Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 109

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Damit bin ich auch schon beim Ausblick, bei den Maßnahmen, die im Wirtschaftsbereich für die Jah­re 2003 und 2004 gesetzt werden. Die Konjunktur hat sich ja noch nicht wesentlich ver­bes­sert. Ich glaube, dass wir an sich die richtigen Maßnahmen treffen – die richtigen Maß­nahmen, was die Steuerfreistellung bis zu 14 500 € Jahreseinkommen anbelangt.

Warum? – Weil hier natürlich erstens auch die Einkommensteuer entsprechend betroffen ist, die die Unternehmen zahlen. Und es sind die ganz kleinen Unternehmen, die hier frei gestellt wer­den, nicht diejenigen, die sich das Geld einstecken, sondern die, die teilweise Mindestbeitrags­grund­lagen zahlen. Gerade in diesem Bereich zahlen 60 Prozent der Unternehmen Mindest­bei­tragsgrundlagen. Daher ist das eine ganz richtige Maßnahme, die hier gesetzt wird.

Zweitens: Es werden die nicht entnommenen Gewinne günstiger gestellt. Das halte ich auch für eine richtige Maßnahme, Herr Minister, die aber noch nicht richtig durchgeführt wurde. Jetzt ha­ben wir die Problematik, dass die Freiberufler im Entwurf ausgeschlossen sind. Das halte ich nicht für richtig im Sinne der Gleichberechtigung. Auch da brauchen wir die gleichen Mög­lich­keiten. (Beifall bei der ÖVP.)

Drittens: Wir sollten uns auch anschauen, wo wir jetzt mit der Mindestbesteuerung ansetzen. Meines Erachtens kann man es nicht so machen, dass man eben erst bei 20 000 € Jahres­gewinn Vorteile hat, sondern wenn das für Klein- und Mittelbetriebe wirksam sein soll, dann muss man weiter unten ansetzen: Daher muss dieser Mindeststeuersatz weg. Ich hoffe, dass das in den Verhandlungen zum Budgetbegleitgesetz noch passieren wird. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Bucher.)

Damit bin ich bei dem Punkt, der immer relativ positiv hervorgehoben wird: Das ist die 13. Um­satzsteuervorauszahlung. Das Jahr hat zwölf Monate, wie wir wissen. Ich möchte da in Bezug auf Ex-Finanzminister Lacina der Wahrheit insofern die Ehre erweisen – er hat das auch gewusst –, dass das eine Kompensationsmaßnahme war, die wir dazumal eingeführt haben, als die Gewerbesteuer abgeschafft worden ist. Der Staat hat Einnahmen verloren, durch die Um­satz­­steuervorauszahlung hat er wieder Einnahmen gewonnen, aber er hat den Betrieben schon eines gegeben: Er hat nämlich den Umsatzsteuertermin, die Fälligkeit, vom 10. auf den 15. hinaufgesetzt. Rechnet man das auf zwölf Monate um, hat man eigentlich sogar einen kleinen Vor­teil. Psychologisch war es aber kein Vorteil, daher müssen wir das jetzt auch als positive Um­setzung erklären. Aber, Herr Minister, 1,7 Milliarden € ist sie natürlich nicht wert.

Man muss eine Gesamtbetrachtung anstellen. Die Gesamtbetrachtung muss man auch dann an­stellen, wenn man zum Beispiel die Straßenbenützungsabgabe nicht mehr budgetrelevant hat. Da muss ich aber sagen, Herr Minister, das Road Pricing betrifft die Gesamtwirtschaft, den Stand­ort mit 600 Millionen €. Daher bitte ich darum, dass man das auch gesamthaft sieht.

Damit bin ich schon beim Schluss. Der Punkt Exportoffensive ist vielleicht der bedeutendste. Hier machen wir, Regierung und Wirtschaftskammer, eine gemeinsame Aktion. Das ist die Maß­gabe und die Grundlage für eine Stärkung des Standorts Österreich mit Konjunkturbelebung. International, so glaube ich, sind wir auf dem richtigen Weg. (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitli­chen.)

16.29


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Eder. Wunschgemäß stelle ich die Uhr auf 5 Minuten. – Bitte.

16.29


Abgeordneter Kurt Eder (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich darf vielleicht gleich an die Ausführungen des Kollegen Mitterlehner anschlie­ßen. Es gibt einige Dinge, die er gesagt hat, die man durchaus unterstreichen kann, aber es muss uns schon klar sein: Ihr Präsident unterscheidet sich doch etwas von dem, was Sie ge­sagt haben. Im „WirtschaftsBlatt“ vom 26. April wird Leitl mit den Worten zitiert: „Schüssel schä­digt den Wirtschaftsstandort Österreich“. (Abg. Kopf: Diesen Satz hat Leitl nicht gesagt!)

 


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