Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 136

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endlich einmal ins Stammbuch schreiben! (Beifall bei der SPÖ.) Aber auch da gilt wie in allen anderen Bereichen ein vernünftiger Einsatz der Ressourcen.

Vor allem eines finde ich pikant bei der Österreichischen Offiziersgesellschaft, und zwar: Der ehemalige Erste Vizepräsident der Offiziersgesellschaft, Herr Brigadier Bauer, ist jetzt bekanntlich der Kabinettchef von Bundesminister Platter. Er hat zwar seine Funktion ruhend gestellt, aber man kann nicht wirklich Gedanken und Einstellungen ruhend stellen. Ich hoffe doch, dass dieses Negativbeispiel aus dieser Zeitung nicht in das Landes­ver­teidi­gungs­mi­nisterium einzieht.

Nun komme ich zum Thema „Pensionen“. Apropos – Kind beim Namen nennen wie bei den Abfangjägern! Herr Kanzler! Sagen Sie doch den Menschen ehrlich, was Sie wollen! Sagen Sie doch, dass es dabei um eine Systemumstellung geht: weg von der staatlich garantierten Pension hin zu einer privaten Vorsorge für diejenigen, die es sich leisten können! Das wäre ehrlich, und da würde das Kind beim Namen genannt werden! (Beifall bei der SPÖ.)

Sie wollten auch noch Änderungsvorschläge haben. Sie wollten konkrete Vorschläge haben. Bitte schön! Erster Vorschlag: Verlängerung des Durchrechnungszeitraums. Frauen haben ge­nerell eine weniger anrechenbare Erwerbszeit, und viele Frauen arbeiten Teilzeit wegen fehlender Kinderbetreuungseinrichtungen, weil sie zu wenig Unterstützung des Vaters haben oder weil die rechtliche Absicherung für die Väter fehlt, aber nicht nur deshalb, weil sie das wählen, sondern weil Ihnen ganz einfach nichts anderes übrig bleibt.

Daher der Vorschlag: Nehmen Sie die Anliegen der Frauen ernst! Respektieren Sie die Tat­sachen des Lebens! Schaffen Sie Kinderbetreuungseinrichtungen! Werten Sie länger zu­rückliegende Zeiten auf! Geben Sie Frauen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt, und zwar nicht nur mit Teilzeitarbeitsplätzen, wo Sie immer wieder vorgaukeln, es wären so viele neue zu­sätzliche Arbeitsplätze geschaffen worden. Schaffen Sie auch echte, bei denen man wirklich ein Einkommen hat, mit dem es auch ein Auskommen gibt. (Beifall bei der SPÖ.)

Die einzige Verbesserung, die Sie so großartig angekündigt haben, sind die höheren Be­messungsgrundlagen für die Kindererziehung. Das wird allerdings erst 2028 wirksam. (Abg. Mag. Molterer: Voll wirksam!) Das heißt, da gilt sehr wohl der Grundsatz: lange Über­gangs­zeiten, schrittweise Hinaufsetzung, bloß nicht zu schnell. Das heißt, Frauen können in diesem Fall schon sicher sein, dass die kleinste Verbesserung erst in 20 bis 30 Jahren wirksam wird. Aber die Verschlechterungen werden sofort wirksam, die kommen bereits nächstes Jahr. Da sind sie nicht so zimperlich.

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich gebe die Hoffnung trotzdem nicht auf, dass der eine oder die andere Abgeordnete von der ÖVP und von der FPÖ ein soziales Gewissen hat und das auch zeigt. Herr Kollege Neugebauer! Herr Kollege Walch! Wie wär’s? Sie hätten jetzt die Möglichkeit: Stimmen Sie unserem Antrag zu! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.07


Präsident Dr. Heinz Fischer: Das Wort erhält als nächster Redner Herr Abgeordneter Donabauer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte.

17.07


Abgeordneter Karl Donabauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Bundes­minister! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! In Wahrheit müsste man jetzt eine tat­sächliche Berichtigung machen, denn das, was Sie, Frau Kollegin Stadlbauer, jetzt gesagt ha­ben, geht wirklich weit an der Realität, an der Wahrheit oder der Vorgabe vorbei. Das entspricht nicht dem, was vorliegt, sondern das ist vielleicht etwas, was Sie in schlimmen Stunden ge­träumt haben. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Aber mir geht es um etwas anderes: Wir führen hier in einer sehr ernst zu nehmenden Situation eine Diskussion, in welcher wir uns mit einer Dringlichen Anfrage der SPÖ befassen, aber der Antragsteller Dr. Cap ist beim Großteil der Debatte nicht anwesend. (Ruf bei der SPÖ: O ja!)


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