Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 42

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als die Zahl je­ner Menschen, die Arbeit in Österreich haben?! Das ist Herbert Haupt und mir wichtig – und nicht irgendeine virtuelle Statistik! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Natürlich wissen Sie, dass geringfügig Beschäftigte gar nicht in der Arbeitsmarktstatistik auf­schei­nen, und natürlich wissen Sie, dass die Präsenzdiener und die Kindergeldbezieher offen aus­gewiesen werden, und natürlich wissen Sie, dass wir heute gegenüber dem Vorjahr um 38 000 Menschen mehr in Beschäftigung haben. (Abg. Dr. Matznetter: Das glauben Sie selber nicht!) Und wenn Sie alle Karenzgeldbezieher und Präsenzdiener herausrechnen, sind es im­mer noch um 8 000 mehr! Und darauf sind wir gemeinsam stolz, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Der große Unterschied zur rot-grünen Koalition in Deutschland ist der, dass wir in Österreich am 1. Mai, am Tag der Arbeit, eine Rekordbeschäftigung zu verzeichnen hatten und die Zahl der Ar­beitslosen gleich geblieben war, während Deutschland 470 000 Arbeitslose mehr auswies. Jetzt werden Sie nicht mehr grantig, Herr Professor, wenn ich sage: Darauf können wir ge­mein­sam stolz sein, dass wir hier besser dastehen als andere Länder, mit denen wir einen sehr star­ken Handelsverkehr haben und von deren Situation wir daher nicht unberührt sind. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Aus Zeitmangel werde ich heute nur wenig über die Pensionsreform sagen, aber doch erwäh­nen, dass mittlerweile das geheimnisvolle Pensionskonzept des ÖGB aufgetaucht ist. Es wurde vom Präsidenten des Oberösterreichischen ÖGB an unseren Klubobmann Willi Molterer ver­schickt, und es ist natürlich nicht uninteressant, sich einmal anzusehen, wie denn dieses ge­heimnisvolle Konzept, von dem alle reden, ausschaut.

Ich darf es Ihnen hier sagen: Es sieht ein einheitliches Pensionssystem vor – das wollen wir alle! (Abg. Öllinger: Aber Sie machen es nicht!) Ich habe Sie eingeladen, Herr Präsident Ver­zet­nitsch: Arbeiten Sie mit uns mit, damit wir im Herbst ein solches einheitliches Konzept präsentieren können! Das ist wichtig und steht für mich außer Streit! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Als zweiter Punkt wird hier angeführt: Reform der Verteilung des Bundesbeitrages, denn der sinkt ohnehin, auch ohne Reform. – Also: Wenn das das Konzept des Gewerkschaftsbundes ist, dass entgegen der Realität, dass jedes Jahr der Bundesbeitrag in absoluten Zahlen, im Budget nachlesbar, steigt, gar nichts gemacht werden muss, dann wundere ich mich schon.

Der dritte Punkt lautet: Vereinheitlichung der Beitragssätze – das heißt natürlich Beitragser­höhun­gen. Weiters: Verbreiterung der Finanzierungsbasis der Pensionen – das heißt natürlich wieder Beitragserhöhungen. Weiters: Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfung – das heißt Wertschöpfungsabgabe, die 1991 noch der Beirat beziehungsweise alle Sozialpartner ab­ge­lehnt haben. Dann heißt es hinten noch, die private Altersvorsorge sei teuer und unsicher. Man polemisiert gegen die zweite und dritte Säule der Pensionsvorsorge. – Das ist das Alter­nativ­konzept.

Jetzt sage ich Ihnen ganz offen: Dann weiß hoffentlich die Bevölkerung, warum es wichtig ist, dass wir jetzt eine nachhaltige, sinnvolle und sozial ausgewogene Reform gemeinsam beschlie­ßen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Herr Präsident Verzetnitsch, ich schätze Sie sehr, und ich schätze Sie als einen Politiker, der sei­ne Meinung sagt, klar und offen vertritt, der zugleich aber auch einen Stil wahrt. Ich bitte Sie da­her, gerade auch in diesen schwierigen Tagen darauf zu drängen ... (Zwischenruf des Abg. Gradwohl.) – Ich versuche es auch! Entschuldigen Sie, Sie können mir viel nachsagen, aber ich bemühe mich sehr um einen anständigen, ordentlichen Stil im Umgang miteinander. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Gradwohl: Wo? Wo?)

Ich nenne Ihnen drei kurze Beispiele, wo ich Sie wirklich bitte, Ihren Einfluss geltend zu ma­chen, dass solches nicht geschehen möge. Ich habe hier ein Flugblatt der Ge­meinde­be­dienste­ten, auf welchem Folgendes steht: Wenn die Bundesregierung ihre Absichten durch­peitscht, wird das Essen in den Spitälern und Pflegeheimen schlechter werden, die Qualität der ge-


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