Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 46

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Ich nenne zwei sehr wichtige Beispiele, nämlich die beiden neuen, großen Töpfe, die Morak aufgetan hat: den Digitalisierungsfonds und den TV-Filmförderungsfonds, mit je 7,5 Millionen € jährlich, aus Teilen der Rundfunkgebühr, die bis jetzt ins allgemeine Budget geflossen sind und jetzt zur Verbesserung Österreichs als Medien- und Film­standort zur Verfügung gestellt werden. Das ist eine wichtige Maßnahme ab 2004, kei­ne einmalige Aktion, sondern eine nachhaltige Investition. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Trotz dieser schwierigen budgetären Situation zwei neue Töpfe für Kunst, für Medienkunst, aufzumachen, das ist wahrhaftig nicht selbstver­ständlich!

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die in Angriff genommene Umlagerung, die geän­derte Verteilung der Förderungsmittel. Die klare Absichtserklärung, in Zukunft vermehrt Förderungen in die Bundesländer fließen zu lassen, ist mir als Steirerin natürlich be­sonders wichtig. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Es muss langfristig un­bedingt einen Ausstieg aus einer Förderungspolitik geben, die noch immer mehr als 80 Prozent der Bundesförderungen nach Wien fließen lässt. Das ist eine Ungerechtig­keit, die abzubauen eines der wichtigsten kulturpolitischen Vorhaben überhaupt ist.

Ich nenne einige Beispiele, die Zeichen sind für diese veränderte Vergabepolitik; Zei­chen in der Steiermark:

Erstens. Das Gironcoli-Museum in Herberstein. Es wird zu je einem Drittel durch Bund, Land und die Familie Herberstein finanziert. – Zeichen für Stärkung und Internationali­sierung einer Region, gelungenes Beispiel für Public-Private-Partnership.

Zweitens: der Ernst-Jandl-Preis, der sich zu einer bei Literaten und Literaturfreunden sehr beachteten Lyrik-Biennale in Neuberg an der Mürz entwickelt hat. Er wird heuer zum zweiten Mal verliehen. Übrigens: Vor zwei Jahren ging er an den jungen Autor Thomas Kling, heuer wird der Schweizer Dichter Felix Philipp Ingold ausgezeichnet.

Drittens: die Etablierung einer digitalen TV-Übertragungsplattform in der Steiermark. Darauf bin ich besonders stolz, meine Damen und Herren! Landeshauptmann Klasnic hat für die Steiermark hier besonders rasch reagiert, wie es für sie typisch ist. Sie ist offen gegenüber neuen Technologien. In der Digitalisierung liegt die Zukunft des Fern­sehens, weshalb dieses Pilotprojekt in der Steiermark gesamtösterreichisch wichtig ist und für die Aufbruchsstimmung gerade bei uns in der Steiermark spricht. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP und der Freiheitlichen.)

Nicht zu vergessen: die sonstigen Zuwendungen des Bundes im Rahmen des Kultur­hauptstadtjahres Graz 2003, das übrigens ganz hervorragend ausgelastet ist, wenn man sich die Nächtigungs- und Besucherzahlen anschaut. Ich bin sehr oft bei den ver­schiedenen Veranstaltungen dort unterwegs und weiß das sehr genau. Es wird sehr gut angenommen – von der Bevölkerung, von den Grazern, den Steirern, den anderen Bundesländern. Es gibt übrigens am 28. Juni eine ÖBB-Sonderfahrt. Graz wird von vielen Kulturinteressierten und Kunsttouristen aus der ganzen Welt besucht.

Die genannten Beispiele, meine Damen und Herren, sollen stellvertretend für andere Vorhaben in den Bundesländern stehen, und es sind betreffend Kunst- und Kulturför­derung in den Regionen viele weitere positive Initiativen geplant beziehungsweise wer­den sie bereits durchgeführt:

Ein zunehmender kultureller und künstlerischer Austausch mit Osteuropa, eine Förde­rung – das ist mir persönlich besonders wichtig – der Kinder- und Jugendliteratur – ich erwähne hier die soeben gegründete Kinder- und Jugendliteratur-Datenbank ALIDA – www.alida.at –; vielleicht schauen Sie da einmal hinein, das ist eine bestimmt sehr interessante und besonders für die Autoren wichtige Sache.

 


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