Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 73

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13.04


Abgeordneter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Die Schuldzu­weisungen, die hier in der Diskussion zwischen ÖVP und SPÖ vorgenommen werden, sind für mich, muss ich sagen, eigentlich beispielgebend für eine äußerst dubiose Vergangenheits­bewältigung im Hohen Haus. Denn mir ist es relativ Wurscht, sage ich ganz ehrlich, ob es jetzt die SPÖ als Regierung nie zusammengebracht hat oder ob die ÖVP jahrelang blockiert hat. Ich denke aber, es ist an der Zeit, hier wirklich etwas zu verändern. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Es steht außer Zweifel, dass es nicht die SPÖ war, die in der Zeit ihrer jahrzehntelangen Re­gierung beziehungsweise Regierungsbeteiligung etwas verändert hat – außer zum Schlechten. (Zwischenruf des Abg. Heinzl. – Abg. Scheibner – in Richtung SPÖ –: 30 Jahre habt ihr nichts zusammengebracht!)

Es steht für mich auch außer Zweifel, dass es auch nicht Kanzler Schüssel war, der dieses Gesetz eingeläutet hat.

Für mich steht weiters ganz klar außer Zweifel, dass es unser Vizekanzler war, dass es Herbert Haupt war (Beifall bei den Freiheitlichen), der dieses bundeseinheitliche Tierschutz­gesetz gefordert und auch, meine geschätzten Damen und Herren, zur Koalitionsfrage erklärt hat. Vizekanzler Herbert Haupt hat in den Koalitionsverhandlungen gefordert, dass es be­schlossen und umgesetzt werden muss.

Meine lieben Kollegen von der SPÖ! Ich zitiere ungern, damit mir eben nicht auch so ein Fehler passiert wie Ihrem Kollegen, der den Frühling mit dem Sommer verwechselt hat, aber glauben Sie mir eines: Wer schreit, hat nicht Recht! – Es ist ein Faktum: Wer schreit, hat nicht Recht. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Wir sollten nun zur Enquete-Kommission zurückkommen. Ich selbst hatte die Ehre, bei dieser Sitzung eine Stunde den Vorsitz zu führen, und ich kann die Aussagen meiner Vorredner bestätigen: Es war eine kontroversielle, eine interessante und sicherlich produktive Diskussion. Es war aber auch eine Diskussion – das möchte ich hier noch einmal erwähnen –, in der zum Teil über das Ziel geschossen wurde. (Abg. Dr. Glawischnig: Ach so?)

Ich bin der Meinung, dass hier zum Teil mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird, und darf nur zwei, drei Dinge herausnehmen. (Abg. Dr. Glawischnig: Beim Tierschutz wird nicht ge­schossen!) – Okay, Frau Kollegin.

So hat zum Beispiel Frau Dr. Licek davon gesprochen, dass der Stress der Aquariumsfische nicht mehr tragbar ist. – Seien Sie mir bitte nicht böse, aber da muss ich anfangen nachzudenken. (Abg. Dr. Glawischnig: Ein Fisch ist auch ein Vieh!) Wenn wir in einer Zeit, in der wir wirklich andere Probleme haben, über den Stress der Aquariumsfische diskutieren, dann weiß ich nicht, ob wir auf dem richtigen Weg sind.

Herr Buchner, der von den „Vier Pfoten“ nominiert wurde, hat die Bauern kritisiert – massiv kritisiert; jene von Ihnen, die nicht anwesend waren, können das nachlesen –, er hat gesagt, dass wir Bauern da nur wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund stellen. – No na, da geht es doch um unseren Beruf! Die Bauern müssen wirtschaftlich denken, sonst wird mir Herr Buchner erklären müssen, was er mit den mehr als 200 000 Bäuerinnen und Bauern machen wird, ob er sie dann bei „Vier Pfoten“ anstellen wird oder ob sie vielleicht – als einzige Aus­wegmöglichkeit – vom Kollegen Verzetnitsch als Bauernakkordanten als Lohnstreiker angestellt werden, um das Land zu verändern. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Scheibner: Der Verzetnitsch ist eh schon wieder streiken!)

Seien wir einmal ehrlich – ich bin jetzt der fünfte oder sechste Redner –: Es wollen doch alle das Gleiche. Alle wollen dieses Gesetz haben, alle wollen diese Veränderungen haben, der eine intensiver, der andere weniger; die Probleme greifen hier ineinander. Ich meine, wir sollten jetzt arbeiten und Standards schaffen.

 


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