Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 270

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bereits beim Rednerpult stehenden Abg. Bucher –: Wie kann man im Liegen reden? Gibt es ein Bodenmikrophon? – Abg. Bucher: Das werde ich Ihnen gleich erklären!)

 


12.23

Abgeordneter Josef Bucher (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­deskanzler! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Meine sehr geehrten Damen und Herren von den Oppositionsparteien! Wir erwarten natürlich nicht, dass Sie eine positi­ve Stellungnahme zu den Gesetzentwürfen (Abg. Dr. Partik-Pablé: Erwarten würde ich es mir schon!), die wir heute und in den nächsten Tagen diskutieren werden, abgeben. Sehr wohl aber erwarten wir uns – und vor allem erwarte ich mir das als junger Abge­ordneter –, dass Sie konstruktive Beiträge einbringen (Abg. Mag. Wurm: Das haben wir gesehen beim Entschließungsantrag!), dass Sie Konzepte auf den Tisch legen, über die wir verhandeln können.

All das ist in den letzten Tagen und Wochen nicht geschehen. Sie haben keine wirklich konstruktiven Vorschläge gemacht, weder zur Pensionssicherungsreform noch zur Steuerreform. Sie machen nur alles madig und schlecht. Das ist aber nicht der Stil, das ist auch nicht die Vorgehensweise, die sich die österreichische Bevölkerung von ihren Mandataren hier im Hohen Haus erwartet. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abge­ordneten der ÖVP.)

Die Damen und Herren der Sozialdemokratischen Partei haben kapituliert, wir nehmen das zur Kenntnis. (Abg. Hagenhofer: Ihr habt kapituliert!) Sie haben aufgehört, dar­über nachzudenken. (Abg. Mag. Trunk: Worüber?) Wir haben bis zur letzten Minute, noch bis in die Nachtstunden hinein verhandelt! Sie hingegen haben aus dieser Über­legung heraus auch den ÖGB als Vehikel, als Kriseninterventionszentrum für Ihre poli­tischen Anliegen missbraucht.

All das hat aber nichts genützt, all diese Maßnahmen sind fehlgeschlagen und haben im Grunde keine Verbesserungen erwirkt. Wir haben konstruktive Beiträge geleistet (Abg. Mag. Trunk: Welche?), und das war und ist im Interesse der österreichischen Bevölkerung, meine Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abge­ordneten der ÖVP.)

Ich komme daher auf einige steuerrechtliche Maßnahmen zu sprechen, die mir im Zu­sammenhang mit den Budgetbegleitgesetzen sehr wichtig sind, und darf im Vorfeld ein paar Eckdaten anführen, die die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs in einem sehr positiven Licht erscheinen lassen, nämlich die günstige Entwicklung unserer Wirtschaft im Vergleich zu allen übrigen europäischen Ländern, die Marktanteilsgewinne im Be­reich der Außenhandelswirtschaft, die uns Mut machen und hoffen lassen, dass unsere Produkte auch zukünftig an den Weltmärkten Absatz finden.

Einige Sorgen bereitet uns natürlich der private Konsum und in diesem Zusammen­hang natürlich auch die Sparquote, die wieder angestiegen ist, was uns Probleme beim Wirtschaftswachstum bereitet und die Konsumausgaben wiederum sinken lässt. Den­noch ist es uns, ist es der österreichischen Wirtschaft gelungen, die Arbeitsmarktsitua­tion so zu gestalten, dass wir mit einer Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent im Vergleich zu allen anderen europäischen Ländern gut und deutlich unter dem Durchschnitt lie­gen. Deutschland oder Frankreich beispielsweise weisen eine doppelt so hohe Arbeits­losenquote auf wie Österreich.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die FPÖ hat sich dem Grundsatz verschrie­ben, auch in dieser ersten Etappe der Steuerreform zuerst zu sanieren und dann die Einkommen, vor allem die kleinen und mittleren Einkommen, zu entlasten. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

 


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