Gesundheitssystem muss für den Menschen Folgendes erfül­len: Wenn er krank ist, muss er sich auf den sicheren Schutz der Solidargemeinschaft in Form eines hochwertigen und effizienten Gesundheitssystems verlassen können. Wer gesund ist, wieder gesund geworden ist oder bedingt gesund ist – denn es ist ja nicht immer so, dass man, wenn man krank war, dann wirklich wieder ganz gesund wird –, soll unterstützt und dazu aktiviert werden, Krankheiten vorzubeugen und seine Gesundheit nachhaltig zu sichern.

Ich spreche jetzt das große Thema Diabetes an: Ich weiß, dass ich mit meiner Diabetes leben müssen werde und weiterhin an Diabetikerschulungen und so weiter teilnehmen muss, um trotz meiner Erkrankung möglichst lange gesund zu bleiben. Es ist nachgewiesen, dass das sehr unkompliziert geht, wenn jemand seinen Teil als Patient beziehungsweise Mensch dazu beiträgt.

71,6 Prozent der Bevölkerung sind mit der Gesundheitsvorsorge in Österreich sehr zufrieden. All das ist eine Leistung der Frauen und Männer, die in den Einrichtungen des Gesund­heits­systems arbeiten. Ich möchte jetzt speziell die Gruppe der Pflegepersonen und Ärzte erwähnen. Im Gesundheitssystem und in Krankenhäusern braucht man wirklich alle, von den Abtei­lungs­hilfen bis zum Arzt und zur Verwaltung, damit alles im Sinne der Menschen, die zu uns kommen und von uns Leistungen brauchen, gut funktioniert.

Die Menschen, die dort arbeiten und ihre Leistung erbringen, verdienen unsere Anerkennung. Soweit ich mich erinnern kann – und ich war auch zehn Jahre lang in der Lehre im Bereich der Krankenpflege tätig –, stand als Leitbild immer der Mensch im Mittelpunkt. Auf mündige Patienten wurde stets Wert gelegt, und auch darauf, dass diese gefördert werden.

Um den großen Bedarf an Pflegeleistungen zu decken und die Entwicklung nötiger Versor­gungsstrukturen zu ermöglichen, muss in Österreich eine ausreichende Anzahl von Pflege-


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