nicht entgangen
sein dürfte, inzwischen eine gewisse Bedeutung erlangt hat. Stellen können
nicht nachbesetzt werden, weil ein Planstellenstopp vorgegeben ist.
5 Prozent minus haben Sie im Jahr 2003 verordnet. Die
Virementfähigkeit, das heißt, die flexiblen Budgets, die nicht durch
gesetzliche Verpflichtungen gebunden sind, betragen an der Universität weniger
als 3 Prozent. Sie haben also kein Budget, um das zu machen, was Sie im
Regierungsprogramm stehen haben: Schwerpunktsetzung, Profilbildung, Innovation.
Lesen Sie sich die
Briefe und Mails der Rektoren durch, was diese Ihnen über die „Steigerungen“
sagen! (Abg. Dr. Brinek: Ich habe gesagt, kein ...!) –
Und wenn Sie, Frau Brinek, meinen, als Abgeordnete müssen Sie immer nur dort
klatschen, wo die Unwahrheit am Tisch liegt, so finde ich das für eine
Wissenschaftssprecherin beschämend. Genauso finde ich es von Rasinger
beschämend, wenn er hier von mir Sachen gehört haben will, die ich nicht gesagt
habe. Es könnte dann nämlich auch sein, dass er Sachen zitiert, die er nie
gelesen hat – und das ist schlecht! (Beifall bei den Grünen. –
Abg. Dr. Brinek: Es stimmt nicht, was Sie sagen!)
16.23
Präsident Dr. Andreas Khol:
Das Wort ergreift
nunmehr Herr Abgeordneter Dr. Mitterlehner. Wunschgemäß stelle ich die Uhr
auf 5 Minuten ein. – Bitte. (Abg. Dr. Niederwieser – in Richtung des auf der
Regierungsbank sitzenden Bundesministers Mag. Grasser –: Besser wäre
doch gewesen, er hätte eine Powerpoint-Präsentation gemacht!)
16.23
Abgeordneter Dr. Reinhold Mitterlehner (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen
und Herren! Ich will zwar an sich zum Themenbereich Wirtschaft sprechen, da
aber heute auch sehr oft das Thema Pension angesprochen wurde, möchte ich schon
eine Bemerkung dazu machen – nicht zum Inhalt, sondern zum Prozess –:
Als Sozialpartner bin ich selbstverständlich nach wie vor dafür, dass die
Sozialpartner auch entsprechend eingebunden werden. Das Angebot der
Sozialpartner an die Bundesregierung, bis zum 30. September einen entsprechenden
Entwurf auszuarbeiten, hat meine volle Unterstützung. Warum? – Nicht damit
die ganze Reform verschoben wird, sondern eine Reform muss auch entsprechend
gelebt werden. Und damit sie von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gelebt wird,
muss die entsprechende Einbindung gegeben sein.
Das ist ein
Angebot, meine Damen und Herren, und ein Angebot kann man annehmen oder nicht
annehmen. Es ist eine freiwillige Sache, und das Annehmen eines Angebots kann
man nicht erzwingen. Wenn Sie Streiks machen, die gegen die Betriebe gerichtet
sind, dann ist das ein solches Erzwingen beziehungsweise der Versuch
dazu – noch dazu bei der falschen Adresse. Und diese Vorgangsweise lehne
ich ab! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Das lehne ich deswegen
ab, weil wir eigentlich – das sollte auch das Interesse von Ihnen von der
linken Seite sein – einen Wirtschaftsstandort Österreich wollen, der
funktionsfähig ist und der nicht selbst durch irgendwelche Auseinandersetzungen
Arbeitsplätze gefährdet.
Ich möchte in
diesem Zusammenhang auf die letzten beiden Jahre zurückblicken. Wir hatten eine
sehr schwierige Konjunktursituation, auch heute noch. Da hat die Regierung die
richtigen Maßnahmen ergriffen – das wurde dazumal sehr kritisiert –,
aber das Konjunkturpaket, das wir 2001 und 2002 beschlossen haben, war
richtig, weil es kein Nachfragepaket war, sondern ein angebotsorientiertes
Paket, das strukturpolitisch richtig gewirkt hat.
Wir sehen auch die
entsprechenden Konsequenzen, meine Damen und Herren: Wir haben mit Prämien, mit
Abschreibungsmöglichkeiten im Baubereich, eben mit den richtigen Maßnahmen
gearbeitet, die dazu geführt haben, dass sich Jungunternehmer und potentielle
Unternehmer entsprechend angeregt gefühlt haben, Gründungen vorzunehmen.
Wir hatten im
Jahr 2002 in Österreich 28 000 Gründungen in einer ausgesprochen
schwierigen Konjunkturphase. Deutschland hat den einfachen Weg gewählt: minus
4,5 Prozent bei den Gründungen – wir hatten plus 10 Prozent. Das ist
meines Erachtens ein gravierender Unterschied! (Beifall bei der ÖVP und den
Freiheitlichen.)