schmeidig und zu
geschniegelt und letztlich eine Summe von Phrasen und Überschriften. (Abg.
Dr. Brinek: Hätten Sie es lieber spröder gehabt?) – Lieber
spröder und lieber ehrlicher und mit mehr Argumenten, denn es war ein Eintopf
oder ein Potpourri aus Beweihräucherung, Halbwahrheiten und Ankündigungen. (Abg.
Dr. Brinek: Das ist jetzt Ihre Interpretation!) Da
purzelten nur mehr „Meilensteine“, „Zukunftschancen“, „Großartigkeit“
durcheinander und ergaben einen relativ unverdaulichen Eintopf. – Das ist
stilistisch nicht wirklich erträglich! (Beifall bei den Grünen und der
SPÖ.)
Bilder sind ja
schön, und man lernt es wahrscheinlich für Präsentationen, aber es war die Rede
von „Fischen ohne Wasser“, dann von einem „Wasser“, das verödet „ohne
Fische“. – Jetzt weiß ich nicht, kommt das aus einem Werbetext für
Angelruten oder Swimmingpools? (Abg. Dr. Brinek: Auch die
Medizin arbeitet mit Bildern!) – Es ist wahr, aber ich kann damit
relativ wenig anfangen.
Vor einiger Zeit haben wir von Ihnen gehört: Ein guter Tag beginnt mit einem hervorragenden Budget. – Ich weiß nicht, ob Sie „hervorragend“ gesagt haben, aber irgendetwas in dieser Richtung. (Bundesminister Mag. Grasser: Saniert!) – Mit einem „sanierten“ Budget – na das ist ja hervorragend.
Gorbach sagt dann,
es sei ein guter Tag, wenn Forschung und Innovation sich so richtig im Budget
abzeichnen. – Da muss ich sagen, dass mir nach wie vor eine resche Semmel
und ein weiches Ei an Wahrheitsgehalt relevanter und sicherer in der Prognose
sind, denn – und jetzt kommen wir schon zum Punkt:
Sie sagen, Sie
sind verpflichtet, bestimmte Zahlen so zu schreiben. – Wenn daraus aber
ein Nullsummenspiel resultiert, dürfen Sie das nicht als Zuwachs verkaufen!
Das ist wirklich in höchstem Maße unseriös!
Die Ausgliederung der
Universitäten – das nur für die Zuhörerinnen und Zuhörer – hat
prognostizierte Mehrkosten beziehungsweise wird – sagen wir es
freundlicher – prognostizierte Mehrkosten von 10 oder
20 Prozent – manche sagen sogar 30 Prozent – verursachen.
Das hat seine Gründe; die könnte man erklären. Die Universitäten haben früher
nicht über autonome Budgets für das Personal verfügt, denn diese kamen aus dem
Bundeskanzleramt. Jetzt bekommen die Universitäten das Personal – so schön
heißt es, oder so furchtbar heißt es – sozusagen als lebende Leihgabe
vom Bund zugewiesen, müssen aber das Personal, das sie ja früher schon hatten,
selber zahlen.
Und siehe da:
Bundesminister Grasser budgetiert das mit 733 Millionen € und sagt:
Schaut, ihr habt 733 Millionen € dazubekommen, aber für das, was
ohnehin früher der Bund zahlen musste, weil es nicht Angelegenheit der
Universität war. – Und das nenne ich eine gefährliche Täuschung. Übrig
bleibt nämlich ein Plus von knapp 30 Millionen €! Und das ist ein
Unterschied!
Frau Brinek, Sie
als Wissenschaftssprecherin und Karl-Heinz Grasser als Zahlenkenner beziehungsweise
-jongleur, Sie haben (Abg. Brosz: Trickrechner!) – ja, wie
auch immer – behauptet, das universitäre Budget und die Mittel für die
Forschung verdoppelt zu haben. (Abg. Dr. Brinek: 1999!) –
Ja! Von 1999: Die Zahl ist 1 Milliarde 278 Millionen für 1999, das
mal zwei – so geht ja verdoppeln, außer Sie erklären mir jetzt eine andere
Grundrechnungsart, Frau Brinek – ergäbe 2 Milliarden
556 Millionen. Im Budget steht aber 2 013 000 000. Das ist
verdoppelt, Frau Brinek? Das heißt, es fehlen 543 Millionen €.
„Toll“, und das ist verdoppelt worden! Und dann heißt es, wir seien kleinlich,
wir seien Kritiker. Ich finde, das ist ein Wahnsinn.
Die Universitäten
haben ein natürliches Turn-over des Personals, vor allem an Kliniken. Wissen
Sie, was ein Klinikforscher an der Uniklinik Innsbruck tun musste? – Er
hat Forschung in der Dienstzeit verboten, weil die Mediziner
sonst in der Patientenversorgung und in der Lehre abgehen. Und das ist die
Innovation in der Forschung? Da kann ich nur sagen: Bravo! (Abg. Dr. Brinek:
Aus einzelnen Maßnahmen kann man nicht ...!)
Und genauso ist es bei der Orientalistik, wo Leute so „sinnlose“ Sachen lernen wie die Sitten des Orients, die Rechtsprechung des Orients und die Sprache des Orients, was, wie Ihnen ja