Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 86

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Eine Harmonisierung der Pensionssysteme ist meiner Meinung nach einer der wich­tigsten Punkte überhaupt, damit wir die unterschiedlichen Beitragsleistungen, das un­terschiedliche Zugangsalter in den verschiedenen Pensionssystemen in Österreich und die unterschiedlichen Pensionshöhen auf gleich bringen. Genau das wird mit dieser Pensionsreform im heurigen Jahr auch geschehen. Sie fußt nämlich auf dem Bericht der Pensionsreformkommission, die drei Jahre lang gearbeitet hat und in die Senioren­vertreter genauso wie die Sozialpartner mit einbezogen waren. Sie hat im Prinzip drei Punkte ausgearbeitet, nämlich eine Angleichung des faktischen an das Regelpensi­onsalter, eine längere Durchrechnung sowie eine Harmonisierung der Pensionssyste­me. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Und genau das passiert jetzt. Die Anhebung erfolgt in Teilschritten von vier Monaten pro Jahr. Ich glaube, dass das wichtig ist, dass man schön langsam einschleift. Das Auslaufen der Frühpension wird mit dem Jahr 2017 erfolgen, die Absenkung des Stei­gerungsbetrages von 2 auf 1,78 Prozent wurde entschärft, erfolgt parallel innerhalb von fünf Jahren.

Geschätzte Damen und Herren! Die Verlängerung des Durchrechnungszeitraumes auf 40 Jahre wird hier oft kritisiert, erfolgt aber ohnehin in einem Zeitraum bis zum Jahr 2028 und wird in Zukunft auf Basis der Lohnsumme und nicht mit den schlechten Aufwertungsfaktoren wie bisher gerechnet. Letzteres würde nämlich – wie heute von Rednern der Opposition schon oft gesagt worden ist – bedeuten, dass bei einer länge­ren Durchrechnung höhere Verluste anstehen. (Abg. Verzetnitsch: Warum ...?) Dem wird gegengesteuert, Herr Präsident Verzetnitsch, indem ab 1. Jänner 2004 die zurück­liegenden Zeiten auf Basis der Lohnsumme berechnet werden. (Abg. Verzetnitsch: Warum heißt es dann „die Regierungsvorlage“? Die sieht das nämlich nicht vor! Das ist die Täuschung!) – Herr Präsident Verzetnitsch! Du wirst den letzten Stand der Dinge wahrscheinlich noch nicht haben (Abg. Verzetnitsch: Oja!), aber wir haben ja morgen Gelegenheit, ... (Ruf: Hat er schon!) – Hat er schon? Das wird hier sicher vorkommen, denn das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die längere Durchrechnung überhaupt kommt und sozial abgefedert wird! (Abg. Verzet­nitsch: ... Da steht wieder: „die Regierungsvorlage“!) Das wird jetzt passieren, Herr Präsident Verzetnitsch, und es wird nicht so sein wie in der Vergangenheit, dass länger zurückliegende Jahre eben schlecht bewertet werden.

Das ist angesichts der längeren Durchrechnung auch wichtig. (Abg. Verzetnitsch: Das ist ja unser Verlangen! Aber dann dürfte hier nicht „die Regierungsvorlage“ stehen!) Die Verluste werden mit 10 Prozent gedeckelt. Im Durchschnitt wird es zu einem Verlust von 3 Prozent bis 7 Prozent kommen, entgegen dem Vorschlag der SPÖ, der Verluste bis zu 15 Prozent vorgesehen hätte sowie eine Erhöhung des Beitrages für die Pensi­onsversicherung um 0,5 Prozent. Das wäre eine wesentliche Verschlechte­rung gegen­über dem jetzigen Vorschlag der Koalitionsparteien.

Herr Präsident! Ich lade dich ein, hier mitzuarbeiten, damit der Österreichische Ge­werkschaftsbund mit seinem höchsten Repräsentanten nicht daneben steht, sondern die Reform auch mitträgt. Wir haben in den nächsten Tagen Gelegenheit dazu und sollten das in den nächsten zwei, drei Wochen auch finalisieren. (Beifall bei den Frei­heitlichen. – Abg. Verzetnitsch: Geht ja nicht! ... Wir können nichts finalisieren!)

13.26

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Herr Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Herr Abge­ordneter, ich erteile Ihnen das Wort.

 


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