Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 27

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Es wird auch eine Erleichterung für Betriebe, die Gewinne machen, geben. (Abg. Mag. Wurm: Das bringt aber nichts!) Das wollen wir ja, dass die Betriebe Gewinne machen. Durch den halben Steuersatz, den es ab dem Jahr 2004 geben wird, wird es möglich sein, Eigenkapital in einem größeren Ausmaß zu bilden.

Das alles sind Maßnahmen, die diese blau-schwarze Regierung getroffen hat – Sie haben mehr Inhalt eingefordert, jetzt haben Sie einen ganzen Brocken an Inhaltlichem, Herr Abgeordneter Öllinger! –, die die österreichische Bevölkerung goutieren und posi­tiv zur Kenntnis nehmen wird. (Abg. Öllinger: Wie schaut es mit Ihrer Pension aus?) Also bitte nicht immer nur verunsichern, mies machen und jede Reformbereitschaft ablehnen! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wir haben schließlich die Pensionsreform in Angriff genommen. (Abg. Öllinger: Aber wie!) Kernpunkte dieser Pensionsreform waren die langfristige Absicherung und die langfristigen Übergänge, sodass niemand überrascht wird vom Ende der bisherigen Durchrechnungszeit, niemand überrascht wird von der 40-jährigen Durchrechnungs­zeit, vom Pensionskonto, von dem einheitlichen Pensionsantrittsalter. (Abg. Öllinger: Wo gibt es denn das?) Es gibt wirklich ganz lange Übergangsfristen, sodass sich nie­mand fürchten muss.

Herr Klubobmann Gusenbauer hat heute wieder den Vorwurf erhoben – es ist wirklich unwahrscheinlich, was da alles an Vorwürfen erhoben wird, wenn man selbst einmal 50 Jahre lang an der Macht war; das wundert mich immer wieder. (Abg. Mag. Wurm: Er ist erst 44!) Schon, aber es war Ihre Partei; er hält ja jetzt auch nicht im Namen von Gusenbauer seine Reden, sondern im Namen der Sozialdemokratie.

Jetzt hören wir wieder, dass in der vorigen Legislaturperiode Gesetze geschaffen wur­den, die nur drei Jahre gehalten haben. Ich erinnere Sie daran: In sozialdemokratisch geführten Regierungen, unter sozialdemokratischen Sozialministern hat es immer ge­heißen: Jetzt haben wir ein Jahrhundertgesetz! (Abg. Mag. Wurm: Das war der Schüs­sel!) Die Pensionen werden bis weit über das Jahr 2000 hinaus gesichert sein! (Abg. Mag. Wurm: Der Schüssel hat das gesagt!) Selbst im Jahr 2010 werden wir noch nicht reformieren müssen! (Abg. Mag. Wurm: Schüssel! – Abg. Öllinger: Das haben Sie Ihren Pensionisten gesagt!) – Tatsächlich musste es dann ununterbrochen wieder neue kleine Reformschritte geben, weil Sie nicht in der Lage waren oder sich auch nicht getraut haben – man sieht ja, welche Brisanz im Thema „Pensionsreform“ liegt, Sie haben sich daher nie getraut (Abg. Öllinger: Wir?) –, dieses Thema in Angriff zu nehmen. (Präsident Dr. Fischer übernimmt den Vorsitz.)

Wir haben uns getraut – ich bekenne mich dazu, weil ich auch für die heute ins Ar­beitsleben Eintretenden und für die jungen Menschen, die heute im Arbeitsprozess stehen, eine Pensionsabsicherung haben möchte. Als Politiker sind wir dafür verant­wortlich, dass auch diese Menschen noch eine Pension bekommen, von der sie leben können, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich meine, es ist uns doch klar, dass Österreich das teuerste Pensionssystem in der gesamten EU hat. 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes – das sind nicht weniger als 32 Milliarden €! – müssen für die Sicherung der Pensionen ausgegeben werden. (Abg. Mag. Wurm: ... für die ASVG-Pensionisten?) In der EU werden 10,4 Prozent des Brut­toinlandsproduktes ausgegeben, bei uns 15 Prozent, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Abg. Mag. Wurm: Und bei den ASVG-Pensionisten, wie schaut es da aus?) Österreich hat die ältesten Studenten und die jüngsten Pensionisten – das muss man zur Kenntnis nehmen. (Abg. Öllinger: Und wie hängt das zusammen?)

 


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