Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 76

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nicht weiterhelfen kann und die ich an die Volksanwaltschaft weiterleite. Bis­her habe ich immer ein sehr positives Feedback bekommen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Freiheitlichen.)

Bezüglich der Anregung der Volksanwältin Rosemarie Bauer im Hinblick auf die Ge­setzesvorlage „Recht auf Licht“ oder die Probleme, die wir mit Thujenhecken haben, kann ich Ihnen mitteilen, dass wir wahrscheinlich im Herbst hier eine Vorlage bekom­men und die Anregung der Volksanwaltschaft bereits heuer umsetzen können werden.

Nun möchte ich zu den Ausführungen von Kollegin Kuntzl kommen. Auch ich möchte mich dem Problem widmen, dass Wien eigentlich bisher überproportional die Kultur­subventionen abgeschöpft hat. Es ist Gott sei Dank das jetzige Budget nicht eine bloße Fortschreibung von Zahlen, sondern es hat ganz klare neue Impulse; Details sind be­reits gebracht worden.

Herzlich danken möchte ich Herrn Staatssekretär Morak dafür, dass er eine Umschich­tung der Subventionen bisher mit Schwerpunkt Wien in Richtung Bundesländer vorge­nommen hat. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Zweytick: Gerechte Verteilung!)

Hervorragende kulturelle Leistungen werden nämlich in ganz Österreich erbracht und nicht nur in der Bundeshauptstadt! Herr Kollege Öllinger, hervorragende kulturelle Leis­tungen gibt es auch im nicht-urbanen Raum. (Abg. Öllinger: Hab ich etwas gesagt?) Es ist also nicht gerechtfertigt, bloß den urbanen Raum zu fördern. (Abg. Zweytick in Richtung des Abg. Öllinger –: Warst du schon einmal in Oberzeiring?)

Als bekannt wurde, dass Staatssekretär Morak Umschichtungen vornimmt, hat es so­fort eine mediale Kampagnisierung gegeben. (Abg. Öllinger: Das gegenseitige Aus­spielen ist das Problem!) Es ist meiner Meinung nach eine unerträgliche Überheblich­keit, wenn hier in Wien die kulturellen Leistungen der Bundesländer als provinziell ab­getan werden. (Zwischenruf des Abg. Mag. Posch.)

Lange Jahre hat Wien 75 Prozent des Kulturbudgets wie den Rahm von der Milch ab­geschöpft. Für alle anderen Bundesländer blieb dann nur mehr das restliche Viertel übrig. Gleichzeitig fördert Wien auch bei den gemischten Förderungen eigentlich un­terproportional, nämlich nur zu 50 Prozent. – Die anderen 50 Prozent trägt der Bund. In den Bundesländern sind wir gewohnt, dass ein Drittel das Land, ein Drittel der Bund und ein Drittel die Gemeinde fördern.

Dieses Missverhältnis zwischen den Bundesländern und Wien wird durch dieses Bud­get abgestellt. Die sozialistische Reaktion auf die Kürzung des Budgets für die Wiener Festwochen um jene 2 Prozent, die angeblich nur das „Prosecco-Geld“ waren, war maßlos überzogen. Im Zusammenhang mit dem, was damals passiert ist, von „Kultur­kampf“ zu reden, ist allein schon in der Wortwahl total daneben.

In diesen Jammergesang haben dann auch die sozialistischen Abgeordneten im Bud­getausschuss eingestimmt. Es ist mir, ehrlich gesagt, nicht ganz verständlich, dass Kollege Wittmann, ein Niederösterreicher, nur für das Wiener Budget gekämpft hat (Abg. Dr. Brinek: Der Reheis aus Tirol!), dass Kollegin Muttonen, eine Kärntnerin, auch nur für das Wiener Budget gekämpft hat, und dass in blindem Kadergehorsam auch Kollege Reheis, ein Tiroler, nur für das Kulturbudget der Hauptstadt Wien ge­kämpft hat.

Meine Damen und Herren von der sozialistischen Fraktion! Sind Ihnen eigentlich Ihre Wahlkreise und die kulturellen Leistungen in Ihren Bundesländern überhaupt nichts wert? (Abg. Mag. Wurm: Klangspuren! – Abg. Faul: ... werden alle Oberzeiring kennen oder Wien?) Halten Sie nichts von den kulturellen Leistungen in den Bundesländern? (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


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