Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 64

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trauensschutz für alle anderen Pensionisten, und zwar dort, wo Sie, meine Damen und Herren von der SPÖ, in bestehende Rechte eingreifen wollen. Das wollen wir nicht! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Aber wir haben nichts anderes erwartet! Sie haben immer gesagt, man könne nicht diskutieren. Setzen wir uns doch zusammen und versuchen wir, gemeinsam eine Reform zu machen! (Anhaltende Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren von der SPÖ! Hier ist das Hohe Haus, hier ist der Gesetzgeber, hier können Sie Ihre Vorschläge einbringen, wenn sie vorhanden sind. Aber leider, meine Damen und Herren von den Sozialdemokraten, ist Ihr Vorschlag, in bestehende Pensionen einzugrei­fen, alles, was Sie hier bis jetzt eingebracht haben. Sie wollen Pensionskürzungen von 10 bis 15 Prozent. (Abg. Öllinger: Sie sind nicht mehr auf der Überholspur, das ist eher schon die Schleimspur!) Das ist alles, was wir bis jetzt von Ihnen gehört haben. Das ist herzlich wenig. Da ist es besser, Sie beschäftigen sich mit der Reform der Bundesregierung und der Regierungs­parteien und mit den jetzt beschlossenen Abänderungen, die notwendig gewesen sind. Dann werden Sie sehen, dass das eine gute Reform ist. (Abg. Öllinger: Nein! Nein!)

Selbst die wirklichen Experten, wie etwa Professor Marin, sagen, diese Abänderungen gegen­über dem Begutachtungsentwurf seien sensationell. (Ironische Heiterkeit des Abg. Öllinger.) Und ich muss sagen: Manche Maßnahmen sind großzügiger abgefedert, als das selbst die Experten für möglich gehalten haben.

Das ist die Politik der österreichischen Bundesregierung: offen und ehrlich zu sagen, dass Systeme geändert werden müssen, dass aber diese Änderungen sozial und gerecht durchzu­führen sind! Daran mitzuwirken, sind auch Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, eingeladen (Abg. Öllinger: Aufwertungsfaktoren!) – anstatt in der Öffentlichkeit große Diskus­sionen zu führen, die Bevölkerung zu verunsichern, in bestehende Pensionen eingreifen zu wollen, aber keine Vorschläge für eine nachhaltige Sanierung und Sicherung der Altersvorsorge zu bringen. Das ist die Politik der Opposition! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Wenn das so beibehalten wird, dann können wir Sie nicht einbinden, denn wo keine umsetz­baren Vorschläge auf dem Tisch liegen, dort können wir diese auch nicht in Gesetzesmaterien einfließen lassen. (Abg. Öllinger: Bitte ändern Sie die Aufwertungsfaktoren! Das ist der erste Vorschlag!)

Wir werden im zweiten Teil der Debatte noch Gelegenheit haben, über die Vorschläge zu dis­kutieren. Jetzt muss ich leider Schluss machen (Abg. Öllinger: Schade!), weil die Nachrichten auf dem Programm stehen, aber Scheibner, die Zweite, kommt dann in einer Viertelstunde, meine Damen und Herren. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Öllinger: Nach dem Wetter­bericht!)

13.00


Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich tue das, was der Nationalrat offenbar schon selber tut (die Abgeordneten erheben sich von ihren Plätzen und schicken sich an, den Sitzungssaal zu verlassen), nämlich die Sitzung unterbrechen. Ich gebe dem Kollegen Scheibner bekannt, dass er um 13.15 Uhr neuerlich zu Wort gelangt, und zwar mit einer restlichen Redezeit von 14 Minu­ten.

Die Sitzung ist unterbrochen.

(Die Sitzung wird um 13 Uhr unterbrochen und um 13.15 Uhr wieder aufgenommen.)


Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich nehme zur vereinbarten Zeit die unterbrochene Sitzung wieder auf, die für die Zwecke der ORF-Mittagsnachrichten unterbrochen wurde, und darf Herrn Abgeordneten Scheibner bitten, seine Rede fortzusetzen. Die Uhr ist auf 14 Minuten gestellt. – Bitte, Herr Abgeordneter.

13.16


Abgeordneter Herbert Scheibner (fortsetzend): Herr Präsident! Hohes Haus! (Abg. Riepl  auf leere Bankreihen der Freiheitlichen weisend –: Wo ist Ihre Fraktion?) – Herr Abgeordneter,


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